Maritimes Recht Hamburg Watson Farley Williams

Volle Kraft Voraus und mit Watson Farley & Williams das Ziel stets im Blick

Maritimes Recht aus der Sicht von Finance

Jan Mommsen ist nach seinem LL.M. in Beijing und zweiten Staatsexamen 2015 als Berufsanfänger direkt zu WFW gekommen. Da er schon immer im internationalen Rechtsverkehr arbeiten wollte, hat ihn die hohe Internationalität im Bereich der maritimen Industrie sofort angesprochen.

Schätzt die Internationalität der Praxisgruppe: Jan Mommsen

Herr Mommsen, Sie sind inzwischen seit etwa vier Jahren für Watson Farley & Williams tätig und mittlerweile Senior Associate. Wie ist das Team in dieser Zeit zusammengewachsen?

Wir haben ein sehr harmonisches Team und verstehen uns auch privat wunderbar, aber natürlich hat sich das Team über die Zeit auch verändert.
 

Haben Sie bereits vor Ihrem Einstieg bei Watson Farley & Williams Kontakt mit Schiffen oder Seerecht gehabt?

Nur relativ kurz; ich hatte während des Studiums ein Praktikum bei dem Schutzverein Deutscher Rheder absolviert. Dort hatte ich aber weniger mit Finanzierungen sondern eher mit Seehandelsrecht zu tun.
 

Welches Ihrer Mandate wird Ihnen wohl noch lange im Gedächtnis bleiben und weshalb?

Mehrere! Kürzlich hatten wir ein neueres Konzept für ein Darlehen auszuarbeiten, welches komplizierte Zahlungsströme und den Wechsel der finanzierten Schiffe während der Laufzeit vorsah. Diesen Darlehensvertrag zu entwerfen war eine sehr interessante und anspruchsvolle Aufgabe.

Daneben haben wir auch sehr umfangreiche Darlehensportfoliokäufe begleitet, die eine ausgezeichnete Gelegenheit boten, hinter die Kulissen des sekundären Marktes und das Geschäftsmodell der Private Equity Fonds beim Kauf von zahlungsgestörten Forderungen zu blicken.

Bei Transaktionen im Sektor der Schifffahrt geht es immer um hohe Geldbeträge. Wie bewahren Sie hier einen kühlen Kopf, wenn die Deadline näher rückt?

In der Tat, die Beträge können einen etwas schwindelig machen. Wenn man es einige Male hinter sich hat, stellt man aber schnell fest, dass es immer um die Details und Probleme des Deals selbst geht. Für unsere Arbeit ist der Geldbetrag, um den es geht, dann nachrangig, denn die Schwierigkeit liegt in den Umständen der Transaktion.
 

Wie sieht für Sie ein typischer Tag bei Watson Farley & Williams aus?

Ich komme so zwischen 9:00 und 9:30 ins Büro. Am Vormittag sind häufig Telefonate und viel Emailverkehr zu führen, um die Transaktionen zu managen. Nach einem Mittagessen mit den Kollegen setzt sich das den Tag über fort, aber meist kann man so ab drei auch einmal in Ruhe an den Verträgen arbeiten. 

Je nach aktuellem Arbeitsanfall und Dringlichkeit der Sachen ist dann in der Regel zwischen 19:30 und 20:30 Schluss. Natürlich sind wir über das Diensthandy noch erreichbar, aber es kommt so spät am Abend selten eine E-Mail, die eine sofortige Antwort erfordert.
 

Was verstehen Sie unter Ihrem Bereich „Finance“ und wie würden Sie diesen in eigenen Worten zusammenfassen?

"Finance" beschreibt den Schwerpunkt unserer Arbeit: Wir beraten in Fragen der Unternehmensfinanzierung und entwerfen Verträge für Darlehen, Sicherheiten und andere Finanzierungsinstrumente, verhandeln diese oder Restrukturierungen und organisieren der Ablauf der Transaktion.
 

Ihre Abteilung umfasst viele Anwendungsbereiche, wie z.B. Leasing oder auch Insolvenz. Welcher ist aus Ihrer Sicht der spannendste?

Für mich am spannendsten ist es, neue Finanzierungsstrukturen, die von unseren Mandanten entwickelt worden sind, rechtlich umzusetzen. Leasing wird dabei immer häufiger ein Thema. Insolvenzen selbst sind in unserem Bereich in der Regel nicht sehr komplex, da viele Finanzierungen in gesellschaftsrechtlich isolierten Strukturen stattfinden, aber dafür sind insolvenznahe Restrukturierungen, also die Rettung vor der Insolvenz, umso anspruchsvoller.

Spannende Mandate bearbeiten und anspruchsvolle Aufgaben? 

Watson Farley & Williams ist eine weltweit vernetzte Großkanzlei. Wie bedeutsam ist da gerade der Standort Deutschland und wie wird der reibungslose Ablauf bei internationalen Mandaten garantiert?

Unser Hamburger Büro ist eines der größten Büros unserer Kanzlei. Vor allem Hamburg ist für die maritime Industrie sehr bedeutsam und entsprechend ist unser Standort international für die Kanzlei von großer Bedeutung.

Bei internationalen Mandaten arbeiten wir in grenzüberschreitenden Teams. Durch die heutige Kommunikationstechnik kann man fast zusammenarbeiten, als säße man auf dem gleichen Flur. Innerhalb der Kanzlei können wir auf alle Akten elektronisch zugreifen und daran arbeiten; oft kennen wir unsere internationalen Kollegen von Kanzleiveranstaltungen, Meetings und der gemeinsamen Arbeit auch persönlich, sodass die Zusammenarbeit noch mehr Spaß macht.
 

Gab es für Sie einen konkreten Anlass oder eine Situation, weshalb Sie sich für das Seerecht, maritime Finanzierungen und Watson Farley and Williams entschieden?

Die starke Internationalität! Bei den meisten Transaktionen arbeiten neben uns als Hauptanwalt auch andere Anwälte aus betroffenen Rechtsordnungen – entweder aus einem anderen WFW-Büro oder Korrespondenzanwälte – die wir koordinieren müssen. Bei einer Transaktion hatten wir acht verschiedene Rechtsordnungen involviert – dieses zusammenzubringen ist eine der schönsten Aufgaben.
 

Sie haben Ihren LL.M. zwischen dem ersten und dem zweiten Staatsexamen erworben. Ist dies ein besserer Zeitpunkt, als den LL.M. nach dem zweiten Staatsexamen anzustreben?

Für mich schon, ich brauchte eine Pause von dem deutschen Recht nach dem ersten Staatsexamen; da tat es wirklich gut, Deutschland für eine Weile zu verlassen und etwas anderes zu erleben.
 

„Judex non calculat” verwenden Studenten gern als Ausrede, wenn es im Studium um Zahlen geht. Wie viel Mathematik bringt der Bereich „Finance“ mit sich?

Wirkliche Arbeit mit Zahlen kommt tatsächlich selten vor, darum kümmert sich häufig der Mandant (der das auch viel besser kann). Aber natürlich müssen wir die Idee hinter den Zahlenwerken und den Zahlungsströmen verstehen, damit wir sie den Verträgen abbilden können, und sich das Modell, dass sich die Mandanten ausgerechnet haben, auch in den Klauseln wiederfindet und so funktioniert. Wirkliche Mathematik ist dafür aber eigentlich nicht erforderlich, aber die Fähigkeit, sich die unterschiedlichen Situationen vorzustellen und gedanklich durchspielen zu können. 

Sehr viel "learning by doing". In unserer Abteilung arbeitet man sehr schnell direkt mit dem Mandanten, sodass man ziemlich schnell vollständig in eine Transaktion eingebunden ist.
Jan Mommsen

„Learning by doing“ oder der Sprung ins kalte Wasser? Wie verlief Ihr Berufsstart?

Sehr viel "learning by doing". In unserer Abteilung arbeitet man sehr schnell direkt mit dem Mandanten, sodass man ziemlich schnell vollständig in eine Transaktion eingebunden ist. Ich habe sehr früh selbstständig und eigenverantwortlich Mandate bearbeitet.
 

Für viele wird die Balance zwischen Privat- und Berufsleben immer wichtiger. Wie sieht dies bei Ihnen aus, Herr Mommsen?

Als Vater von zwei Kindern ist mir das sehr wichtig. Natürlich ist es keine Arbeit, bei der man um fünf oder sechs Uhr den Stift fallen lassen kann, aber bei uns ist echte Wochenendarbeit extrem selten. Außerdem ermöglicht uns die Kanzlei flexibles Arbeiten, ich kann also rechtzeitig nach Hause gehen, um mit den Kindern zu Abend zu essen und, falls nötig, von zu Hause aus weiterzuarbeiten. Daneben kann ich auch Homeoffice-Tage nehmen.
 

Maritime Kollegialität? Wie offen darf in Großkanzleien heutzutage über die eigene Karriere und Ziele gesprochen werden? Ist dies normal oder eher verpönt?

Im Kollegenkreis wird darüber sehr offen gesprochen. Bei unseren Partnern habe ich den Eindruck, dass eine offene Aussprache darüber geschätzt wird. Die Karriere wird auch von den Partnern früh gefördert und eigene Vorschläge und Anregungen aufgenommen, z.B. nehme ich zurzeit von der Kanzlei geförderte Chinesisch-Stunden, um meine Sprachkenntnisse zu verbessen.
 

Welchen Rat hätten Sie Ihrem „Ich“ zwischen dem ersten und zweiten Staatsexamen aus heutiger Sicht gerne gegeben?

Die Zeit war mit die beste in meinem Leben: ein Jahr in China, meine Hochzeit, mein erstes Kind. Vielleicht hätte ich mehr Mühe in meine Chinesisch-Kenntnisse investieren müssen.
 

Ihr Fazit, Herr Mommsen?

Die Berufswahl war die richtige. Die Internationalität, Vielseitigkeit und Selbstständigkeit sowie das kollegiale Miteinander bei meiner Arbeit sind wunderbar, auch wenn die Arbeit selbst natürlich auch mal stressig werden kann. Spaß macht auch, dass die juristische Arbeit nur einen Teil der Aufgaben ausmacht, und ein erheblicher Teil aus der Zusammenarbeit mit vielen Kollegen, Mandanten und deren Geschäftspartnern besteht.

 

Vielen Dank, Herr Mommsen!

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