Interview Partner

Dr. Barbara Stamm

Öffentliches Wirtschaftsrecht

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Partnerin bei Dolde Mayen & Partner im öffentlichen Wirtschaftsrecht


Seit wann sind Sie bei der Kanzlei Dolde Mayen & Partner und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?

Ich bin von der ersten Stunde an dabei. Von 2002 bis 2009 war ich Associate in einer mittelständischen Kanzlei, aus der ich mit mehreren Sozien unseres heutigen Bonner Standorts Ende 2009 ausgeschieden bin. Wir haben uns mit Dolde & Partner zu Dolde Mayen & Partner zusammengeschlossen, um gemeinsam eine der führenden Kanzleien im öffentlichen Recht in Deutschland zu bilden. Bei Dolde Mayen & Partner wurde ich Partnerin.


Was ist das Besondere an Dolde Mayen & Partner?

Das Besondere an Dolde Mayen & Partner ist, dass wir zwar – verglichen mit anderen Kanzleien – zahlenmäßig klein erscheinen. Aber aufgrund unserer herausragenden Kompetenz  auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts eine „Großkanzlei“ sind. Wir nutzen immer wieder die Gelegenheit, die Entwicklung des öffentlichen Rechts zu beeinflussen und mit zu prägen. 


Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich öffentliches Wirtschaftsrecht für einen Partner aus?

Im öffentlichen Wirtschaftsrecht gibt es intensive Phasen am Schreibtisch, um Schriftsätze, Gutachten und Stellungnahmen zu erstellen, die sich dann mit Außenterminen ablösen. Ich nehme regelmäßig Gerichts- und Behördentermine wahr, führe Telefonate, Besprechungen und Telefonkonferenzen mit Mandanten.


Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei Dolde Mayen & Partner?

Berufsanfänger sind von Anfang an bei allen Facetten eines Mandats dabei. Sie nehmen an Besprechungen mit den Mandanten und behördlichen oder gerichtlichen Terminen teil. Die Schriftsätze, Stellungnahmen und Gutachten der jungen Kollegen besprechen wir intensiv. Wir wollen keine Hinterzimmeranwälte, die nur Vermerke erstellen. Wir fördern Kolleginnen und Kollegen, die nach außen tätig sind und die anwaltliche Kunst der Interessenvertretung beherrschen. Um die Kanzlei rundum kennenzulernen, verbringen junge Kolleginnen und Kollegen auch einmal einige Wochen am anderen Standort. Das gibt auch die Gelegenheit, Fachbereiche kennenzulernen, die nur an einem der Standorte wahrgenommen werden, und so weitere Impulse für die eigene berufliche Entwicklung zu erhalten. 


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Bereich öffentliches Wirtschaftsrecht mitbringen?

Sie sollten ein großes Interesse am öffentlichen Recht sowie an technischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen mitbringen. Sie sollten außerdem kommunikativ sein, Spaß daran haben, den Dingen ggf. bis in die letzte Verästelung auf den Grund zu gehen, entscheidungsfreudig sein sowie unternehmerisch denken.


Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Immer wieder spannend finde ich mündliche Verhandlungen vor dem Bundesverwaltungsgericht. Das Rechtsgespräch mit fünf Berufsrichtern ist aufgrund seiner Intensität und Tiefe herausfordernd.
Im Rahmen meines Ehrenamts ist mir eine Einladung der Bundesrechtsanwaltskammer und der Israel Bar Association nach Israel besonders eindrücklich in Erinnerung. Der Austausch mit den dortigen Kolleginnen und Kollegen hat mich sehr bereichert.


Was ist das Beste an der Arbeit bei Dolde Mayen & Partner?

Die Kolleginnen und Kollegen, die mit Rat und Tat zur Seite stehen und immer exzellente Sparringspartner sind, wenn man mal an einem Rechtsproblem festhängt. 


Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Es ist so wie mit allen Dingen, die man mit Herzblut betreibt: sie sind zeitintensiv. Ich empfinde einen erfüllenden Beruf wie meinen als eine Bereicherung. 


Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Seit einer Reise durch Südengland versuche ich, unseren Garten – in zugegebenermaßen ziemlich kleinen Schritten – in einen „English Flower Garden“ wie zum Beispiel in Gravetye Manor zu verwandeln. Außerdem nutze ich den nahe an unserem Haus gelegenen Wald zum Spaziergehen und Radfahren. Regelmäßig kann man mich auch in Kunstmuseen, der Oper oder im Konzert antreffen. 


Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Rechtskenntnis – Befriedungsfunktion – Integrität


Sie planen ein jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürfen nur drei Dinge mitnehmen. Welche wären das?

Für ein jura-freies Wochenende genügt mir mein Mann voll und ganz. „Ding zwei und drei“ können also entfallen.


Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Verbringen Sie ein oder besser zwei Semester im Ausland für einen Blick über den Tellerrand – ich selbst war nach dem vierten Semester ein Jahr in Bordeaux, was großartig war.