Interview Partner

Dr. Holger Gauß

Markenrecht

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Rechtsanwalt


Seit wann sind Sie bei der Kanzlei Grünecker und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?

Nach einem USA-Aufenthalt habe ich 2004 bei Grünecker begonnen zu arbeiten. Zuvor war ich Associate in einer IP-Boutique in Stuttgart. Ich habe mich auf eine Stellenanzeige beworben. Einer meiner ehemaligen Kollegen hatte Grünecker als einen der Marktführer empfohlen.


Was ist das Besondere an Grünecker?

Das Besondere an Grünecker ist die internationale Ausrichtung, die über 90 Jahre gewachsen ist und die hohe Spezialisierung. Work-Life-Balance wird sehr groß geschrieben. Bei Grünecker gibt es keine „Ellenbogen-Mentalität“.


Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Markenrecht für einen Partner aus?

Die Arbeit ist sehr vielfältig. Neben der Betreuung meiner Mandanten durch mein Team kümmere ich mich mit um das Marketing für die Kanzlei. Dies umfasst Vorträge, Messeauftritte und Konferenzen. Ich reise mehrmals im Jahr ins Ausland um Partnerkanzleien und Mandanten zu besuchen und bin in der Regel zwei- bis dreimal im Jahr in den USA.


Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei Grünecker?

Wir arbeiten von Anfang an eng zusammen. Junge Kollegen haben unmittelbaren Kontakt mit Mandanten. Berufsanfänger sollen am Fall lernen und nicht losgelöst abstrakte Aufgaben bearbeiten. Darüber hinaus fördern wir Aus- und Weiterbildung, wie beispielsweise Fachanwaltskurse, diverse Sprachkurse etc. Teilweise konnten jüngere Anwälte auch Erfahrungen in ausländischen Partnerkanzleien sammeln. Es werden - abhängig vom Wissenstand - Ziele gesteckt und überprüft.


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Bereich Markenrecht mitbringen?​

Wir setzen überdurchschnittliche Englischkenntnisse voraus, da ein Großteil unserer Mandanten aus dem Ausland kommt. Darüber hinaus erwarten wir Interesse am geistigen Eigentum und auch am Anwaltsberuf. Strukturiertes Denken und sehr gute juristische Fähigkeiten sind Voraussetzung.


Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Ich war als Associate das erste Mal beim Europäischen Gerichtshof. Wir hatten versäumt, uns den Fahrweg vom Hotel zum Europäischen Gerichtshof anzuschauen. Nach einer 10-minütigen Taxifahrt, dem illegalen Überqueren der Stadtautobahn und einem mehrminütigen Fußmarsch über einen Matschweg mussten wir dann feststellen, dass unser Hotel genau auf der anderen Straßenseite des Europäischen Gerichtshofs lag. Wir hätten das Gericht in 2 Minuten zu Fuß erreichen können, waren aber sicher 30 Minuten unterwegs. Die Verhandlung verlief trotzdem gut. Unser Mandant hat sich noch lange über unsere Anfahrt und unser Aussehen amüsiert.


Was ist das Beste an der Arbeit bei Grünecker?

Die gute Stimmung in der Kanzlei, die sozialen Events und die Zusammenarbeit mit Mandanten und Kollegen weltweit.


Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Wir sind Dienstleister und stehen im Wettbewerb. Die Arbeitsbelastung ist hoch. Im Gewerblichen Rechtsschutz sind zudem oft sehr kurze Fristen zu handeln wie beispielsweise auf Messen oder bei einstweiligen Verfügungen.


Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?​

Meine Familie, Konzerte und Festivals sowie Fussball und Reitsport.


Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?​

Fleiß - Genauigkeit - Weitsicht​


Sie planen ein jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürften nur drei Dinge mitnehmen. Welche wären das?​

Einen Lenkdrachen, eine Flasche Rum und ein Rambo-Messer


Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Bleib in dem Rechtsgebiet, das Dir Spaß macht, denn nur so bist Du wirklich gut.