Interview Associate

Silvia Christopher

Notariat / Projects & Public Sector

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Rechtsanwältin


Warum haben Sie sich für einen Berufseinstieg bei GSK Stockmann entschieden?

Von 2014 bis 2017 war ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei GSK tätig. Hierdurch konnte ich gut Einblicke in die Kanzlei gewinnen und meine Kollegen gut kennen und schätzen lernen. Das Gesamtpaket „GSK“ hat mich überzeugt:

  • Seit dem Beginn meiner Tätigkeit bei GSK bin ich in die tägliche Mandatsarbeit einbezogen und mit spannenden, abwechslungsreichen und komplexen Aufgaben betraut worden.
  • Ich durfte von Anfang an selbstständig arbeiten und stand auch frühzeitig mit den Mandanten in Kontakt. Trotz aller Selbstständigkeit konnte und kann ich mir aber sicher sein, dass meine Kollegen und mein zuständiger Partner stets ein offenes Ohr bzw. eine offene Tür für mich haben, wenn ich Unterstützung benötige.
  • Wichtig für meine Entscheidung für GSK war auch, dass mein Dezernat eine zielorientierte Fehlerkultur nicht nur behauptet, sondern auch aktiv lebt. Wenn ein Fehler unterläuft, geht es nicht um „Schuldzuweisungen“, sondern darum, zu analysieren, wie es dazu kam und wie ich eine Wiederholung vermeiden und wie ich bestmöglich daraus lernen kann.
  • Bei GSK habe ich fachlich und menschlich tolle Kollegen kennen gelernt und seitdem mit ihnen arbeiten dürfen.


Was ist das Besondere an GSK Stockmann?

Neben den abwechslungsreichen Aufgaben? GSK schreibt Teamwork sehr groß, ohne dass das einzelne Teammitglied aus den Augen verloren wird.


Wie sieht die tägliche Arbeit in den Bereichen Notariat/Projects & Public Sector für einen Berufseinsteiger aus?

Mein Tätigkeitsgebiet ist vielfältig und breit gefächert, insbesondere da ich sowohl im Anwaltsbereich als auch im Notariat tätig bin. Im Anwaltsbereich warten zumeist Besprechungen bzw. Telefonkonferenzen auf mich ebenso wie das Erstellen von Gutachten, Vermerken, Schriftsätzen oder je nach Stand der Angelegenheit Klage- bzw. Antrags- oder Erwiderungsschriftsätze.
Im Notariat geht es zumeist um die Erstellung von Entwürfen notarieller Urkunden. Das Portfolio reicht dabei von Grundstückskaufverträgen, Bauträgerverträgen, familien- und erbrechtlichen Vereinbarungen bis hin zu sämtlichen Urkunden, die eine Gesellschaft und ihre Gesellschafter benötigen wie Gesellschafts- und Beteiligungsverträge, Kapitalerhöhungen, (grenzüberschreitende) Verschmelzungen und (identitätswahrende grenzüberschreitende Sitzverlegungen etc.
 

Wie werden junge Anwälte von GSK Stockmann gefördert?

Zunächst wurde ich – natürlich – meinem Partner zugeordnet. Mein Partner betraut mich mit Aufgaben, geht mit mir die wesentlichen Arbeitsergebnisse durch und zeigt mir auf, was ich wie verbessern kann. Des Weiteren steht er für die Besprechung des weiteren Vorgehens in Mandaten zur Verfügung.
Zu Beginn eines jeden Jahres findet eine standortübergreifende Veranstaltung statt, bei der sich alle neu eingestellten Anwälte kennen lernen und vernetzen können. Des Weiteren findet jeden ersten Mittwoch im Monat ein Associates‘ Lunch am Standort statt, bei dem wir Associates uns zu aktuellen Themen austauschen können.
Über die GSK Akademie konnte und kann ich Seminare und Workshops besuchen, bei denen mit wichtige und hilfreiche Soft Skills u.a. für den Berufsanfang vermittelt werden: bspw. werden Kurse für Tipps und Tricks zum Stil und zur Sprache juristischer Texte, Kommunikation in herausfordernden Gesprächssituationen sowie das Erstellen von Verträgen, Legal Tech und Feedbacktrainings angeboten.
Wenn man fachlich bereits weiß, wohin der Weg gehen soll, können auch externe Fortbildungsmöglichkeiten wahrgenommen werden, seien es Fachanwaltskurse oder – wie bei mir – erste Kurse mit Blick auf die Vorbereitung auf die notarielle Fachprüfung.


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufseinsteiger in den Bereichen Notariat/Projects & Public Sector mitbringen?

Überdurchschnittliche Examen sind natürlich gern gesehen. Besonders wichtig erscheint mir vor allem im Notariat Genauigkeit und das Bestreben, auch komplexe Sachverhalte in möglichst einfache Regelungen zu gießen.


Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

In meinem zweiten Berufsjahr wurden wir mit der notariellen Begleitung einer grenzüberschreitenden, identitätswahrenden Sitzverlegung in das europäische Ausland mandatiert. Wie ich schnell lernen musste, besteht in Rechtsprechung und Literatur Einigkeit, dass eine solche Sitzverlegung möglich ist. Welche Anforderungen dafür zwingend eingehalten werden müssten, ist wiederum – wie soll es anders sein – teilweise strittig. Wir arbeiteten also die erforderlichen Dokumente im Sinne des jeweils sichersten Wegs aus. Trotzdem war ich unglaublich aufgeregt, als wir die beurkundeten Unterlagen zwecks Vollzugs zum Handelsregister einreichten. Da half es auch nicht, dass der zuständige Richter beim Handelsregister als einer der strengsten bekannt war.
Long story short: Der Vorgang wurde reibungslos und ohne Zwischenverfügungen vollzogen. Der zuständige Richter rief sogar bei uns an, um lobend hervorzuheben, wie sorgfältig wir das Verfahren beachtet und wie akkurat wir die Unterlagen vorbereitet hätten. So selten wie Lob von Richtern im Allgemeinen und von Richtern am Handelsregister im Speziellen ist, werde ich das wohl nie vergessen.


Was ist das Beste an der Arbeit bei GSK Stockmann?

Das Gesamtpaket: flexible Arbeitszeiten, spannende Aufgaben, Wertschätzung der geleisteten Arbeit und tolle Kollegen.


Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Mandanten – egal, ob im Anwaltsbereich oder im Notariat – geben uns einen Vertrauensvorschuss: Sie betrauen uns mit ihrer Angelegenheit und gewähren uns für die Bearbeitung der Angelegenheit tiefe Einblicke in ihre persönlichen oder gesellschaftlichen Verhältnisse. Gelegentlich ist die anvertraute Angelegenheit besonders dringlich, sodass sich sehr lange, hektische Arbeitstage nicht vermeiden lassen. Wenn dann aber die Beurkundung glatt über die Bühne geht und die Mandanten bzw. Beteiligten zufrieden aus dem Termin gehen, sieht man sofort, dass sich die intensive Arbeit gelohnt hat.


Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Ich gehe regelmäßig zum Sport. Insbesondere Schwimmen eignet sich herrlich, um den Sport mit dem Schwatzen mit Freunden zu verbinden. Ansonsten lese ich sehr gern – je weniger diese Bücher mit Jura zu tun haben, desto besser kann ich mit ihnen abschalten.


Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Sprache, Komplexität, Gerechtigkeit.


Sie planen ein jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürften drei Dinge mitnehmen. Welche wären das?

Meinen eBook-Reader, eine Hängematte (wenn es auf der Insel denn entsprechende Bäume gibt) und mein Handy, auf dem ich meine ganze Musik horte.


Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Man sollte stets hinterfragen, wie und warum man etwas tut. Sonst hört man auf, sich zu verbessern und fortzuentwickeln.