Interview Partner
Öffentliches Recht
Das steht auf meiner Visitenkarte:
Kein Schnickschnack: Name, Position (Partner), Adresse, Kontaktdaten
Seit wann sind Sie bei der Kanzlei Köchling & Krahnefeld und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?
Im Jahr 2003 habe ich die Kanzlei zusammen mit Peter Köchling gegründet. Peter Köchling war seinerzeit Geschäftsführer in einer Umweltberatungsgesellschaft, ich Sozius in einer deutschen Großkanzlei. Wir waren überzeugt, dass eine starke fachliche Spezialisierung in einer kleinen und hochkompetenten Anwaltskanzlei mit enger Bindung an die Mandanten ein zukunftsfähiges Modell ist. Diese Überzeugung hat sich bestätigt. Zusätzlich wurden wir mit einem hohen Maß an Arbeitsfreude und Lebensqualität belohnt.
Was ist das Besondere an Köchling & Krahnefeld?
Flache Hierarchien, spektakuläre Mandate, Spaß an und bei der Arbeit sowie eine funktionierende Work-Life-Balance – trotz eines maximalen Qualitätsanspruchs. Zudem begeistern sich alle unsere Anwältinnen und Anwälte für das Öffentliche Recht.
Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Köchling & Krahnefeld für einen Partner aus?
Der eine Teil meiner Arbeit besteht aus Kommunikation: Bei uns stehen täglich Meetings, Telefonbesprechungen und Videokonferenzen an. Intern zwischen den Kollegen zur Abstimmung der Mandatsarbeit oder der Kanzleiorganisation, extern mit Mandanten, Fachplanern, Gutachtern und Behörden oder mit Kollegen kooperierender Kanzleien. Der andere Teil besteht aus fachlicher juristischer Arbeit: Das Erstellen, Bearbeiten oder Gegenlesen von Vermerken, Gutachten oder Schriftsätzen, die Prüfung von Antragsunterlagen, Genehmigungen, Bescheiden oder Verträgen und natürlich auch die Vorbereitung von Behörden- oder Gerichtsterminen. Unsere Arbeitszeiten sind individuell unterschiedlich. Ich selbst fange morgens etwas später an und bleibe dafür länger. Andere Kollegen machen das umgekehrt. 60/70-Stunden-Wochen kommen bei mir vor, sind aber die absolute Ausnahme. Von unseren Anwälten lebt niemand aus dem Koffer: Den ganz überwiegenden Teil unserer Arbeit erledigen wir in unserem schönen Hamburger Büro mit Aussicht auf das Rathaus und auf Wunsch auch von zu Hause aus.
Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei Köchling & Krahnefeld?
Meiner Meinung nach kann man nirgendwo besser lernen als in der Praxis. Wir werfen unsere Berufsanfänger daher schnell ins kalte Wasser, geben ihnen dabei aber sichere Schwimmhilfe. So binden wir sie bei Großmandaten von Anfang in ein Team ein, das aus zwei oder drei weiteren Anwälten besteht. Kleinere Mandate bearbeiten Berufsanfänger unter Aufsicht eines erfahrenen Anwalts bereits früh eigenständig. Da Kommunikation für unsere Arbeit so wichtig ist, fördern wir diese Fähigkeit bei unseren jüngeren Kollegen bewusst. Für uns zählt, dass unsere Anwältinnen und Anwälte juristische Inhalte richtig, verständlich und interessant vermitteln können. Erlernen lässt sich das am besten durch die aktive Teilnahme an Mandantengesprächen, die Übernahme von Vorträgen oder Teilnahme an Rhetorikschulungen. Zudem nehmen unsere Berufsanfänger an Besprechungen mit Fachleuten wie z.B. Sachverständigen teil. Durch die Vorbereitung und Bearbeitung entsprechender Unterlagen lernen sie, technische, naturwissenschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge eines Mandats zu durchdringen und sich konstruktiv einzubringen
Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger bei Köchling & Krahnefeld mitbringen?
Bewerber müssen ein besonderes Interesse an den von uns beratenen Rechtsgebieten des Öffentlichen Rechts besitzen. Das sollten sie nachweisen können, etwa durch die Belegung eines einschlägigen universitären Schwerpunktes oder eine Nebentätigkeit bei einer entsprechenden Einrichtung (Kanzlei, Verband, NGO etc.) oder durch eine Dissertation. Zudem sollten Bewerber entweder ein vollbefriedigendes Staatsexamen besitzen oder zwei befriedigende Examina im oberen Bereich.
Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?
Vor ein paar Jahren kam ich einmal zu einer wichtigen Besprechung bei einem Top-Mandanten fast eine halbe Stunde zu spät. 10 Augenpaare sahen mich verärgert an, ich hatte ein enorm schlechtes Gewissen. Die Situation entspannte sich glücklicherweise sofort, als ich nach dem Motto „Flucht nach vorne - Wahrheit sagen“ erläuterte, dass meine Tochter am Vormittag durch die praktische Führerscheinprüfung gefallen und völlig aufgelöst nach Hause gekommen war. Dass ich sie erst trösten musste, bevor ich losfahren konnte, fand ungeteilte Zustimmung. Danach haben wir uns in der großen Runde noch eine weitere halbe Stunde über die – bei allen noch erstaunlich präsenten – Erlebnisse in unseren eigenen Führerscheinprüfungen unterhalten.
Was ist das Beste an der Arbeit bei Köchling & Krahnefeld?
Bei uns arbeiten ausnahmslos angenehme Menschen. Sympathie war stets eines unserer wichtigsten Auswahlkriterien. Das hat sich sehr bewährt und macht sich in Form eines außergewöhnlich guten, kollegialen Betriebsklimas bezahlt. Außerdem ist man im wahrsten Sinne des Wortes Freiberufler. Dazu kommt Standortsicherheit in der schönsten und lebenswertesten Stadt Deutschlands!
Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?
Nicht mehr oder weniger Einschränkungen, als in anderen Kanzleien auch. Verglichen mit der Tätigkeit als Richter, Staatsanwalt, Unternehmensjurist oder Behördenmitarbeiter empfinde ich meine Tätigkeit als abwechslungsreicher und selbstbestimmter.
Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?
Meine Familie, Freunde und unser irischer Wolfshund. Außerdem jogge ich regelmäßig, reise gern und liebe gutes Essen in geselliger Runde – auswärts, aber noch lieber zu Hause oder bei Freunden.
Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?
Schweiz, Kaffeemaschinen, Recht.
Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:
Finde deinen eigenen Weg.