Interview Partner
Corporate / M&A / Bank- und Finanzrecht
Seit wann sind Sie bei der Kanzlei Rödl & Partner und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?
Ich bin seit März 2013 für Rödl & Partner am Standort München tätig. Zuvor war ich sieben Jahre für Hengeler Mueller in Frankfurt und London tätig und habe ein Secondment in Mailand verbracht. Aufmerksam geworden bin ich auf Rödl & Partner aufgrund der multidisziplinären und internationalen Ausrichtung, insbesondere in Südeuropa.
Was ist das Besondere an Rödl & Partner?
Wir arbeiten täglich an spannenden Transaktionen mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Disziplinen/Fachbereichen und anderen Ländern. Es gibt kaum das nur auf Deutschland begrenzte oder das rein rechtlich geprägte Projekt. So ist man in einem stetigen Lernprozess, sammelt neue Erfahrungen, kann sich aber auch ständig neuen Herausforderungen stellen.
Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich M&A für einen Partner aus?
Als Partner hat man vor allem die Funktion des Koordinators oder des Kümmerers in den verschiedenen Projekten. Wir informieren uns gegenseitig über den aktuellen Stand in den laufenden Projekten, sodass wir stets für die Mandanten ansprechbar sind.
Natürlich befasse ich mich mit juristischen Fragestellungen, bearbeite und verhandle Verträge. Hinzu kommen aber vor allem Aufgaben in der Team- und Projektorganisation sowie die Koordination von grenzüberschreitenden Transaktionen.
Für ein gemeinsames Mittagessen oder einen Kaffee mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung oder aus dem Bereich Transaction Services bleibt aber trotzdem Zeit.
Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei Rödl & Partner?
Die jungen Kolleginnen und Kollegen werden bei uns vom ersten Tag an in Projekte eingebunden. Sie werden schnell eigenverantwortlich Aufgaben übernehmen und von unseren Mandanten als Beraterinnen und Berater wahrgenommen werden. Dabei lassen wir sie natürlich nicht alleine. Jeder Kollegin und jedem Kollegen steht ein Mentor zur Seite und auch die Türen aller anderen Kolleginnen und Kollegen stehen immer offen. Daneben haben wir bei Rödl & Partner ein Ausbildungsprogramm namens "Smart-Up" etabliert. Hier werden die Mitarbeitenden in den ersten Jahren mit dem fachlichen Handwerkszeug geschult und erhalten Einblick sowohl in andere Rechtsgebiete als auch in disziplinübergreifende Themen, wie etwa die Vermittlung vertiefter betriebswirtschaftlicher Kenntnisse. Ebenso sind Praxiseinsätze vorgesehen in anderen Anwaltsteams, aber auch in Teams mit steuerlichen oder betriebswirtschaftlichen Schwerpunkten. Diese Praxiseinsätze oder Secondments können im Inland oder auch an einem unserer ausländischen Standorte in 50 Ländern weltweit erfolgen.
Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Bereich M&A mitbringen?
Neben dem erfolgreichen Abschluss beider juristischer Staatsexamen freuen wir uns, wenn jüngere Kolleginnen und Kollegen in der Ausbildung oder daneben über den fachlichen und nationalen Tellerrand hinaus geblickt haben. Dies kann zum Beispiel durch Studienaufenthalte im Ausland (z.B. Erasmus Programm) oder durch die Teilnahme an LL.M. Programmen erfolgt sein oder durch Praktika und Nebentätigkeiten in Unternehmen, Kanzleien und Organisation nachgewiesen werden. Eine gewisse Neugierde und den Willen, sich neuen, auf den ersten Blick vermeintlich unbekannten Aufgaben zu stellen ist sicherlich auch von Vorteil.
Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?
Eines meiner spannendsten Projekte hat mich vor einigen Jahren zu Vertragsverhandlungen nach Zentralchina, genauer in die Provinz Hunan geführt. Wir haben dort fast eine Woche einen Unternehmenskaufvertrag verhandelt. Es war spannend, in eine andere Verhandlungs- und Gastgeberkultur einzutauchen.
Immer wieder bereichernd sind auch unsere internationalen Treffen. So durfte ich beispielsweise im letzten Jahr unsere Kolleginnen und Kollegen aus Skandinavien und den baltischen Staaten in Riga zu aktuellen Transaktions- und Finanzierungsthemen schulen.
Was ist das Beste an der Arbeit bei Rödl & Partner?
Das Arbeiten in wechselnden Teams aus verschiedenen Bereichen und Ländern.
Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?
Als Transaktionsberater sind wir Dienstleister für unsere Mandanten. Es gibt immer wieder Situationen, in denen die zeitliche und mentale Arbeitsbelastung steigt, eine hohe Verfügbarkeit wird erwartet. Dem muss man sich stellen können und wollen. Aber das ist in vielen anderen Berufen nicht anders.
Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?
Den besten Ausgleich finde ich, wenn ich Zeit mit der Familie verbringe.
Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?
Der Begriff "Jura" hört sich für viele wahrscheinlich erstmal sehr trocken und sperrig an. Wenn ich an die Möglichkeiten denke, die das Verständnis von Jura oder die juristische Ausbildung ermöglicht, denke ich: anspruchsvoll, abwechslungsreich, kreativ.
Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:
Lege Dich nicht zu früh auf ein Berufsbild fest, sondern gewinne bereits während der Ausbildung Einblicke in das Tätigkeitsfeld eines beratenden Anwalts und sammel Erfahrung im Ausland, falls das möglich ist!