Interview Partner

Dr. Marc Werner

Arbeitsrecht

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Partner


Seit wann sind Sie bei der Kanzlei Seitz und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?

Ich bin seit 18 Jahren bei Seitz und habe hier mit einem Praktikum im Rahmen meines Jurastudiums begonnen. Damals arbeitete ich am arbeitsrechtlichen Lehrstuhl von Prof. Hanau in Köln, und darüber bin ich mit Seitz in Kontakt gekommen, weil dort schon einige Schüler von Prof. Hanau tätig waren. Mir hat es dann dort so gut gefallen, dass ich gleich da geblieben bin.


Was ist das Besondere an Seitz?

Auf jeden Fall die Kolleginnen und Kollegen. Wir haben hier trotz des rasanten Wachstums und der Entwicklung der Kanzlei immer dieses persönliche Miteinander bewahren können. Dies ist bei den stets schnellen Veränderungen nicht immer einfach, aber bei allen unseren Partnern besteht Einvernehmen darüber, dass dies ein Grundwert von Seitz ist. Gleichzeitig haben wir uns hin zu einer Top-Kanzlei für Arbeits- und Wirtschaftsrecht entwickelt. Wir haben daher Mandate und Aufgaben, die eigentlich eher in Großkanzleien vorkommen, aber trotzdem die persönliche Atmosphäre einer Boutique-Kanzlei.


Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Arbeitsrecht für einen Partner aus?

Auf jeden Fall sehr vielseitig. Man ist viel im Flieger unterwegs und telefoniert natürlich jede Menge. Es gibt viele Meetings und Verhandlungen, teilweise am selben Tag in unterschiedlichen Städten. Im Büro ist man dann viel mit der Betreuung der Nachwuchsanwälte beschäftigt und mit inhaltlicher und strategischer Arbeit.


Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei Seitz?

Bei uns beginnt die Förderung bereits vor dem Berufseinstieg. Wir haben mit unserem Förderprogramm seitz.talents eine eigene Akademie für Nachwuchstalente gegründet, die bereits während des Studiums mit der Förderung beginnt. Dort gibt es einerseits eine juristische Förderung, wir haben aber jetzt bei seitz.talents aus dem Profisportbereich einen weiteren Geschäftsführer gewinnen können, der sich um andere Themen wie Teambuilding, Motivation und sowas kümmert. Ein erfolgreicher Wirtschaftsanwalt muss nicht nur juristisch top sein, sondern in der Handwerkskiste müssen sich weitere Werkzeuge befinden, die man so im Studium oder Referendariat nicht lernt. Und diese Lücke wollen wir mit seitz.talents schließen.


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Bereich Arbeitsrecht mitbringen?

Das ist bei uns relativ streng: Grundsätzlich mindestens ein Prädikatsexamen und am besten eine Dissertation mit arbeitsrechtlichem Schwerpunkt. Die kann aber später auch noch nachgeholt werden. Und: gute Englischkenntnisse, wobei diese auch durch unsere kanzleiinterne Englischlehrerin stets verbessert werden können.


Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Im Arbeitsrecht gibt es ja ständig spannende, skurrile oder witzige Fälle aus dem wahren Leben. Am witzigsten war ein Mandant, der Inhaber eines großen Betonunternehmens war und der zur rustikalen Lösung von Fällen neigte. Als er auf der Autobahn einmal von einem Cabrio beim Überholen angehupt wurde, ärgerte er sich über den „geleckten Affen“ schwarz. An der nächsten Raststätte stand das Auto mit offenem Verdeck. Der Mandant entlud den restlichen Beton in den BMW und fuhr weiter. Kein Scherz. Und schon lange verjährt.


Was ist das Beste an der Arbeit bei Seitz?

Ganz klar: meine Kolleginnen und Kollegen. Und die Vielseitigkeit des Jobs.


Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Das ist ja sehr individuell was man als Einschränkung empfindet. Ich persönlich empfinde meinen Beruf nicht als Einschränkung, sondern als wichtigen Teil meines persönlichen Lebensmodells. Natürlich gibt es Situationen, wo man statt in einer Tarifverhandlung, die bis morgens um 5 Uhr geht und man den Kaffee nach dem x-ten Espresso nicht mehr sehen kann, doch lieber auf das Bryan Ferry-Konzert gegangen wäre. Aber das gehört eben auch dazu und ist ja die Ausnahme.


Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

So richtigen Alltag mit sich wiederholenden Themen gibt es in meinem Beruf Gott sei Dank nicht. Aber ich höre viel Musik, lese, mache Sport und verbringe Zeit mit meiner Familie und mit Freunden oder Spiele Schlagzeug in einer Band.


Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Kaffee, der nicht so gut schmeckt, Alpmann-Schmidt und einen Studiengang, den ich bisher nicht bereut habe.


Sie planen ein jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürften nur drei Dinge mitnehmen. Welche wären das?

Schallplattenspieler, Miles Davis-Platte und meine Cajón.


Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Viele Bereiche ausprobieren, sich dann aber am besten schon während des Studiums für eine Richtung entscheiden und diese dann konsequent weitergehen. Wenn möglich, auf jeden Fall an einem Lehrstuhl arbeiten, denn das bringt sowohl juristisch wie auch beruflich viele Vorteile. Möglichst viel international unterwegs sein (Auslandsaufenthalte etc.) und vor allem viel in Englisch machen.
Und: Keine Panik!