Als Projektanwält:in hast du je nach Branche und Region unterschiedliche Gehaltsaussichten. Wir haben die aktuellen Zahlen für dich!
Dass Jurist:innen nicht fest angestellt sind oder ihre eigene Kanzlei haben war lange eine Seltenheit. Das ändert sich gerade, denn das Berufsbild des Projektjuristen beziehungsweise der Projektjuristin gewinnt in der Branche zunehmend an Bedeutung. Unternehmen setzen vermehrt auf externe Rechtsexpert:innen, um zeitlich befristete Projekte zu bearbeiten.
Gerade weil dieser Karriereweg noch nicht besonders bekannt und verbreitet ist, herrscht oft Unklarheit über die Verdienstmöglichkeiten. Deshalb möchten wir im Folgenden etwas Licht ins Dunkel bringen: Wir schauen uns an, wie hoch das Gehalt von Projektanwälten und Projektanwältinnen ausfallen kann, welche Faktoren einen Einfluss haben und wie der Vergleich zu anderen juristischen Berufen ausfällt.
Projektjuristen oder Projektjuristinnen sind spezialisierte Anwält:innen, die für einen bestimmten Zeitraum oder ein bestimmtes Projekt in einem Unternehmen oder einer Kanzlei tätig sind. Sie werden beispielsweise für die Begleitung von Fusionen und Übernahmen, bei Compliance-Projekten oder bei der Implementierung neuer Rechtsvorschriften eingesetzt. Projektjurist:innen werden meist auf freiberuflicher Basis oder als Interimslösung eingestellt und arbeiten häufig in komplexen rechtlichen Bereichen.
Dieses Modell hat vor allem einen Vorteil: Flexibilität. Einerseits profitieren Unternehmen von der Expertise, ohne langfristig zusätzliche Arbeitskräfte einstellen zu müssen. Andererseits haben Jurist:innen die Möglichkeit, in unterschiedlichen Projekten Erfahrungen zu sammeln, ihre Arbeit freier zu gestalten und nicht zuletzt attraktive Honorare zu erzielen.
Übrigens sind Projektanwältinnen und Projektanwälte nicht die einzigen selbständigen Jurist:innen. Auch als Notar:in arbeitest du freiberuflich. Mit einem Job als Notarassessor:in bereitest du dich auf das Notariat vor – vielleicht eine spannende Alternative für dich?
Das Einkommen von Projektjuristen und Projektjuristinnen kann sehr unterschiedlich ausfallen. Das liegt daran, dass sie größtenteils selbständig sind. Wenn du dich also für diesen Beruf entscheidest, kannst du dein Gehalt mehr oder weniger selbst festlegen.
In der Regel berechnen Projektanwältinnen und Projektanwälte einen festen Tagessatz. Dieser kann zwischen 800 Euro und 1.500 Euro brutto liegen – es sind aber auch niedrigere oder höhere Honorare möglich. Theoretisch könntest du also bei einer guten Auslastung über 300.000 Euro pro Jahr verdienen.
Auch wenn dies erst einmal nach viel Geld klingt, solltest du nicht vergessen, dass du als Projektjuristin oder Projektjurist in der Regel selbständig bist. Somit hast du einerseits mehr Ausgaben, zum Beispiel für Sozialversicherungen, Geschäftsräume und vieles mehr. Andererseits musst du damit rechnen, dass du vor allem am Anfang deiner Tätigkeit nicht durchgehend Aufträge erhältst. All das solltest du auch bei der Berechnung deines Tagessatzes berücksichtigen.
Weil das Gehalt von Projektjuristinnen und Projektjuristen sehr von äußeren Faktoren abhängt und sich der Beruf noch nicht so stark etabliert hat, lässt sich nur eine sehr breite Gehaltsspanne angeben.
Wie schneiden aber die Verdienstmöglichkeiten von Projektanwältinnen und Projektanwälte im Verhältnis zu anderen Gehältern, wie zum Beispiel denen des Contract Managers oder des Compliance Officers, ab? Wir haben uns beispielhaft ein paar Durchschnittsgehälter angesehen, welche dir einen guten Vergleich ermöglichen:
Beruf | Durchschnittsgehalt |
---|---|
Projektjurist | 50.000 – 200.000 Euro |
Rechtsanwalt Associate (Großkanzlei) | 70.000 – 200.000 Euro |
Inhouse-Jurist | 60.000 – 140.000 Euro |
Compliance Officer | 50.000 – 80.000 Euro |
Contract Manager | 50.000 – 70.000 Euro |
Was du verdienen kannst, hängt sehr stark von unterschiedlichen Faktoren ab, welche du auch selbst beeinflussen kannst. Dazu gehören unter anderem:
Du überlegst immer noch, eine Karriere als Projektanwältin oder Projektanwalt zu starten? Dann hat dir unsere Gehaltsübersicht bestimmt weitergeholfen. Klar ist: Obwohl das Einkommen im Vergleich zu Gehalt als Volljurist:in in Festanstellung schwankender ist, können Projektjuristen und Projektjuristinnen besonders in hochspezialisierten Fachbereichen hohe Tagessätze und damit attraktive Jahresgehälter erzielen.
Besonders interessant ist daran, dass du dein Einkommen zu einem Teil selbst in der Hand hast. Indem du dich spezialisierst, Erfahrungen sammelst und dir eine gute Reputation und vielleicht sogar einen festen Kundenstamm aufbaust, kannst du deinen Marktwert und damit dein Gehalt immer weiter steigern.