Eine Großkanzlei ist eine international agierende Wirtschaftskanzlei mit verschiedenen nationalen und internationalen Standorten. Sie betreut viele verschiedene Fachbereiche, wie beispielsweise Arbeitsrecht, Finanzrecht, Steuerrecht, Gesellschaftsrecht, sodass man sich als Anwältin oder Anwalt in einer Großkanzlei sehr gut in einem Fachbereich spezialisieren kann. Die Zahl der angestellten Anwältinnen und Anwälte an den einzelnen Standorten variiert je nach Größe der Niederlassung. In Deutschland arbeiten in Großkanzleien meist einige hundert Anwältinnen und Anwälte, international können es einige tausend sein, wie zum Beispiel Linklaters mit 2.700 Anwältinnen und Anwälten international zeigt.
Die Arbeit in einer Großkanzlei bringt eine hohe Arbeitsbelastung mit sich, was auch an den umfangreichen Mandaten liegt. Die Mandanten sind in der Regel Unternehmen, Organisationen und Institutionen, zudem wird international und mit den Büros anderer Standorte zusammengearbeitet – sehr gute Englischkenntnisse sind daher für einen Job in der Großkanzlei unabdingbar und werden idealerweise über einen längeren Auslandsaufenthalt erlangt und nachgewiesen.
Welche Einstiegsmöglichkeiten gibt es in der Großkanzlei?
Schon früh lässt sich der Grundstein für eine Karriere in der Großkanzlei legen. So bieten zahlreiche Großkanzleien Praktikantenprogramme für Studierende an und auch zu einem späteren Zeitpunkt können erste Praxiserfahrungen im Rahmen des Referendariats oder einer wissenschaftlichen Mitarbeit gesammelt werden bevor der Berufseinstieg als Associate erfolgt.
Der Einstieg im Referendariat oder mit einer wissenschaftlichen Mitarbeit
Zahlreiche Großkanzleien bieten die Möglichkeit, die Anwaltsstation und die Wahlstation bei ihnen zu absolvieren. Darüber hinaus ist es ebenso möglich, nach dem ersten Exman oder referendariatsbegleitend als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei ihnen zu arbeiten.
Die Voraussetzungen, um einen der begehrten Referendariatsplätze zu besetzen, knüpfen an die Anforderungen der Praktikantinnen und Praktikanten an: Gefragt sind neben Soft Skills und dem Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen insbesondere sehr gute Englischkenntnisse und ein Erstes Staatsexamen, das mit einem guten “befriedigend” bewertet wurde. Wer diese Anforderungen erfüllt, kann sich auf eine intensive und praxisnahe Ausbildung “on the job” mit zahlreichen Benefits freuen. Neben der aktiven Einbindung in die Mandatsarbeit erwarten die Referendarinnen und Referendare zahlreiche Highlights wie die Teilnahme an Workshops, Unterstützung bei der Examensvorbereitung und eine attraktive Vergütung. Ein zusätzlicher Vorteil ist zudem die Möglichkeit, sich für einen Einstieg als Associate nach dem zweiten Examen zu empfehlen.
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Der Einstieg als Associate
Grundlage für den Einstieg nach dem zweiten Examen sind oftmals die Noten. Wer als Associate in die Großkanzlei einsteigen will, sollte in beiden Examen bemerkenswerte Ergebnisse vorweisen können: Als Anforderung wird für gewöhnlich zweimal Vollbefriedigend kommuniziert. Ausschlusskriterium sind sie jedoch nicht und auch mit Examensnoten, die nicht zu weit vom Prädikatsexamen entfernt sind, stehen die Chancen auf einen Einstieg in der Großkanzlei gut. Gern gesehen sind zudem Zusatzqualifikationen wie eine Promotion oder ein LL.M., der idealerweise im Ausland erworben wurde. Neben den verhandlungssicheren Englischkenntnisse wird ebenfalls ein sehr gutes Verständnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge vorausgesetzt.