Teamarbeit und transparente Kommunikation von Beginn an

Veröffentlicht am 01.08.2022

Teamarbeit und transparente Kommunikation von Beginn an

Daniel Lucas Orf über seinen Berufseinstieg bei Leinemann & Partner

Daniel Lucas Orf, 31, hat an der Universität Potsdam studiert. Das Referendariat hat er von 2016 bis 2018 am Kammergericht Berlin absolviert. Seit seinem Berufseinstieg 2019 ist Daniel Lucas Orf in der mittelständischen Kanzlei Leinemann & Partner als Rechtsanwalt vorwiegend im Vergaberecht tätig.
 

Herr Orf, Sie sind seit Juli 2019 bei Leinemann & Partner mit Schwerpunkt im privaten Baurecht und Vergaberecht tätig. Hatten Sie mit diesen Bereichen bereits im Jurastudium ersten Kontakt und was machen die verschiedenen Rechtsgebiete so besonders?

Nein, im Studium hatte ich keine Berührungspunkte mit dem Vergaberecht. Das private Baurecht wird im Studium ebenfalls nicht behandelt, die Grundlagen aus dem Werkvertragsrecht sind aber natürlich bekannt.

Am Vergaberecht schätze ich besonders die Gestaltungsfreiheit bei der Erstellung der Vergabe- und Vertragsunterlagen, die Verfahrensführung als Vergabestelle bzw. „Herr des Verfahrens“ sowie die enge Zusammenarbeit mit den öffentlichen Auftraggebern und den Bietern. Als Rechtsanwalt im privaten Baurecht reizen mich insbesondere die Einblicke in die verschiedenen Prozesse von der Planung bis zur Fertigstellung eines Gebäudes.

Wirt­schafts­kanz­lei im Bau- und Ver­gabe­recht: Leinemann & Partner im Überblick

Wie sind Sie zu Leinemann & Partner gekommen und wie hat sich Ihr Bewerbungsprozess gestaltet?

Ein Bekannter berichtete mir damals von seiner Tätigkeit im Vergaberecht, das dem öffentlichen Wirtschaftsrecht zuzuordnen ist. Da ich im öffentlichen Recht im Studium und Referendariat immer am wohlsten gefühlt habe, habe ich daraufhin nach Kanzleien mit Schwerpunkten im öffentlichen Wirtschaftsrecht gesucht und mich letztlich gezielt bei Leinemann & Partner als eine der führenden Kanzleien in diesem Bereich beworben.

Der Bewerbungsprozess gestaltete sich unkompliziert. Nach Absendung meiner Bewerbung wurde ich zeitnah zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Nach einem Probearbeitstag folgte wenig später ein Zweitgespräch an dem u.a. Herr Prof. Dr. Leinemann selbst teilnahm. Im Anschluss erhielt ich die Zusage.
 

Haben Sie sich bewusst für die Kanzleiform "mittelständische Kanzlei" entschieden und haben Sie die Möglichkeit, an internationalen Mandaten zu arbeiten?

Ja, eine internationale Großkanzlei hat mich noch nie gereizt. Die Möglichkeit an internationalen Mandaten zu arbeiten besteht zwar grundsätzlich. Wir agieren aber überwiegend auf dem deutschen Markt und arbeiten vorwiegend auf Deutsch.   
 

Vor Ihrer Anwaltstätigkeit bei Leinemann & Partner absolvierten Sie Ihr Rechtsreferendariat mit Fokus auf das Wirtschaftsrecht und öffentliche Recht. Wie hat sich die Umstellung vom Referendar zum Associate gestaltet? Welche Herausforderungen sind Ihnen hierbei begegnet?

Rückblickend war der Übergang eher fließend. Meine Aufgaben bestanden anfangs zunächst im Verfassen von Stellungnahmen und Gutachten im Vergaberecht und in der Betreuung kleinerer Bauverfahren. Ich hatte zwar von Anfang an Mandantenkontakt, dieser wurde aber als Berufsanfänger in den allermeisten Fällen durch den zuständigen Partner begleitet.

Nach ca. einem halben Jahr habe ich mein erstes Vergabeverfahren vorbereitet und veröffentlicht. Ich wurde also nach und nach an das Vergabe- und Baurecht herangeführt. Eine Herausforderung war dabei insbesondere, sich in die neuen Rechtsgebiete einzuarbeiten und dabei den Blick für das große Ganze zu gewinnen. Gerade im Vergaberecht hatte ich keinerlei Vorkenntnisse aus dem Studium bzw. Referendariat. 

„Ob Partner, Associate oder Referendar: Bei LP steht die Teamarbeit im Vordergrund"

Sie sind vor allem im Vergaberecht tätig. Welche Aufgaben haben Sie in den ersten Wochen erwartet und gab es regelmäßiges Feedback in dieser Zeit?

Wie bereits erwähnt habe ich anfangs vor allem Stellungnahmen und Gutachten geschrieben. Da der Aufbau bzw. das Vorgehen etwas dem einer Klausur ähnelt, fiel mir der Einstieg relativ leicht. Der zuständige Partner hat die Arbeitsergebnisse anfangs immer kontrolliert und mit mir besprochen. Dadurch habe ich viel gelernt. Direkter Mandantenkontakt bestand zwar auch von Anfang an, dieser wurde aber in den allermeisten Fällen durch den Partner begleitet.
 

Welchen Stellenwert nimmt Eigenverantwortlichkeit in Ihrer Kanzlei ein und wie werden Berufseinsteiger:innen an die Mandatsarbeit herangeführt?

Eigenverantwortlichkeit genießt bei uns allgemein einen hohen Stellenwert. In unserer Kanzlei wird das freiberufliche Arbeiten von den meisten Partner:innen vorgelebt. Jeder ist grundsätzlich selbst dafür verantwortlich, seine Fristen einzuhalten. Selbstverständlich tauschen wir uns aber auch heute noch und in Zukunft untereinander aus.

Bevor ich weitgehend selbstständig Mandate betreut habe, habe ich meinem zuständigen Partner zugearbeitet. Telefonate oder Videokonferenzen haben wir in der Regel immer zu zweit geführt und im Anschluss die zu bearbeitenden Aufgaben besprochen. Das Arbeitsergebnis wurde wiederum kontrolliert und ggf. angepasst. Ich bin also in Begleitung des Partners direkt von Anfang nach außen aufgetreten. Dabei galt stets learning by doing.
 

Bei Leinemann & Partner steht die Teamarbeit klar im Vordergrund. Wie haben Sie die Aufnahme in Ihr Team erlebt?

Die Aufnahme im Team war sehr herzlich. Ich hatte nicht das Gefühl, dass jemand eine neue Konkurrenz o.ä. wittert, sondern dass sich die Teammitglieder ehrlich freuen. Unser Team versteht sich allgemein sehr gut, sodass mir Neid, Missgunst oder Eifersüchteleien fremd sind. Insgesamt sind wir auch ein eher junges Team, sodass wir zum Teil auch privat mal einen Abend zusammen verbringen. Auch in fachlicher Hinsicht haben wir einen guten Austausch. Wir arbeiten zusammen und unterstützen uns gegenseitig, gerade wenn es einmal brennt.

Eigenverantwortlichkeit genießt bei uns allgemein einen hohen Stellenwert. In unserer Kanzlei wird das freiberufliche Arbeiten von den meisten Partner:innen vorgelebt.
Daniel Lucas Orf

Wodurch zeichnet sich Ihrer Auffassung nach die interne Kommunikation und Zusammenarbeit in Ihrer Kanzlei aus?

Die Kommunikation und Zusammenarbeit zeichnet sich vor allem durch flache Hierarchien aus. Wenn etwa Abstimmungsbedarf besteht, ist immer eine Tür offen. Bezogen auf mein Dezernat gibt es jeden Montag um 09:00 Uhr einen Jour fixe, in dem wir die jeweiligen Mandate und Aufgaben der Teammitglieder miteinander besprechen. In diesem tauschen wir uns aus und stimmen uns auch zu rechtlichen Fragestellungen ab.  
 

Sind bei Leinemann & Partner Gespräche sowie der Austausch mit Partner:innen und erfahrenen Kolleg:innen auf Augenhöhe möglich oder wird eine starre Hierarchie-Ordnung gepflegt?

Ein Austausch mit erfahrenen Kolleg:innen oder Partner:innen ist ebenso möglich, wie mit weniger erfahrenen Kolleg:innen. Ich kann jederzeit einen Kollegen mit 20 Jahren Berufserfahrung um Hilfe bei der Lösung eines komplexen Rechtsproblems bitten, das dieser wahrscheinlich schon zehn Mal bearbeitet hat. Er erklärt mir dann auf Augenhöhe die wesentlichen rechtlichen Aspekte. Gleichermaßen nehme auch ich mir Zeit, wenn mich ein:e Berufsanfänger:in um Rat bittet.

Bei uns wird zudem viel Wert darauf gelegt, dass die Stimmung auch abseits der Arbeit gut ist. Es gibt also nicht nur den fachlichen Austausch. Allgemein herrscht eine sehr lockere Stimmung, die ich sehr schätze.
 

Wie viel Wert wird in Ihrer Kanzlei auf eine angemessene Work-Life-Balance gelegt und gibt es die Möglichkeit, Arbeitszeiten flexibel zu gestalten, Herr Orf?

Wir haben grundsätzlich Kernarbeitszeiten von ca. 9:00 – 19:00 Uhr. Im Endeffekt kommt es meinem zuständigen Partner aber nur darauf an, dass die Arbeit erledigt wird. Ich kann also auch früher oder später beginnen, in der Mittagspause zum Sport gehen o. ä. Homeoffice ist in unserem Dezernat jederzeit möglich. Das ist am Berliner Standort weit überwiegend der Fall.

Letztlich kommt es auch immer etwas auf das jeweilige Dezernat bzw. den jeweiligen Partner an und wie selbstständig man bereits arbeiten kann. Ebenso verhält es sich bei der Arbeitsbelastung. Diese kann von Dezernat zu Dezernat unterschiedlich ausfallen.

Im Großen und Ganzen wird aber auf eine angemessene Work-Life-Balance wert gelegt. Im Zweifel muss man diese auch einfordern oder sich selbst besser strukturieren bzw. Grenzen setzen.

Offene Türen bei Leinemann & Partner

Welche Qualifikationen und Voraussetzungen müssen Berufseinsteiger:innen Ihrer Meinung nach für die Tätigkeit in den Bereichen privates Baurecht und Vergaberecht erfüllen?

Eine Herausforderung im Vergaberecht ist es, alle Vergabe- und Vertragsunterlagen so zu gestalten, dass sie ineinandergreifen, sich nicht widersprechen und natürlich vergaberechtskonform ausgestaltet sind. Da dies mitunter sehr viele Unterlagen werden können, ist es besonders wichtig strukturiert zu arbeiten und nicht den Überblick zu verlieren.

Da sich nach Eingang der Angebote meistens erst herausstellt, wie eindeutig die Unterlagen tatsächlich waren, ist es oft notwendig sich mithilfe des juristischen Handwerkszeugs, also der klassischen Auslegung zu helfen.

Allgemein sollte man offen für Neues sein und mal über den Tellerrand hinausschauen wollen. Bei der Vorbereitung von Ausschreibungen bzw. Projekten ist es notwendig, sich auch inhaltlich mit den Themen auseinander zu setzen und in die unterschiedlichen Fachbereiche einzulesen. Baurechtliche Streitigkeiten können sich als sehr langwierig und umfangreich gestalten. Ein langer Atem ist durchaus empfehlenswert.
 

Wie gestaltet sich der Karriereweg bei Leinemann & Partner für Associates und werden in Ihrer Kanzlei auch Programme oder Lehrgänge zur Weiterbildung für Anwält:innen angeboten?

Es gibt keinen festen Fahrplan, wie etwa eine Junior Partnerschaft nach X-Jahren bei einem Umsatz von X-Tausend Euro im Jahr. Für diejenigen, die keine Personal- und Budgetverantwortung tragen wollen, gibt es den alternativen Weg der Salary Partnerschaft

Es kommt letztlich immer auf die eigene persönliche Entwicklung und Motivation an. Weiterbildungslehrgänge werden das ganze Jahr über die LP Academy angeboten. Die Erlangung des Fachanwaltstitels in den relevanten Rechtsbereichen wird von der Kanzlei aktiv gefördert und unterstützt. Ob man diese Angebote wahrnimmt, ist einem selbst überlassen.

Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag in Ihrem Fachbereich aus und arbeiten Sie auch fachübergreifend mit Kolleg:innen zusammen?

Einen typischen Arbeitstag gibt es eigentlich nicht. Ich stimme mich mit Mandanten per E-Mail, Telefon oder Videokonferenz zu rechtlichen Problemen ab, arbeite an Vergabe- und Vertragsunterlagen, prüfe Angebote, verfasse Schriftsätze, Stellungnahmen oder Gutachten oder fahre zu einem Termin. Fachübergreifend arbeite ich gerade bei der Konzeption und Durchführung von Vergabeverfahren für die öffentliche Hand stets mit Experten aus anderen Fachbereichen zusammen. Seien es Architekt:innen, Informatiker:innen, Wissenschaftler:innen oder Ärzt:innen – es kommt immer auf den konkreten Ausschreibungsgegenstand an.

Was reizt Sie besonders an Ihrer Arbeit im Vergaberecht und privaten Baurecht? Und welche Mandate betreuen Sie überwiegend?

Ich betreue vorwiegend öffentliche Auftraggeber oder Fördermittelempfänger. Am Vergaberecht schätze ich die Gestaltungsfreiheit bei den Vergabe- und Vertragsunterlagen sowie die Verfahrensleitung. Inhaltlich arbeitet man stets an gesellschaftlich relevanten Themen und erhält dadurch einen Einblick zu den Hintergründen und der Arbeit der öffentlichen Hand.
 

Wie blicken Sie auf Ihren Berufseinstieg zurück? Welche Tipps möchten Sie Berufseinsteiger:innen mit auf den Weg geben?

Ich blicke sehr positiv auf meinen Berufseinstieg zurück. Gerade am Anfang ist vieles neu und aufregend. Dabei sollte man sich klarmachen, dass niemand ohne die erforderliche Praxiserfahrung ein Rechtsgebiet beherrscht. Wichtig ist also dran zu bleiben und auch aus Fehlern zu lernen. Im Endeffekt kochen alle anderen auch nur mit Wasser.
     

Ihr Fazit?

Ich denke, dass es die richtige Entscheidung war bei Leinemann & Partner zu starten. Da es viele junge Kollegen gibt, findet man sehr schnell Anschluss und kann sich gut untereinander austauschen. Falls ein Problem vermeintlich nicht zu lösen ist, stehen einem erfahrene Kolleg:innen stets zur Seite. Auch abseits der Arbeit ist die Atmosphäre sehr angenehm. Kollegialität wird hier großgeschrieben.
     

Vielen Dank, Herr Orf!

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