Interview Partner

Dr. Katrin Gaßner

Kartellrecht

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Kartellrechtspartnerin bei Freshfields 


Seit wann sind Sie bei Freshfields und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?​

Ich bin tatsächlich seit meinem Berufseinstieg in 2006 bei Freshfields. Während meiner Dissertationszeit und im Referendariat habe ich, wie viele andere auch, in ganz verschiedene Bereiche „hineingeschnuppert“ und das Kartellrecht für mich entdeckt. Ein bisschen Zufall war dabei – ich suchte einen Job, um meine Dissertation zu finanzieren, und die Kanzlei, bei der ich damals landete, suchte Unterstützung im Bereich Kartellrecht. Bei Freshfields war es dann später die Mischung aus tollen Leuten und fachlicher Reputation, die mich überzeugt hat. 


Was ist das Besondere an Freshfields?

Bei uns arbeiten Sie gemeinsam mit fachlich hervorragenden Kollegen an den anspruchsvollsten Mandaten. Wir decken die gesamte Bandbreite des Wirtschaftsrechts ab und gehören in allen Bereichen, in denen wir aktiv sind, zu einer der international führenden Kanzleien. Unsere Praxisgruppen arbeiten Hand in Hand und grenzüberschreitend, so dass jeder den für ihn passenden fachlichen Fokus findet.
Unser freundschaftlich geprägtes Arbeitsumfeld ist die Basis für unseren Erfolg. Diversity and Inclusion sind wesentliche Bestandteile unserer Firmenkultur. Geschlecht, sexuelle Identität oder Herkunft spielen keine Rolle, bei uns zählen ausschließlich Qualifikation und Engagement. Die Wertschätzung der Persönlichkeit jedes Einzelnen und seine individuelle Weiterentwicklung sind für uns essentiell - dafür wurden wir u.a. mit dem azur Diversity Award 2015 ausgezeichnet.


Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Kartellrecht für einen Partner aus?​

Mein Arbeitsalltag ist sehr international – es gibt kaum ein Mandat, in dem nicht Kollegen aus aller Welt mitarbeiten. In den ersten Jahren meiner Karriere war ich sehr viel unterwegs. Große Kartellbußgeldverfahren, in denen die Behörden weltweit ermittelten, sind zwar ein Albtraum für die betroffenen Unternehmen, für Berufseinsteiger wie mich waren sie – und sind es immer noch – faszinierend. Ich bin immer noch viel unterwegs, verbringe heute aber deutlich mehr Zeit in unserem Düsseldorfer Büro. Wir beraten Mandanten in Kartellbußgeldverfahren, bei Unternehmenszusammenschlüssen und in vielen Bereichen mehr.


Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei Freshfields?

Als Berufseinsteiger arbeiten Sie bei uns von Beginn an selbständig und mit direktem Mandantenkontakt. So international wie wir beraten, so international ist auch Ihr Arbeitsalltag. Sie arbeiten von Anfang an in einer unserer weltweit agierenden Praxisgruppen mit und nehmen regelmäßig an internationalen Konferenzen und Seminaren teil. Wir erwarten dabei nicht, dass Sie bereits als in einem bestimmten Rechtsgebiet ausgebildeter Spezialist zu uns kommen. Wir begleiten und fördern Sie in Ihrer Entwicklung dorthin: vom ersten Tag an steht Ihnen ein Leitpartner als Mentor und ein Team aus erfahrenen Anwälten zur Seite, mit denen Sie im regelmäßigen Austausch zu Ihren Arbeitsergebnissen stehen und die Sie durch konstruktives Feedback stetig fördern.
Darüber hinaus nehmen unsere Mitarbeiter an einem maßgeschneidertem  Karriere-Entwicklungsprogramm namens Smart Learning, eine weitere wichtige Säule unseres Karriereprogramms SMART BALANCE, teil. Dieses vereint individuell angepasste fachliche und persönliche Weiterbildungsmodule, die Sie zu einer ausgereiften Anwaltspersönlichkeit entwickeln. Darunter fallen beispielsweise bei Bedarf ein Englisch-Intensivtraining in London, Praxiswissen Gesellschaftsrecht, Trainings zu Präsentations- und Verhandlungstechniken, sog. Executive Education-Kurse an der Universität St. Gallen und individuelles Coaching.


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Bereich Kartellrecht mitbringen?

Wir suchen Associates, die engagiert und neugierig sind, die sich in die verschiedensten Themenkomplexe einarbeiten können und Teamplayer sind. Gute Englischkenntnisse sind zwingend – Englisch ist unsere primäre Arbeitssprache. Wir freuen uns auch über Bewerber, die mal „über den Tellerrand“ hinausgeschaut haben. Das muss gar nicht unbedingt ein Auslandsstudium oder ein LL.M sein (wobei wir das natürlich auch sehr schätzen), aber ein bisschen mehr als immer nur die eigene Heimatstadt sollten unsere Anwälte schon gesehen haben. Reisen, soziales, kulturelles oder politisches Engagement, ein Auslandsaufenthalt im Referendariat o.ä. sehen wir auch als Zeichen von Weltoffenheit und Flexibilität, die es in unserem Beruf unbedingt braucht.


Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Viele berufliche Reisen in die weite Welt – wir haben es fast immer geschafft, entweder einen Tag früher zu fliegen oder noch einen Tag dranzuhängen und etwas von Land und Leuten zu sehen. Unvergesslich war der abendliche Aufstieg auf die Pyramiden von Teotihuacán bei Mexico City oder die morgendliche Jogging-Runde in Sao Paulo (für die haben wir allerdings später Ärger bekommen, weil das angeblich nur etwas für Leute sei, die nicht mehr so sehr an ihrem Leben hängen).


Was ist das Beste an der Arbeit bei Freshfields?

Jeden Tag etwas Neues und meistens nichts wirklich planbar – Langeweile kommt nie auf!


Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Die Unplanbarkeit ist oft toll, aber manchmal bleiben da eben auch andere Dinge auf der Strecke. Wenn der Anruf des Mandanten kommt, dass er gerade von den Kartellbehörden durchsucht wird, lässt man alles stehen und liegen und fährt (oder fliegt) hin – egal, wo es ist und egal, wie lange es dauert.


Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Mein Garten – ich verbuddele mit großer Begeisterung (und nicht allzu viel gärtnerischem Talent) Blumenzwiebeln und Pflanzen aller Art und freue mich dann, wenn’s um uns rum schön bunt blüht.
Joggen und Yoga sind auch immer eine gute Möglichkeit zum Abschalten.


Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Analyse – Argumentation – Rechtstaatlichkeit.


Sie planen ein jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürften nur drei Dinge mitnehmen. Welche wären das?

Meine beste Freundin, einen Grill (samt nötigem Zubehör, versteht sich) und eine Flasche leckeren Wein.


Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Geht raus, seht etwas von der Welt und probiert Euch aus! Seinen Traumberuf findet man nur, wenn man wirklich vergleichen kann.