Interview Partner

Maximilian Spindler

Corporate/M&A

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Salary Partner

Seit wann sind Sie bei der Kanzlei GOF und wie sind Sie zur Kanzlei gekommen?

Ich kam im November 2021 nach knapp vier Jahren in London, zuletzt bei einer US-amerikanischen Großkanzlei, zu GOF. Inhaltlich wollte ich weiterhin im Bereich M&A auf Niveau einer Großkanzlei tätig sein, dies allerdings in einem kleineren familiären Setting. Ein Argument für meine damalige Entscheidung zugunsten von GOF war dabei die breite Mandantenbasis, die neben Private Equity Mandanten auch namhafte Konzerne umfasst.

Was ist das Besondere an GOF?

Das Besondere an GOF ist für mich vor allem das gemeinsame Miteinander (auch außerhalb der Arbeit), der kollegiale und freundschaftliche Umgang unter den Kollegen sowie die gegenseitige Wertschätzung auf allen Ebenen. Gerade in einer kleinen Einheit ist es wichtig, dass sich alle wohl und als Teil eines gemeinsamen Teams fühlen.

Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Corporate/M&A für einen Partner aus?

Die tägliche Arbeit kann abhängig davon, in welcher Phase sich das jeweilige Mandat befindet, sehr unterschiedlich sein. Während sich zu Beginn einer Transaktion die Verhandlungen auf die kommerziellen Eckpfeiler (etwa in Gestalt eines Letter of Intent) und die Strukturierung der Transaktion konzentrieren, liegt der Schwerpunkt der Tätigkeit im weiteren Prozess auf der Ausarbeitung und Verhandlung der bei Unternehmenskäufen typischerweise sehr umfangreichen Vertragsdokumentation. Gemeinsam haben alle Phasen einer Transaktion, dass die Tätigkeit Prozesssteuerung, Abstimmung mit der Mandantin, dem eigenen Team und weiteren Beteiligten, Verhandlungen (physisch oder in Form von Videokonferenzen) und die Arbeit an der Vertragsdokumentation umfasst. Neben die mandatsbezogene Arbeit treten organisatorische Fragen und Verwaltungsthemen der Kanzlei, die gemeinsam besprochen und getroffen werden. Zur Tätigkeit als M&A Anwalt gehören aber auch regelmäßige Verhandlungstermine und Beurkundungen im In- und Ausland, die einen Ausgleich zum Büroalltag darstellen.

Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei GOF?

Junge Kollegen sind für uns ab dem ersten Tag wesentlicher Bestandteil des Teams und werden dabei an alle Aspekte der anwaltlichen Tätigkeit sowie an selbstständiges Arbeiten herangeführt. Dies erfolgt unter entsprechender Anleitung und Hilfestellung durch die Partner sowie erfahrenere Associates. Wir sehen es dabei als wichtig an, dass unsere jüngeren Kollegen bereits in den ersten Berufsjahren Fähigkeiten in der (zumeist englischsprachigen) Vertragsgestaltung entwickeln und von Beginn an direkten Kontakt mit der Mandantin (etwa im Rahmen der Prozesssteuerung und Teilnahme an Verhandlungen) haben. Die fachliche Weiterentwicklung wird abgerundet durch regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen zu rechtlichen Schwerpunkten unserer Arbeit sowie für M&A maßgeblichen betriebswirtschaftlichen Themen wie etwa Unternehmensbewertung und Bilanzierung. Daneben werden aktuelle Entwicklungen in Rechtsprechung durch monatliche Legal Lunches im Team vorgestellt und diskutiert.

Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufseinsteiger im Bereich Corporate/M&A mitbringen?

Fachkenntnisse im Gesellschaftsrecht sind sicherlich hilfreich, werden allerdings nicht vorausgesetzt. Wichtig ist neben fundierten juristischen Grundkenntnissen das Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen und der Wille, sich in neue Sachverhalte einzuarbeiten. Der weit überwiegende Teil unserer Mandate hat einen Auslandsbezug, so dass solide Englischkenntnisse im Alltag eines M&A Anwalts unabdingbar sind.

Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in Ihrem Berufsalltag passiert ist?

Ein bestimmtes Ereignis oder einen Moment adhoc herauszugreifen, fällt einem gar nicht leicht. Über die Jahre hat man viele kuriose, amüsante und lustige Momente erlebt; spannend wird es auf der Zielgerade einer Transaktion meist ohnehin. So ist es etwa vorgekommen, dass der Flugverkehr aufgrund eines Unwetters lahmgelegt wird, man zusammen mit der Gegenseite (aus Fernost) in Zürich strandet und am nächsten Tag als gemeinsame Gruppe mit der Bahn zum Verhandlungsort quer durch die Schweiz und Deutschland "tingelt", was beinahe den Charakter einer Klassenfahrt hatte.

Was ist das Beste an der Arbeit bei GOF?

Das Team! Für mich macht die Art des gegenseitigen Umgangs, die Kollegialität, der fachliche Austausch und der Humor, der bei aller Professionalität nicht zu kurz kommt, den maßgeblichen Unterschied.

Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Die Tätigkeit erfordert eine gewisse Flexibilität. Gerade in Hochphasen einer Transaktion sind die Arbeitstage oft nicht planbar und verlangen eine gewisse Kompromissbereitschaft.

Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Das ist für mich primär der Sport (oft in den Bergen), ob Laufen, Rennradfahren, Wandern, Skifahren und Tennis. Daneben hilft mir auch der tägliche halbstündige Radweg nach Hause, um einen gewissen Abstand zur Arbeit zu bekommen und
abzuschalten. Ab und an ist es uns auch schon im Kollegenkreis gelungen, dass einige von uns vor Arbeitsbeginn gemeinsam eine zügige Radtour machen; auch ein kleines GOF Triathlon-Team hat es schon gegeben.

Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

  • Ausbildungsmarathon
  • Berufsvielfalt
  • Gebirge

Welchen Tipp würden Sie Nachwuchsjurist:innen gerne mitgeben?

Nutzt die Gelegenheiten, im Rahmen des Studiums und des Referendariats Einblicke abseits der deutschen Rechtsordnung zu erlangen. Wenngleich die Staatsexamina den maßgeblichen Grundstein für die beruflichen Perspektiven bilden, so sind
Auslandsaufenthalte gerade in persönlicher Hinsicht prägend und erweitern den Blickwinkel.