Interview Senior Legal

Anes Kafedžić

Vergaberecht

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Anes Kafedžić - Rechtsanwalt


Seit wann sind Sie bei der Kanzlei Langwieser Rechtsanwälte und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?

Ich bin seit Oktober 2018 in unserer Kanzlei tätig. Zuvor war ich auf der Suche nach einer Kanzlei mit einem ausgeprägten vergaberechtlichen Schwerpunkt, um meine Spezialisierung in diesem Bereich weiter auszubauen. Aus dem Markt waren mir unsere Kanzlei und ihre vergaberechtliche Praxis gut bekannt. Als eine vakante Stelle in diesem Bereich ausgeschrieben wurde, fiel der Entschluss, sich dies genauer anzusehen nicht schwer und nach einem persönlichen Kennenlernen mit den künftigen Kollegen, war die Entscheidung zur Zusammenarbeit schnell gefasst.


Was ist das Besondere an Langwieser Rechtsanwälte?

Fachlich zeichnet sich unsere Kanzlei durch Mandate mit hohem juristischen Anspruch und einer dazu maßgeschneiderten hochwertigen Rechtsberatung aus. Der Fokus beschränkt sich hierbei nicht nur auf die juristischen Aspekte des jeweiligen Falles, sondern berücksichtigt an zentraler Stelle immer die wirtschaftliche und strategische Position bzw. Zielsetzung des Mandanten. Gute Rechtsberatung kann nur unter Berücksichtigung beider Elemente gelingen.
Im zwischenmenschlichen Bereich zeichnet sich unsere Kanzlei durch ein besonders kollegiales Arbeitsklima, flache Hierarchien und einen entspannten und angenehmen Umgang aus. Dadurch können fachliche und organisatorische, aber auch Themen die eigene berufliche Entwicklung betreffend offen angesprochen und diskutiert werden.


Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Vergaberecht für einen Senior Legal aus?

Die tägliche Arbeit in unserem Fachbereich umfasst natürlich klassische Anwaltstätigkeiten, bestehend aus rechtlichen Prüfungen und Recherchen, strategischer und administrativer Mandatsführung, Kommunikation mit Mandanten und häufig auch Terminen vor vergaberechtlichen Nachprüfungsinstanzen. Unser Fachbereich zeichnet sich allerdings durch einige Besonderheiten aus. So befindet sich das Vergaberecht als relativ junges Rechtsgebiet nach wie vor im stetigen Wandel. Als Vergaberechtler ist man daher gut beraten, aktuelle Rechtsentwicklung aufmerksam zu verfolgen und sich zu den dabei diskutierten Themen eine fundierte Meinung zu bilden. Da das Vergaberecht zudem gesellschaftliche Entwicklungen abbildet, auf die öffentliche Auftraggeber häufig mit Beschaffungen reagieren, sollte man auch diese im Blick behalten.
Ein typischer Tag im Fachbereich Vergaberecht beinhaltet daher neben den klassischen Anwaltstätigkeiten stets auch einen Anteil an Selbststudium publizierter Entscheidungen und Fachbeiträge aus unserem Rechtsgebiet und damit in Verbindung stehender Bereiche des öffentlichen Lebens. Gerne kann man auch die Initiative ergreifen und selbst Fachbeiträge erstellen und veröffentlichen. Ein fachlicher Austausch hierzu sowie Unterstützung hierbei ist innerhalb unseres Teams sichergestellt.


Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei Langwieser Rechtsanwälte?

Junge Kollegen werden bei uns frühzeitig in die aktive Mandatsarbeit eingebunden. Sie sollen dadurch die Gelegenheit erhalten, zu eigenständigen Anwaltspersönlichkeiten heranzureifen. Dazu gehören nicht allein die Mitarbeit an Schriftsätzen und Stellungnahmen und deren selbständige Erstellung, sondern auch die frühzeitige direkte Kommunikation mit Mandanten und die Teilnahme an Verhandlungen.
Daneben fördert unsere Kanzlei aktiv die berufliche Fortbildung und Teilnahme an fortbildungs- und akquisegeeigneten Veranstaltungen. Insbesondere junge Kollegen werden aktiv ermutigt, solche Veranstaltungen zu besuchen, sich dort mit Vertretern aus der vergaberechtlichen Praxis und Lehre auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Junge Kollegen werden bei uns nicht als vergaberechtliche Sachbearbeiter im Back-Office gehalten, sondern sollen mittelfristig in die Lage versetzt werden selbständig als gestandene Anwaltspersönlichkeiten nach Außen aufzutreten und Verantwortung für den Erfolg unserer Kanzlei am Markt mit zu übernehmen.


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Bereich Vergaberecht mitbringen?

Wichtig für unseren Bereich ist eine fundierte juristische Ausbildung, insbesondere im Öffentlichen- und im Zivilrecht. Das Vergaberecht ist ein Querschnittsrechtsgebiet, sodass rechtsgebietsübergreifende Arbeit zum Alltagsgeschäft gehört. Bisweilen ist man in Rechtsgebieten unterwegs, die nicht zum Standardwissen zählen, die aber mit juristischen Handwerkszeug „gezähmt“ werden können. Angehende Vergaberechtler sollten hierzu auf jeden Fall Lust haben. Vertiefte Kenntnisse des Vergaberechts werden bei Berufsanfängern nicht vorausgesetzt, weil unser Rechtsgebiet selten im Studium angesprochen oder näher behandelt wird. Gleichwohl sind vorhandene vergaberechtliche Kenntnisse aber äußerst willkommen.
Darüber hinaus ist das Vergaberecht häufig mit technisch komplexen Sachverhalten verknüpft, sodass man als Anwalt eine gewisse Affinität für technische Zusammenhänge und die Bereitschaft mitbringen sollte, sich in diese einzuarbeiten. Unerkannte Ingenieurtalente sind im Vergaberecht gut aufgehoben.


Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Immer wieder spannend ist die prozessuale Begleitung von vergaberechtlichen Nachprüfungsverfahren. Dabei muss man häufig unter Zeitdruck in enger Zusammenarbeit mit dem Mandanten anspruchsvolle Schriftsätze erstellen und auf gegnerischen Vortrag reagieren.
Daneben bleibt in der täglichen Arbeit – auch in arbeitsintensiven Phasen – stets Zeit für einen gemeinsamen Scherz auf dem Flur, was einem die Arbeit leichter von der Hand gehen lässt.


Was ist das Beste an der Arbeit bei Langwieser Rechtsanwälte?

Das Beste an der Arbeit in unserer Kanzlei ist die große Kollegialität und Kooperation in der täglichen Arbeit. Man kann sich ohne Scheu bei Fachfragen aus anderen Fachbereichen an die jeweiligen Kollegen wenden, um sich die erforderliche Expertise zu verschaffen. Dadurch werden fachübergreifende Fragestellungen in Teamarbeit bearbeitet und gelöst.
Darüber hinaus herrscht bei uns eine ausgesprochen freundliche und verbindliche Kanzleikultur. Jeder ist für jeden ansprechbar, unabhängig von der jeweiligen Funktion innerhalb der Kanzlei. Dadurch kommt auch jenseits der fachlichen Arbeit ein äußerst angenehmes Miteinander zu Stande. So gehört gemeinsames Scherzen auf dem Flur oder bei gemeinsamen Mittagessen genauso zu unserer Kanzleikultur, wie konzentriertes Arbeiten in den Mandaten oder die intensive fachliche Diskussion zu mandatsbezogenen Strategie- und Rechtsfragen.


Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Der Beruf des Rechtsanwalts ist ein Dienstleistungsberuf. Dabei muss man sich natürlich nach den Erfordernissen des Mandanten richten, bei dem häufig genug Sachen erst kurz vor Ablauf rechtserheblicher Fristen hochkochen bzw. es muss aufgrund interner Abläufe beim Mandanten häufig sehr kurzfristig gehandelt werden. Als Rechtsanwalt ist man da in der Pflicht, schnell und präzise fundierten Rechtsrat zu erteilen und unterstützend zur Seite zu stehen. Dies kann bisweilen die private Lebensgestaltung etwas durcheinanderwirbeln und zur Arbeitszeitspitzen führen. Persönlich verlang der Beruf daher eine gewisse Fähigkeit zur Selbstorganisation und Flexibilität in der Arbeits- und Zeitgestaltung.
Unsere Kanzlei achtet aber darauf, dass Privat- und Arbeitsleben in einem ausgeglichenen Verhältnis stehen und der Beruf nicht alle Bereiche des Lebens unangemessen dominiert. Nur wenn Berufliches und Privates in ausreichendem Maße berücksichtigt werden, kann man als Rechtsanwalt langfristig Erfolg und dauerhaft Spaß am Beruf haben. Um dies zu erreichen muss die Regeneration in der Freizeit (Familie, Freunde und Sport) genauso wichtig sein, wie hartes Arbeiten am Fall.


Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Meine Freizeit verbringe ich gerne mit Familie und Freunden. Daneben lese ich gern und treibe Sport. Je nach Jahreszeit gehört dazu Kraft- und Ausdauersport (Indoor) oder Rennradfahren und Fußball (Outdoor).


Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Präzision, Abstraktionsfähigkeit und Lebensnähe


Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Als Juristen verbringen wir viel Zeit mit der juristischen Aus- und Fortbildung. Bei allen Anstrengungen in diesem Bereich sollte man nicht vergessen, auch seine sozialen Kompetenzen zu pflegen und fortzuentwickeln. Empathie, Verständnis und die Fähigkeit zuzuhören sind dabei unverzichtbar für das gegenseitige Miteinander in der Kanzlei und die erfolgreiche Arbeit mit Mandanten. Nachwuchsjuristen sollten daher diesen Teil des anwaltlichen Berufsbildes keinesfalls vernachlässigen.