Interview Partner

Dr. Daniel Radig

Bank- und Finanzrecht

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Rechtsanwalt


Seit wann sind Sie bei LSP und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?

Im Jahr 2006 gründeten vier Partner und ich LSP. Ich war damals das Küken. Die Kanzlei ging als Spin-off aus dem Bankrechtsdezernat einer der führenden internationalen Großkanzleien hervor.


Was ist das Besondere an LSP?

Bei LSP arbeiten wir an spannenden wirtschaftsrechtlichen Mandaten. Es werden ziemlich dicke Bretter gebohrt. Häufig gibt es internationale Bezüge, weshalb neben juristischen Kenntnissen auch sprachliche Fähigkeiten gefordert sind. Gleichzeitig ist die Kanzlei mit derzeit knapp 20 Anwälten überschaubar groß. Jeder kennt jeden. Dadurch entsteht eine sehr persönliche Atmosphäre, in der sich Neueinsteiger sofort wahrgenommen und geschätzt fühlen. Loyalität und Kollegialität sind die Basis unserer Sozietätskultur.


Wie sieht die tägliche Arbeit bei LSP für einen Partner aus?

Vielseitig. Im Vordergrund steht natürlich die Mandatsarbeit, häufig im Team. An manchen Tagen bin ich unterwegs, wenn es die Mandate erfordern. Über die Jahre habe ich fast jedes Landgericht in Deutschland von innen gesehen.
Daneben nehme ich mir viel Zeit für Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen. Eine funktionierende Kommunikation ist sehr wichtig, um das positive Klima in der Kanzlei zu bewahren. Deshalb pflegen wir bei LSP auch eine “open-door-policy“, d.h. jede(r) ist für jede(n) jederzeit ansprechbar.


Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei LSP?

Ein Großteil der Ausbildung und Förderung unserer Berufsanfänger erfolgt in der täglichen Praxis, also “on-the-job“. Nach unserer Erfahrung ist es wichtig, jungen Kolleginnen und Kollegen schon frühzeitig Verantwortung zu übertragen und sie auch mit Mandanten direkt in Kontakt zu bringen. Berufsanfänger sollten dabei aber nie das Gefühl haben, allein gelassen zu werden. Deshalb ist es vor allem in der Anfangszeit wichtig, Wissen und Erfahrungen mit den Kolleginnen und Kollegen zu teilen und für Fragen ansprechbar zu sein.
Außerdem bieten wir interne und externe Fortbildungen an. Jeder ist angehalten, selbst sinnvolle externe Fortbildungsmöglichkeiten vorzuschlagen (z.B. Bankrechtstage, BaFin-Seminare oder Seminare der Loan Market Association (LMA) etc.). Hierfür werden die Kolleginnen und Kollegen freigestellt und selbstverständlich übernimmt die Sozietät sämtliche Kosten.


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger bei LSP mitbringen?

Bewerberinnen und Bewerber sollten über ein sehr gutes juristisches Handwerkszeug verfügen. Ob das der Fall ist, stellen wir häufig im Rahmen einer bei uns absolvierten Station im Referendariat oder während einer wissenschaftlichen Mitarbeit fest. Wenn wir die Bewerberin oder den Bewerber nicht schon kennen, müssen wir uns auf die Examensnoten verlassen. Prädikatsexamina sind dabei natürlich eine gute Visitenkarte.
Vorkenntnisse im Bankrecht erwarten wir nicht. Auch ich persönlich habe die notwendigen Spezialkenntnisse erst als Anwalt erworben. Bewerber sollten aber Spaß daran haben, sich in die mitunter komplexen Themen des Bankrechts einzuarbeiten.
Unerlässlich sind solide Englischkenntnisse. Denn ein großer Teil unserer Beratung erfolgt in englischer Sprache.


Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Ich hatte die Möglichkeit, unsere Mandanten bei Schiedsverhandlungen in New York und in Buenos Aires zu vertreten. Das waren natürlich fantastische Erlebnisse, die immer in Erinnerung bleiben werden.


Was ist das Beste an der Arbeit bei LSP?

Es ist wirklich eine Freude, Teil dieses Teams zu sein. Die Kolleginnen und Kollegen sind “handverlesen“.


Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Der zeitliche Aufwand, den wir bei LSP betreiben, ist sicher nicht gering. Trotzdem enden unsere Arbeitstage im Regelfall deutlich früher als zum Beispiel in Großkanzleien.
Anwälte sollten im Notfall für ihren Mandanten erreichbar sein. Da kann es schon mal passieren, dass man auch mal im Feierabend oder am Wochenende das Telefon in die Hand nehmen muss. Finde ich das gut? Nein.


Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Ich spiele in einer Ü40-Liga – altersbedingt deutlich verlangsamten – Fußball. In der Mittagspause gehe ich ab und zu im Tiergarten joggen. Wir haben in der Kanzlei extra eine Dusche einbauen lassen, damit das geht.
Außerdem habe ich eine Familie, in der Jura gar keine Rolle spielt.


Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Systematik, Präzision, Ausdauer


Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Nutzen Sie die großartigen Chancen, die sich in der Ausbildungszeit ergeben! Studieren Sie mit Erasmus im Ausland, absolvieren Sie eine Stage irgendwo, wohin sie schon immer einmal reisen wollten, oder machen Sie einen Master an einer ausländischen Uni! Sie werden die Sprache lernen, andere Kulturen kennenlernen und Freundschaften schließen. Davon profitieren Sie ein ganzes Leben lang.