Interview Partner

Dr. Lars Kölling

Immobilienrecht

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Rechtsanwalt und Partner


Seit wann sind Sie bei ROTTHEGE und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?

Ich bin seit Mitte 2003 bei ROTTHEGE und seit 2011 Partner der Sozietät. Die Sozietät habe ich seinerzeit bewusst ausgewählt, da ich gerne in einer mittelständischen Kanzlei arbeiten wollte und dort deutlich bessere Entwicklungschancen gesehen habe als in einer der Großkanzleien. Dieser Schritt hat sich dann auch bewahrheitet. Im damaligen Bewerbungsverfahren war ROTTHEGE dann am reaktionsschnellsten, was mir ein gutes Gefühl und die Wertschätzung meiner Person belegt hat.


Was ist das Besondere an ROTTHEGE?

Bei ROTTHEGE haben wir flache Hierarchien, was uns beweglich und reaktionsschnell macht. Die Teams arbeiten eng miteinander zusammen, und junge Rechtsanwälte werden schnell in die Kommunikation mit Mandanten einbezogen - das unterscheidet uns von Großkanzleien. Unsere Berater/-innen treten im Außenverhältnis schon früh auf und bleiben nicht ungenannt im Hintergrund. Da wir eine Mittelständische Kanzlei sind, ist die Zusammenarbeit mit unseren Berater/-innen auf längere Dauer angelegt; bei uns gibt es kein up-or-out-Modell. Zudem haben wir uns am Markt ganz klar auf die Schwerpunkte Real Estate und Corporate fokussiert. Diese Spezialisierung wird von unseren Mandanten geschätzt. Zudem pflegen wir den interdisziplinären Beratungsansatz mit unseren ca. 30 Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern am Standort Essen.


Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Immobilienrecht für einen Partner aus?

Ich bin bei ROTTHEGE neben Herrn Dr. Rotthege für den Bereich Immobilienrecht zuständig; in unserem Team arbeiten zwei Junior Partner und drei Associates. Meine Beratungsschwerpunkte liegen in der rechtlichen Begleitung von Immobilientransaktionen, insbesondere bei Hotels, Büroimmobilien, Mietwohnbauprojekte und Einkaufs- bzw. Fachmarktzentren. Dabei begleite ich Käufer- oder Verkäufer bei Asset und Share Deals, angefangen von der Legal Due Diligence bis hin zur Vertragsgestaltung und zur Abwicklung der Verträge. Daneben berate ich umfassend bei Projektentwicklungen in allen Assetklassen. Ein weiterer Schwerpunkt meiner täglichen Arbeit liegt in der Gestaltung und Verhandlung von Gewerberaummietverträgen. Viele Mandanten begleite ich bereits seit Jahren und kenne daher deren Bedürfnisse sehr gut. Bei Immobilientransaktionen gibt es immer wieder Peaks mit hoher Arbeitsbelastung. So übernimmt z.B. jedes Teammitglied im Rahmen einer Due Diligence Teilaufgaben und diese fügen wir dann zu einem Gesamtwerk zusammen und besprechen die Ergebnisse miteinander; es herrscht reger Austausch im Team.


Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei ROTTHEGE?

Ab 2014 führen wir unsere eigene Akademie zur Fort- und Weiterbildung von Berater/-innen auf allen Hierarchieebenen ein. Dieses Programm umfasst interne und externe Vorträge und Seminare zur fachlichen und persönlichen Qualifizierung ebenso wie das Kommunikationstraining in Fremdsprachen. Alle Berufsanfänger nehmen an diesem Programm teil und erhalten ergänzend durch das Learning on the job früh einen umfassenden Einblick – das ist uns bei unserem ganzheitlichen Ansatz sehr wichtig.


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Bereich Immobilienrecht mitbringen?

Zunächst einmal sollten die Interessenten hochmotiviert sein und die Freude am Berufseinstieg und an der Arbeit sollte Ihnen anzusehen sein. Ferner sollten alle Bewerber über ausgezeichnete juristische Qualifikationen und Examina verfügen, gerne auch über eine Promotion oder einen LLM-Abschluss. Eigenständiges Arbeiten ist uns genauso wichtig wie die Fähigkeit zur Teamarbeit. Außerdem sollte das Auftreten sicher und souverän sein. Gute Englischkenntnisse sollten vorhanden sein, werden aber im Rahmen unserer Akademie gefördert.


Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Im vorletzten Winter bin ich gemeinsam mit einem Mandanten für eine Ortsbegehung nach Süddeutschland gefahren; das Objekt war ein Baumarkt, und das Gebäude wies offensichtliche Mängel am Dach auf. Selbstverständlich sind wir dann gemeinsam mit dem Hausmeister auf das Dach gegangen, um uns die Schäden anzusehen. Wer den süddeutschen Winter kennt, kann sich vorstellen, dass das Dach eingeschneit war. Mein Mandant und ich waren allerdings im Business-Outfit unterwegs und hatten daher klassische Lederschuhe an. Daraufhin sind wir erst einmal unten in den Baumarkt gegangen, um uns Gummistiefel zu besorgen – damit waren wir dann optimal für unseren Ausflug auf das Gebäudedach gerüstet.


Was ist das Beste an der Arbeit bei ROTTHEGE?

Alle unsere Mitarbeiter kommen jeden Tag mit großer Freude ins Büro und unsere tägliche Arbeit mit unseren Mandanten macht allen sehr viel Spaß.


Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Da die Arbeitsbelastung projektabhängig sehr hoch sein kann und auch mit viel Reisetätigkeit verbunden ist, kommt die Freizeit recht häufig sehr kurz. Daher ist es umso wichtiger, die Wochenenden, insbesondere mit der Familie intensiv zu nutzen. Entscheidend ich ebenso, dass die Arbeit viel Freude und auch Erfolg mit sich bringt.


Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Ich treibe viel Sport, laufe regelmäßig, unter anderem auch mit Geschäftspartnern und Mandanten. Das mache ich - wenn möglich - mehrmals in der Woche. Hierbei kann ich sehr gut abschalten und den Kopf für andere Dinge freibekommen. Außerdem unternehme ich vor allem am Wochenende viel mit meiner Familie, das ist der beste Ausgleich.


Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Schöne Studienzeit, rote Gesetzestexte und strukturiertes Arbeiten


Sie planen ein jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürften nur drei Dinge mitnehmen. Welche wären das?

Meine Frau, meine Tochter und meinen Sohn; den Rest hat hoffentlich meine Frau dabei….


Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Lasst Euch nicht nur vom Geld verleiten. Es ist viel wichtiger, in einem tollen Team zu arbeiten und jeden Tag hochmotiviert zur Arbeit zu gehen und immer das Beste für den Mandanten zu wollen. Der wirtschaftliche Erfolg kommt dann von alleine. Aber nur arbeiten ist auch nicht alles. Zu einem guten unternehmerisch denkenden Anwalt zählt vor allem auch die Fähigkeit, kommunikativ zu sein, auf andere Leute zugehen zu können, und Mandanten an sich zu binden. Dies ist insbesondere für eine Arbeit in mittelständischen Kanzleien, die einen unternehmerischen Ansatz verfolgen, sehr wichtig.