Notarassessor im Büro

Notarassessor Gehalt

Erfahre, wie viel du in deiner Zeit als Anwärter auf den Notarsberuf verdienen kannst

Notarassessor Gehalt: Das verdienst du als angehende:r Notar:in

Um den Beruf der Notar:innen ranken sich viele Mythen und Vorurteile. Allen voran: das außerordentlich hohe Gehalt. Und ja, es stimmt, dass man als Notar:in überdurchschnittlich gut verdient. Aber wie sieht es eigentlich in der Ausbildung aus?

Die Tätigkeit als Notarassessor oder Notarassessorin ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Notariat, eine der angesehensten und verantwortungsvollsten Tätigkeiten im juristischen Bereich. Notarassessoren sind Jurist:innen, die nach ihrem zweiten Staatsexamen eine Anwärterstelle anstreben, um später als Notar:in tätig zu werden. Dabei verdienen sie noch nicht so viel wie in ihren kommenden Berufsjahren, aber bereits in der Anwärterzeit kann sich das Gehalt sehen lassen.

Im Folgenden bieten wir dir einen umfassenden Überblick über die Gehaltsstrukturen, die für Notarassessorinnen und Notarassessoren üblich sind, sowie über das Berufsbild und typische Aufgaben.
 

Was ist ein Notarassessor? Beruf & Aufgaben kurz zusammengefasst

Notarassessor:innen sind Jurist:innen, die sich in der Anwärterphase befinden, um Notar:innen zu werden. Die Tätigkeit dient der Vorbereitung auf die verantwortungsvollen Aufgaben von Notar:innen, zu denen die Beurkundung von Rechtsgeschäften, die Beglaubigung von Unterschriften und die Beratung von Mandant:innen in rechtlichen Angelegenheiten gehören.

Während ihrer Ausbildung erhalten Notarassessorinnen und Notarassessoren umfassende Einblicke in die Praxis und übernehmen schrittweise mehr Verantwortung. Sie arbeiten eng mit erfahrenen Notar:innen zusammen, nehmen an Gerichtsverhandlungen teil und begleiten komplexe Vertragsgestaltungen. Ziel ist es, die Assessor:innen bestmöglich auf ihre spätere Tätigkeit vorzubereiten und ihnen die notwendigen rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Kompetenzen zu vermitteln.

Eine Stelle als Notarassessorin oder Notarassessor garantiert noch keine spätere Tätigkeit als Notar:in. Die Plätze sind begrenzt – und unter anderem auch aufgrund der hohen Gehälter begehrt.

Überblick: So hoch ist das Gehalt eines Notarassessors

Das Gehalt eines Notarassessors oder einer Notarassessorin variiert je nach Bundesland und Region. In der Regel wird der Verdienst von den Notarkammern der jeweiligen Bundesländer festgelegt. Es orientiert sich dabei an den allgemeinen Tarifen im öffentlichen Dienst – Notarassessorinnen und Notarassessoren werden in die Besoldungsgruppe R1 eingestuft. Das entspricht auch dem Gehalt vieler Richter:innen, welche derselben Gruppe zugeordnet werden. Der Verdienst bleibt in den ersten beiden Jahren gleich, im dritten wird er erhöht.

Je nach Bundesland liegt das Bruttomonatsgehalt eines Notarassessors oder einer Notarassessorin im ersten Lehrjahr zwischen 4.377 Euro (Hessen) und 4.858 Euro (Hamburg). Im dritten Lehrjahr bewegt sich der Verdienst dann zwischen 4.509 Euro (Hessen) und 5.194 Euro (Sachsen-Anhalt).

In einigen Fällen bieten Notarkammern zusätzliche Leistungen wie Fahrtkostenzuschüsse, Fortbildungsförderungen oder eine betriebliche Altersvorsorge an, welche das Gesamtpaket für Notarassessorinnen und Notarassessoren noch attraktiver machen.

Bruttomonatsgehalt im ersten Lehrjahr

abhängig vom jeweiligen Bundesland

Das Gehalt liegt zwischen

4.376 € und 4.858 € pro Monat

Regionale Gehaltsunterschiede nach Bundesländern

Da der Verdienst von Notarassessorinnen und Notarassessoren, wie zum Beispiel auch das Gehalt von Staatsanwält:innen, tarifgebunden ist, fallen die Gehaltsunterschiede zwischen den Bundesländern recht gering aus – dennoch gibt es Unterschiede. Folgender Tabelle kannst du entnehmen, was du je nach Bundesland in den ersten beiden sowie im dritten Lehrjahr verdienst.

Bundesland Gehalt Anwärterdienst ab 1. Lehrjahr Gehalt Anwärterdienst ab 3. Lehrjahr
Baden-Württemberg 4.819,92 € 4.929,34 €
Bayern 4.673,77 € 4.779,80 €
Berlin 4.720,84 € 5.005,94 €
Brandenburg 4.792,16 € 5.062,13 €
Bremen 4.610,04 € 4.713,30 €
Hamburg 4.858,20 € 5.187,08 €
Hessen 4.376,55 € 4.509,03 €
Mecklenburg-Vorpommern 4.535,53 € 4.638,36 €
Niedersachsen 4.655,39 € 4.761,62 €
Nordrhein-Westfalen 4.688,58 € 4.688,58 €
Rheinland-Pfalz 4.523,95 € 4.728,73 €
Saarland 4.395,75 € 4.589,76 €
Sachsen 4.584,38 € 4.790,83 €
Sachsen-Anhalt 4.467,81 € 5.194,23 €
Schleswig-Holstein 4.786,59 € 4.845,71 €
Thüringen 4.617,49 € 4.825,49 €

Quelle: karriere.unicum.de

Gehälter nach der Ausbildung – so gut verdienen Notar:innen

Nach der erfolgreichen Beendigung der Assessorenzeit und der Zulassung zum Notar oder zur Notarin steigen deine Verdienstmöglichkeiten noch einmal deutlich. Notar:innen gehören zu den bestbezahlten Jurist:innen in Deutschland: Im Durchschnitt verdienst du laut Statistischem Bundesamt inklusive Nebeneinkünften rund 475.000 Euro pro Jahr. Ohne Nebeneinkünfte sind es 356.000 Euro. Jedoch gibt es große Unterschiede:

  • Wirtschaftlichkeit: Ein großer Teil der Notar:innen ist in Deutschland selbstständig tätig. Anders als zum Beispiel das tarifgebundene Gehalt von Verwaltungsjurist:innen hängt ihr Einkommen von der Anzahl und dem Umfang der beurkundeten Geschäfte ab. In wirtschaftsstarken Regionen und Großstädten können selbstständige Notar:innen Jahresbruttogehälter im hohen sechsstelligen Bereich erzielen.
  • Regionales Gefälle: Auch bei Notar:innen gibt es regionale Unterschiede. In wirtschaftsstarken Regionen wie Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind die Einkommensmöglichkeiten höher als in strukturschwachen Regionen und auf dem Land – Ausnahmen sind natürlich möglich.
  • Spezialisierung: Je nach Tätigkeitsfeld kann der Verdienst deutlich vom Durchschnitt abweichen. So verdienen Notar:innen, welche beispielsweise Großtransaktionen, Unternehmenskäufe oder große Immobilienportfolios betreuen, deutlich mehr als Kolleg:innen, die etwa mit Privatpersonen oder kleineren Unternehmen zusammenarbeiten. Wichtig: Als Notar:in darf man Mandate nur aus wichtigem Grund ablehnen. Man kann sich seine Mandant:innen also nicht aussuchen.

Fazit: Notarassessor werden lohnt sich – vor allem langfristig

Notar:in zu werden ist nicht einfach – finanziell lohnt sich der Weg aber bereits in der Ausbildung. Die Gehälter von Notarassessorinnen und Notarassessoren entsprechen denen von Richter:innen in der Besoldungsgruppe R1, wobei es sich durchaus um einen guten Verdienst handelt.

Ein noch größerer Ansporn für alle Anwärter:innen ist jedoch das Gehalt, das für Notar:innen winkt. Hier sind Einkommen im mittleren sechsstelligen Bereich keine Seltenheit. Damit können Notar:innen teilweise sogar mit dem Einkommen von Anwält:innen in Großkanzleien mithalten.