Sie haben Dolde Mayen & Partner als Referendar kennengelernt. Was hat Sie überzeugt, dort als Anwalt für öffentliches Recht in den Beruf einzusteigen?
Ich habe mich als Referendar sehr gut betreut gefühlt. Wir haben auf Augenhöhe zusammengearbeitet, kommuniziert und kontrovers diskutiert. Diese Wertschätzung meiner Arbeit hat mich beeindruckt, gefreut und natürlich bestärkt. Auch war ich bei Auswärtsterminen dabei, einmal mit Frau Dr. Stamm in Frankfurt am Main beim Landgericht. Wir warteten vor dem Gerichtssaal mit dem Anwalt der Gegenseite. Er war sehr überrascht, dass ich als Referendar aus einer Bonner Kanzlei nach Frankfurt reisen durfte.
Die große Bühne vor Gericht mitzubekommen, spornt natürlich an und ist etwas Besonderes, das unsere Kanzlei gezielt unterstützt. Eine Referendarin war vor kurzem beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig dabei, eine Praktikantin in Luxemburg beim Europäischen Gerichtshof. Alles in allem hat mich die flache Hierarchie beeindruckt.
Ebenso hat mich der hohe wissenschaftliche Anspruch von Dolde Mayen & Partner als Arbeitgeber meiner Wahl überzeugt. Wenn es in einer Sache noch keine Rechtsprechung oder Literaturauffassung gibt, erarbeiten wir einen Weg und setzen uns dafür ein, das Gericht davon zu überzeugen. Dass ich fast zehn Jahre am Lehrstuhl gearbeitet und promoviert habe, hilft mir enorm dabei, die Aufgaben wissenschaftlich fundiert anzugehen.
Gibt es noch andere Argumente, die für Sie den Ausschlag gegeben haben, bei Dolde Mayen & Partner in Bonn einzusteigen?
Es herrscht ein gutes Betriebsklima. Im Team unterstützen wir uns gegenseitig und teilen unser Wissen. Und niemand muss Scheu oder Angst haben, Fragen zu stellen. Ganz im Gegenteil: Ein enger Austausch ist ausdrücklich gewünscht. Herr Professor Mayen und andere Kolleginnen und Kollegen nehmen sich viel Zeit für mich. Das ist wertvoll, denn gemeinsam stoßen wir auf neue Aspekte. Dass ich über meine Tätigkeit als Ratsmitglied neue Blickwinkel vermitteln kann, ermutigt mich.
Bereits von Anfang an hat mir mein Mentor Verantwortung übertragen. Heute betreue ich einzelne Mandate selbstständig. Bei mündlichen Verhandlungen teilen wir uns die Themen auf. Unter Schriftsätzen und E-Mails steht auch mein Name, wenn ich im Mandat mitgewirkt habe.
Ich mag es auch, dass es im Büro keinen festen Dresscode gibt. Jeder kleidet sich so wie er sich wohlfühlt; ich meistens sportlich mit Jeans, Sneaker, Hemd oder Pullover. Es sei denn, wir nehmen Mandanten- oder Behördentermine wahr.
Sind Noten wirklich ‚alles‘ beim Berufseinstieg oder spielen auch andere Faktoren eine Rolle?
Zugegeben, Noten sind bei Juristinnen und Juristen wichtiger als in anderen Berufen. Doch sie sind nicht alles. Bringen Bewerberinnen und Bewerber Zusatzkenntnisse und besondere Qualifikationen mit, ist das sehr von Vorteil. Besonders dann, wenn diese Kompetenzen und Erfahrungen zu dem Portfolio der bevorzugten Kanzlei passen.
Hier können soziales Engagement, Netzwerke, eine Tätigkeit am Lehrstuhl und natürlich eine Promotion eine wichtige Rolle spielen. Bei mir fiel überdies mein Referendariat beim Bundesverfassungsgericht ins Gewicht. Für alle Referendarinnen und Referendare, die eine Karriere im öffentlichen Recht anstreben, könnte auch eine Station beim Verwaltungsgericht förderlich sein.