Herr Hein, Sie haben Ihre Verwaltungsstation im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport absolviert. Aus welchen Gründen haben Sie sich für das HMdIS entschieden und war Ihr universitärer Schwerpunkt im Bereich "Staat und Verwaltung – Verfassung" hierfür maßgebend?
Schon während des Studiums hatte ich den großen Wunsch, Einblicke in die Arbeit und Strukturen in einem Ministerium zu erhalten. In den Vorlesungen aus meinem Schwerpunktstudium im Bereich Staat und Verwaltung wurde mir die Bedeutung der obersten Landesbehörden besonders bewusst.
Meinen Wunsch, die alltägliche Arbeit im Ministerium kennenzulernen, wollte ich im Referendariat gerne verwirklichen. Um die Verwaltungsstation in Gänze auszuschöpfen, entschied ich mich dafür, die erste Hälfte der Station aus der behördlichen Perspektive im HMdIS und die zweite Hälfte aus der Sicht der Verwaltungsgerichtsbarkeit kennenzulernen.
Das HMdIS ist seit 2021 für die Ausbildung der Rechtsreferendar*innen in der Verwaltungsstation zugelassen und Sie sind der erste Absolvent der Verwaltungsstation. Wie war Ihre Station aufgebaut und in welchen Abteilungen waren Sie tätig?
In der ersten Woche war ich dem Abteilungsleiter der Zentralabteilung zugeteilt. In dieser Zeit habe ich beispielsweise eine Sitzung der Arbeitsgruppe Verwaltungsvereinfachung besucht, den damals amtierenden Staatssekretär Herrn Dr. Heck getroffen und das Lagezentrum besichtigt.
Dem Referat Z 6 (Personal Ministerium und nachgeordneter Bereich, Geschäftsstelle des Direktors des Landespersonalamts und der Landespersonalkommission) war ich für rund drei Wochen zugeordnet. Dort habe ich mich mit Beamten- und Disziplinarrecht beschäftigt.
In den letzten verbliebenden Wochen war ich dann beim Referat Z 4 (Strategisches Personalmanagement) eingeteilt. Während dieser Zeit lag der Fokus auf Datenschutzrecht und Prüfungsrecht.
Wie sah ein typischer Arbeitsalltag für Sie aus und welchen Herausforderungen sind Sie während Ihrer Referendariatsstation begegnet?
Einen „typischen“ Arbeitstag gab es gerade nicht, was die Zeit umso spannender und vielseitiger gemacht hat. Wenn ich aber danach gefragt werde, was ich regelmäßig machen durfte, so war das sicherlich die Bearbeitung von Akten und die Lösung rechtlicher Problemstellungen. Diese Aufgaben stammten aus den unterschiedlichsten Rechtsgebieten und es war nicht selten erforderlich, dass ich mich erst einmal in das Rechtsgebiet einlesen musste. Wann hat man sich im Studium schon mal mit Disziplinarrecht beschäftigt?
Eine weitere Herausforderung war sicherlich auch, sich in die Abläufe des Ministeriums einzufinden. Als Beispiel sind hier die vielen Abkürzungen zu nennen, an die ich mich als „Neuling“ erst einmal gewöhnen musste.