Der VDGH und seine Unternehmen – eine Hightech-Industrie am Standort Deutschland
Der VDGH wurde im Jahr 1977 in Frankfurt als "Verband der Diagnostica- und Diagnostica-Geräte-Hersteller" gegründet und später in "Verband der Diagnostica-Industrie" umbenannt. Der VDGH hat heute mehr als 100 Mitgliedsfirmen, die Diagnostika und Life-Science-Research (LSR)-Produkte herstellen oder vertreiben. Die Unternehmen repräsentieren rund 90 Prozent des inländischen Umsatzes mit Diagnostika. Knapp zwei Drittel (62 Prozent) der Firmen betreiben Forschung und Entwicklung. 68 Prozent der Firmen haben in Deutschland Produktionsstätten. Dabei hat die Biotechnologie einen hohen Stellenwert: Rund 35 Prozent des Inlandsumsatzes werden mittels biotechnologischer Verfahren erwirtschaftet.
Die Diagnostika-Industrie entwickelt und produziert Reagenzien und Analysesysteme, so genannte In-Vitro-Diagnostika. Mit ihrer Hilfe werden menschliche Körperflüssigkeiten und Gewebe im Rahmen der medizinischen Diagnostik, Therapie und Prävention untersucht. Die Produkte werden in Laboren niedergelassener Ärzte und in Krankenhäusern sowie im Praxis- und Präsenzlabor beim Arzt angewandt. Zum Teil werden sie vom Patienten selbst, z. B. bei der Blutzucker- und Glukosemessung, eingesetzt.
Die LSR-Industrie entwickelt und vertreibt Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und Verbrauchsmaterialien eigens für die Grundlagen- und angewandte Forschung in allen Bereichen der Lebenswissenschaften.
Die Diagnostika-Industrie agiert auf in der Regel stark regulierten Märkten. Die Labordiagnostik wird dabei häufig allein als Kostenfaktor angesehen. Der Nutzen der Labordiagnostik - auch im Sinne von Einsparungen für das Gesamtsystem - und das wirtschaftliche Potenzial der Branche werden dabei häufig übersehen. Der VDGH setzt sich daher dafür ein, das Primat der Kostendämpfungspolitik und des sektoralen Interventionismus durch eine wirtschafts-, technologie- und gesundheitspolitische Gesamtstrategie abzulösen. Damit ließen sich die Wachstums- und Beschäftigungspotenziale des Gesundheitswesens zugunsten der Zukunftsfähigkeit unserer Volkswirtschaft nutzen.