Eine Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung hat im Auftrag von 15 Landesjustizministerien herausgefunden, dass das Jurastudium in Deutschland besonders schwierig und exklusiv ist, insbesondere indem es Nichtakademikerkinder benachteiligt. So brechen letztere häufiger ihr Studium ab als Studenten aus Akademikerfamilien. Daneben wurde eine große Distanz der Professoren im Umgang mit Studenten festgestellt, die freilich alle Studenten ungeachtet ihres Elternhauses trifft.
Mit diesem Beitrag sollen nicht die abstrakten Ergebnisse der Studie in Zweifel gezogen werden, sondern es soll – aus persönlicher Erfahrung des Autors – dargelegt werden, dass generelle Aussagen einer Studie nicht notwendigerweise auf jeden Einzelfall übertragbar sind. Zunächst erscheint dieses vorweggenommene Ergebnis des Beitrages banal, gilt es doch für jede - zumindest in den nicht-exakten Wissenschaften durchgeführte - statistische Erhebung.
Gerade das Jurastudium aber lebt zu einem nicht unerheblichen Teil von der Angst der Studenten. Dies wird meines Erachtens gerade durch die in der genannten Studie festgestellten hohen Abbrecherquoten (unter Nichtakademikerkindern) bestärkt. Doch auch wer es zum Examen bringt, wird auch bei kleinem Geldbeutel nicht zuletzt aufgrund des sozialen Drucks oftmals ein teures, kommerzielles Repetitorium wählen. Dabei geht es – das beweisen Einzelne immer wieder – auch mit kostenlosen Uni-Repetitorien.
Insofern sei dieser Beitrag als Motivation für all diejenigen geschrieben, die mit ihrer getroffenen Studienwahl hadern oder erst vor dieser stehen und ein Jurastudium in Betracht ziehen.
Außen vor bleibt in diesem Beitrag die Berücksichtigung der Förderung nach BAföG. Dies ist eine sehr individuelle Frage und auch – gefühlt – geringe Elterneinkommen können hier zum Ausschluss oder zur signifikanten Verringerung des Anspruchs führen. Es sei an dieser Stelle nur erwähnt, dass bei erfolglosen Ablegen des Freiversuchs die Verlängerung des Höchtsbezugszeitraums des BAföG auf Antrag des Studenten um ein Jahr (!) erfolgt. Dies gibt ausreichend Zeit, sich wenigstens teilweise finanziell entspannter auf das erfolgreiche Absolvieren des Studiums vorzubereiten.