Nach wie vor erfreuen sich zur Primetime jeden Abend die verschiedensten Kriminalserien großer Beliebtheit. Doch neben dem klassischen Tatort und anderen Fernsehkrimis konnten sich vor allem US-Amerikanische Serien wie Criminal Minds und Co. mit einem Schwerpunkt auf die Psychologie von Tätern, Profiling und der Verhaltensanalyse etablieren. Nicht überraschend also, dass sich immer mehr Juristen für diese Themen interessieren und gerade Jurastudenten darüber nachdenken, sich in Richtung Kriminologie zu spezialisieren.
Kriminologie: Was ist das eigentlich?
Kriminologie bedeutet übersetzt erst einmal nicht mehr als „Die Lehre vom Verbrechen“. Es handelt sich dabei um eine Wissenschaft, die sich aus mehreren verschiedenen Disziplinen zusammensetzt. So spielen Rechtswissenschaften und Psychologie aber auch Soziologie, Pädagogik oder Anthropologie eine wichtige Rolle im Rahmen der Kriminologie. Immer relevanter wird in den letzten Jahren ein wirtschaftswissenschaftlicher Blickwinkel auf Verbrechen und Verbrecher.
Einerseits wird die wirtschaftliche Komponente von Verbrechen untersucht, beispielhaft wäre hier der Einfluss von Drogenschmuggel auf ganze Volkswirtschaften, zum anderen bekommen auch Wirtschaftsverbrechen und der Umgang mit diesen eine immer weiter wachsende Aufmerksamkeit.
Die Kriminologie ist also vielseitig und kann daher schwer verortet werden. In Deutschland ist es akademisch betrachtet üblich, die Kriminologie zu den Rechtswissenschaften zu zählen. In vielen anderen Ländern und vor allem den USA ist es hingegen üblich, Kriminologie eigenständig oder aber als Teil der Sozialwissenschaften zu betrachten. Was Kriminologie hingegen definitiv nicht ist, ist die Kriminalistik.
Bei Kriminalistik sprechen wir von Mitteln der Verbrechensbekämpfung bzw. von Ermittlungstechniken in Form von wissenschaftlicher Beweisführung. Dieser Bereich wird von den Ermittlungsbehörden und einem nicht unbeachtlichen Teil von Naturwissenschaftlern abgedeckt. Die Juristerei spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle.