Interview Partner
Arbeitsrecht
Das steht auf meiner Visitenkarte:
Rechtsanwältin Fachanwältin für Arbeitsrecht und Managing Partnerin
Seit wann sind Sie bei ARQIS und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?
Ich bin Gründungspartnerin und damit seit dem 1.1.2006 bei ARQIS
Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut?
ARQIS berät Unternehmen zu den Kernfragen des deutschen und japanischen Wirtschaftsrechts.
Was ist das Besondere an ARQIS?
ARQIS ist eine Big Law Boutique. Wir verbinden die Vorteile einer Großkanzlei – internationale Arbeit, spannende Mandanten, hohe Spezialisierung – mit den Vorteilen einer mittelgroßen Boutique: flache Hierarchien, schneller direkter Mandantenkontakt, wenig Bürokratie. Wir verstehen uns als Team, bei dem die Meinung jedes Einzelnen zählt, unabhängig von seiner Position.
Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Arbeitsrecht für einen Partner aus?
Unser Geschäft besteht zu rund 40% aus der Dauerberatung, 20% Transaktionsunterstützung, 15% Prozessführung und 25% arbeitsrechtlichen Restrukturierungen. Natürlich überwiegt mal der ein oder andere Bereich. In Zeiten umfangreicher Dauerberatung kann es sein, dass ich mich den überwiegenden Teil des Arbeitstages am Telefon befinde oder kurze Mails schreibe. Überwiegt die Prozessführung kontrolliere ich Schriftsatzentwürfe der Associates und finalisiere diese mit dem jeweiligen Kollegen zusammen; oder nehme Gerichtstermine wahr. In den Hochphasen arbeitsrechtlicher Restrukturierungen bin ich viel unterwegs, befinde mich in Verhandlungen oder Meetings bei Mandanten. Die Tätigkeit ist extrem abwechslungsreich und kein Tag gleicht dem anderen.
Welche strategischen Ziele verfolgen Sie aktuell und welche Folgen hat das für Ihre Mandanten?
Die Welt ändert sich rapide – und mit ihr auch die Arbeitswelt. Aus diesem Grund steht HR vor komplexen Herausforderungen. Globale Matrixstrukturen, Human Capital Management, Whistleblowing, Transformations-Projekte, Big Data, Künstliche Intelligenz oder Crowd Working sind nur einige Themen, die im klassischen Arbeitsrecht nicht vorgesehen sind – die aber in jedem Unternehmen angekommen sind. Oder demnächst ankommen werden.
Deshalb ist auch die klassische arbeitsrechtliche Beratung nicht mehr die beste Lösung für Unternehmen. Mit HR.Law by ARQIS bieten wir seit April 2020 eine innovative, ganzheitliche Beratungslösung als Antwort auf alle Fragen in HR – ob Arbeitsrecht, Compliance, Betriebsrentenrecht, Aufsichtsrecht oder Datenschutzrecht. Wir beraten und vertreten Vorstände, Geschäftsführer, Personalverantwortliche und Rechtsabteilungen vor Behörden, gerichtlich und außergerichtlich, national und international.
Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei ARQIS?
Berufseinsteiger werden bei ARQIS von Anfang an eng in die Mandatspraxis eingebunden. Sie arbeiten im Team mit erfahrenen Anwälten und profitieren vom kanzleiweiten Wissen. Zudem steht Ihnen auf Ihrem Karriereweg ein ARQIS-Partner als Mentor zur Seite. Neben dem „Training on the Job“ erhalten die Associates eine theoretische Ausbildung im Rahmen der ARQIS Academy.
Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Bereich Arbeitsrecht mitbringen?
Es wäre schon toll, wenn neue Kollegen über Erfahrungen im Arbeitsrecht verfügen, sei es durch entsprechende Stationen, eine arbeitsrechtliche Dissertation und/oder Arbeit am Lehrstuhl. Daneben müssen sehr gute Englischkenntnisse vorhanden sein, da wir zu nahezu 50% auf Englisch arbeiten.
Als nichtjuristische Qualifikationen wünschen wir uns interessante Persönlichkeiten, die Teamgeist haben und weltoffen, professionell und engagiert sind. Die Individualität unserer Mitarbeiter bereichert die Potentiale der gesamten Kanzlei. Das Prinzip der Gleichbehandlung ist bei ARQIS selbstverständlich und gilt für alle unsere Mitarbeiter. Herkunft, Geschlecht, Religion oder sexuelle Orientierung spielen für uns keine Rolle. Das zeigt sich letztlich an unserer – auch im Marktvergleich – hohen Diversityquote.
Was ist das Beste an der Arbeit bei ARQIS?
Definitiv das Team!
Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich und wie ist damit umzugehen?
Der Anwaltsberuf ist herausfordernd und das Arbeitspensum hoch. Der Job ist dabei definitiv mehr Marathon als Sprint. Aber mit Spaß und Enthusiasmus kann einem die Arbeitswoche dennoch kurzweilig vorkommen! Wichtig ist auch ein Ausgleich. Der Job hat zwar eine hohe Priorität im Leben, aber weder die höchste noch die einzige. Das Wissen und Leben wir und bieten deswegen Flexibilität an, damit alle Zeit für die Familie haben, sich weiterbilden oder ihren Hobbys wie Sport nachgehen können.
Wie genau wird die Work-Life-Balance sichergestellt?
Wir unterstützen alle Mitarbeiter – egal welchen Geschlechts oder Karrierestufe, ob mit oder ohne Kinder – dabei, Karriere und Privatleben miteinander vereinbaren zu können. Ob Teilzeit, flexible Arbeitszeiten oder Home Office: Es steht allen offen. Bei familiärer Verantwortung kommen selbstverständlich Elternzeit hinzu. Normal ist für uns auch, wenn ein Elternteil mal früher Feierabend machen will, um sein Kind beim Sankt-Martinszug zu begleiten.
Was ist Ihr persönlicher Ausgleich zum Büroalltag?
Meine beiden Kinder! Sie lassen mich die Dinge mit einem größeren Abstand betrachten, es gibt Wichtigeres auf der Welt als Arbeit...
Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?
Konfliktlösung, Präzision, Logik.
Sie planen ein jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel. Auf wen oder was können Sie nicht verzichten?
Meine Familie, mein Ipad und Wimperntusche!
Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:
Nerven behalten, immer nur Teilziele setzen, nicht zu zielstrebig herangehen, sondern auch über den Tellerrand schauen. Ins Ausland gehen und frühzeitig in die einzelnen Berufe schnuppern, um zu sehen, was einem gefällt und liegt.