5. Entwicklungshilfe und -zusammenarbeit
Insbesondere für Juristen, die gerne mit globalem Horizont arbeiten und nicht nur auf Deutschland beschränkt sein wollen, sind Karrierechancen in der Entwicklungshilfe bzw -zusammenarbeit geeignet. Voraussetzungen sind natürlich entsprechende Sprachkenntnisse (Englisch in jedem Fall, jede weitere Sprache ist ein Plus) und Auslandserfahrung sowie Offenheit für fremde Länder und Kulturen.
Gerade bei Organisationen, die nicht bloß als Geldgeber fungieren, sondern in Reform- und Entwicklungsarbeit in den Partnerländern arbeiten, sind spannende Arbeitgeber. Denn dort warten unter dem Begriff „Good Governance“ Umstrukturierungsaufgaben im rechtlichen Bereich: Beratung hinsichtlich der Reform des Rechtssystems, Entwurf neuer Gesetze oder Modernisierung veralteter Rechtsnormen. Aber auch die direkte Beratung von Regierungen in bestimmten Handlungsfeldern, wie beispielsweise dem Aufbau des Arbeitsmarktes und dem Kampf gegen Korruption, sind Tätigkeitsfelder, die prädestiniert sind für Juristen.
Weniger juristisch, dafür aber mindestens genauso spannend ist die Mitwirkung an gesellschaftlich Strukturreformen
Wie werden Verwaltungseinrichtungen effektiv aufgebaut? Wie können Akteure der Gesellschaft besser in staatliche Prozesse eingebunden werden? Wie können bereits bestehende Strukturen auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene genutzt und ausgebaut werden? Entsprechende Arbeitgeber sind hier die GIZ, UNDP oder auch die Konrad-Adenauer-Stiftung mit ihren zahlreichen Auslandsbüros. Auch kleinere NGOs und Stiftungen arbeiten auf diesem Feld und suchen immer wieder Juristen.
Man muss nicht immer das machen, was ohnehin schon jeder macht, sondern das, wozu einen die eigenen Talente befähigen und was einem selbst Freude bereitet. Nur weil man nicht Anwalt, Staatsanwalt oder Richter geworden ist, bedeutet das nicht, dass man versagt hat oder das Studium umsonst war. Dafür sind die Alternativen viel zu abwechslungsreich, spannend und herausfordernd.