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5 Tipps, wie du Entscheidungsschwierigkeiten überwinden kannst

Warum es uns so schwer fällt, uns für etwas zu entscheiden und wie wir Blockaden überwinden können

Egal, ob es während der Karriere in Jura oder im Jurastudium ist Entscheidungen treffen wir täglich. Oft sind es triviale Entscheidungen wie Soll ich gleich aufstehen oder auf die Snooze-Taste drücken?Diese kleineren Entscheidungen sind uns oft gar nicht bewusst und wir treffen sie, ohne uns lange den Kopf zu zerbrechen. Anderen Situationen, die uns vor die Wahl stellen, fühlen wir uns oft weniger gewachsen. Soll ich Jura studieren oder BWL? Soll ich eine Wahlstation im Ausland absolvieren oder nicht? Bevorzuge ich eine Karriere in der Großkanzlei oder in einer Kanzleiboutique? Wie du dem Kopfzerbrechen ein Ende bereitest, erfährst du hier!

1. Warum es uns so schwer fällt, Entscheidungen zu treffen: die Angst vor dem Verlust

Wenn wir eine Option von mehreren auswählen, entscheiden wir uns gleichzeitig gegen jede andere Option, die uns vorher noch offenstand. Leider denken wir nach einer getroffenen Entscheidung oft an den Verlust, den wir dadurch erleben und grübeln darüber nach, ob vielleicht eine andere Wahl besser gewesen wäre.

Häufig sind diese erlebten Verluste aber nur kurzfristig, denn die getroffene Entscheidung ist langfristig die bessere. Das heißt für uns: Entscheidungen, die aus Verlustangst getroffen werden, sind meist nicht langfristig orientiert. Wir können uns aber dessen bewusst sein und versuchen, die Angst vor Verlusten klein zu halten.

Das fängt schon im Restaurant an: Wir haben Schnitzel bestellt, aber am Nebentisch sehen wir plötzlich ein tolles Kartoffelgratin. Wäre vielleicht doch das Kartoffelgratin eine bessere Wahl gewesen?

Auch im Arbeitsleben: Ich habe mich für das Stellenangebot bei Kanzlei A entschieden. Bei Kanzlei B hätte ich vielleicht mehr verdient - habe ich die falsche Entscheidung getroffen? Unsere Verlustangst hilft uns also meist nicht, bessere Entscheidungen zu treffen, sondern bringt uns dazu, den Kopf zu zerbrechen.
 

2. Richtige Entscheidungen gibt es nicht - Falsche auch nicht

Wenn wir wieder mal vor der Wahl zwischen mehreren Alternativen stehen, versuchen wir meist, die “richtige” Entscheidung zu treffen. Dieser Anspruch auf Perfektion, auf eine makellose Lösung der Situation, wirkt oft blockierend. Endlose Pro- und Kontralisten werden verfasst, das Für und Wider abgewogen, bis man vergessen hat, was man eigentlich möchte.

Wie Charles de Gaulle es ausdrückte: “Es ist besser, unvollkommene Entscheidungen zu treffen, als immer nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen, die es niemals geben wird.“

TalentRocket Tipp: Such nicht nach der perfekten Lösung, denn sie existiert nicht. Versuche stattdessen, die 10-10-10 Methode!

3. Welche Auswirkungen hat diese Entscheidung in der nahen Zukunft, mittelfristig und langfristig?

Zur Beantwortung dieser Fragen wurde das 10-10-10 Modell entwickelt. Mit ihm kann man Entscheidungen relativ einfach und schnell treffen. Wenn du zum Beispiel ein Stellenangebot für Juristen in Betracht ziehst, solltest du dir folgende Fragen stellen:

  • Wie wird sich meine Entscheidung in den nächsten 10 Tagen auswirken? 
  • Welche Auswirkungen hat die Wahl in 10 Monaten?
  • Welche Folgen und Auswirkungen wird die Entscheidung in den nächsten 10 Jahren haben?

Versuche, hier durch Recherche und durch Nachdenken relativ detaillierte Antworten zu finden. Der Vorteil dieser Methode ist, dass du die langfristigen Auswirkungen deiner Entscheidung besser abschätzen kannst.

Wenn du nun zum Beispiel weißt, dass du eines Tages gerne Anwalt (vielleicht Partner?) in einer renommierten Großkanzlei in Berlin sein möchtest, kannst du ein etwaiges Jobangebot mit der 10-10-10 Methode darauf prüfen, ob es dich auch langfristig zu diesem Ziel führt. Ein solcher Vergleich, der auch mittel- und langfristige Auswirkungen einer Entscheidung berücksichtigt, bringt dich oft weiter, als eine lange Pro- und Kontraliste.
 

4. Nochmal drüber schlafen: Ausgeschlafene treffen bessere Entscheidungen

Wenn du auch bloß eine Stunde kürzer schläfst, als dein Körper benötigt, senkt sich deine Reaktionsgeschwindigkeit und Entscheidungen wirst du langsamer und schlechter treffen. Die Risikobereitschaft wird erhöht. Das ging aus einer Studie vom „Centre for Health Economics and Administration Research“ in Frankreich hervor. Wenn du hingegen ausgeschlafen bist, hast du eine gute Chance, schlau und kreativ zu handeln. Versuche regelmäßig, also ca. 8 Stunden, zu schlafen.

Übrigens: In Studien trafen Menschen, die aus dem Bauch heraus handelten, im Durchschnitt bessere Entscheidungen, als die, die sich lange den Kopf zerbrochen haben. Hör also ruhig auch mal auf dein Bauchgefühl!

Dieser Anspruch auf Perfektion, auf eine makellose Lösung der Situation, wirkt oft blockierend.

5. Die Qual der Wahl: Entscheidungen machen müde

Unabhängig davon, ob du Entscheidungen in deiner Freizeit zum Vergnügen triffst oder nicht, viele Entscheidungen machen müde und können dich davon abhalten, später gute Entscheidungen zu treffen. Das heißt: Wenn du wichtige Entscheidungen treffen musst, triff sie am besten in der Früh, wenn du noch frisch bist. Am Abend, nach dem Shoppingausflug (wo du viele Entscheidungen treffen musstest), ist ein schlechter Zeitpunkt.
 

Wenn du dich vom Anspruch, perfekte Entscheidungen zu treffen, lossagst, und stattdessen die Entscheidung triffst, die dich längerfristig ungefähr in die richtige Richtung bringt, wird es dir leichter fallen, eine Wahl zu treffen. Dabei solltest du gerne auch mal auf dein Bauchgefühl hören!

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