Heuking Kühn Lüer Wojtek berät und betreut sowohl private Mandanten als auch die öffentliche Hand. Entstehen hierbei manchmal in der Mandatsarbeit positive Wechselwirkungen?
Die positiven Wechselwirkungen sind klar im Vorteil. Die Bandbreite unserer juristischen Beratung reicht von mittelständischen Unternehmen bis hin zu börsennotierten Großunternehmen in allen wirtschaftsrechtlichen Belangen. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Mandatsbetreuung liegt im öffentlich-rechtlichen Bereich, in dem wir Entscheidungsträger auf allen Ebenen der Verwaltung beraten. Auf Grund unserer Erfahrung kennen wir die Interessen, die Arbeitsabläufe und die besonderen Bedingungen sowohl bei privaten Mandanten als auch der öffentlichen Hand. Dieses Wissen ist ein starker Vorteil bei der Mandatsbearbeitung.
Insbesondere bei nicht streitigen Mandaten, bspw. bei Transaktionen oder Projektentwicklungen, hilft das Verständnis nicht nur für den eigenen Mandanten, sondern auch für die anderen Beteiligten, das gemeinsame Projekt erfolgreich zu realisieren. Wir sind eine Kanzlei mit über 400 Rechtsanwälten, bei dieser Größe lässt es sich nicht vermeiden, dass wir Mandatsanfragen erhalten, die in einer Interessenkollisionen stehen können. Dies kann strafrechtlich und berufsrechtlich gravierende Folgen haben. Wir nehmen dieses Thema sehr ernst und führen selbstverständlich vor jeder Mandatsannahme eine standortübergreifende Kollisionsprüfung durch.
Frau Dr. Reichelt, reicht das an der Universität und im Referendariat vermittelte Wissen tatsächlich oder müssen sich Berufseinsteiger noch viel Wissen aneignen, wenn sie sich für Ihre Praxisgruppe entscheiden?
Für den Berufseinstieg genügt das an der Uni und im Referendariat Gelernte. Ein besonderes Know-How in rechtlichen Spezialmaterien erwarten wir nicht und ist auch nicht notwendig. Die weitere Ausbildung begleiten und fördern wir. Dabei gibt es aber kein Pflichtprogramm, das abgearbeitet werden muss. Der Job soll vor allem Spaß machen. Schon durch die frühe Einbindung in die Mandatsarbeit erwerben die Berufseinsteiger vertiefte fachliche Kenntnisse. Wir arbeiten meist in Teams und haben flache Hierarchien. Bei uns kocht der Koch noch selbst. Damit meine ich, dass die Partner nicht nur das Team führen, sondern in dem Mandat aktiv mitarbeiten. Die Berufseinsteiger sind eng an den Partnern dran. Dies sind große Vorzüge, nicht nur bei der fachlichen und unternehmerischen Ausbildung, sondern auch bei der Entwicklung der Soft Skills.