Klausurenphase – Wertvolle Tipps der Kommilitonen
Haben wir es dann doch geschafft und sind mit richtigem Gesetz zum mehr oder weniger erfolgreichen Abschluss unserer Hausarbeit gekommen, geht der Spaß gleich weiter. Denn auch wir Juristen haben natürlich eine Klausurenphase.
Nun gibt es die Tendenz anderer Studienfächer zu behaupten wir Juristen hätten Glück, weil unsere Klausuren regelmäßig nicht über die ganzen „Semesterferien“ verteilt sind. Das Gewicht von Schönfelder und Sartorius können hier einmalig zum Vorteil werden, allerdings natürlich nur eingepackt, sonst gibt’s peinlich berührte Blicke von anderen Juristen, wenn das Gesetz danach nicht mehr aussieht wie neu.
Abgesehen von diesen frechen Behauptungen anderer Studenten schaffen aber auch wir Juristen immer wieder uns gegenseitig die Klausurenphase zu versauen. Es gibt da drei Stereotypen von Jurastudenten, die so oder so ähnlich in jedem Semester und an jeder Universität zu finden sind.
Der Streb- und Mitteilsame
Nummer eins ist derjenige, der einem das Gewissen fast zerreißt. Er ist von morgens bis abends in der Uni, kennt jeden Streitstand vom Asylrecht bis in die Zivilprozessordnung und, freundlich wie er nun einmal ist, er nimmt sich mindestens den halben Tag Zeit, seinen Kommilitonen davon zu berichten.
Gerüchten zufolge sind diese Personen zum Glück selten wirklich gut, erzählen meistens allen dasselbe und verbringen weniger Zeit über Büchern und Co. als diejenigen, die für ein paar Stunden in der Bibliothek auftauchen und sich danach wieder ihres Lebens erfreuen.
Der Vernetzte
Der nächste Stereotyp der uns die Klausurenphase versaut und uns wohl am meisten Zeit raubt, ist „der Experte mit den guten Verbindungen zum Lehrstuhl“. Das Tolle ist, er weiß immer ziemlich sicher was in der Klausur rankommt. Das schlimme daran, er hat fast nie Recht und trotzdem wagt man es aus irgendeinem Grund nie ihn zu ignorieren.
Worst case scenario gefällig? Der Typ landet einen Treffer. Nicht nur das „Ich hab es dir ja gesagt“, dass den eigenen Kopf schönfelderrot werden lässt, tut weh. Besonders schlimm ist, dass man in näherer Zukunft keine Chance mehr hat sich selbst zur Vernunft zu bekommen und nichtmehr auf ihn zu hören.
All das nur, weil er eine ungefähr 25 % Chance getroffen hat und das richtige Thema aus dem entsprechenden Rechtsgebiet erraten hat. Wehe demjenigen, der vier von dieser Art kennt.