Wie haben die fertigen Rechtsreferendare im Jahr 2016 ihr zweites Staatsexamen abgelegt?
Auch 2016 mussten natürlich bundesweit Rechtsreferendare ihre zweites Staatsexamen meistern. Die traurige Nachricht zuerst: Seit 2014 bestehen kontinuierlich weniger Kandidaten das 2. Staatsexamen. Waren es 2014 noch 7.529 erfolgreiche Kandidaten, sank diese Zahl 2015 auf nur noch 7.462 Kandidaten, die mindestens ein „Ausreichend“ ergattern konnten. Im Jahr 2016 waren es dann sogar noch zwei Kandidaten weniger.
Von insgesamt 8.693 geprüften Kandidaten haben also 7.460 Prüflinge bestanden, was prozentual immer noch gute 85,8 Prozent sind!
Wer im zweiten Staatsexamen übrigens auf die Spitzenbewertung „sehr gut“ aus ist, der hätte zumindest statistisch gesehen im Jahr 2016 seine Prüfung in Hamburg ablegen sollen. Ganze 0,5 Prozent oder in absoluten Zahlen, zwei Kandidaten, konnten hier die höchsten juristischen Würden erlangen. Nur in Bayern und Nordrhein-Westfalen ist dieses Kunststück ebenfalls zwei Kandidaten gelungen, ansonsten wurde die Spitzennote 2016 im zweiten Examen gar nicht vergeben.
Die Note „Gut“ hingegen konnte man statistisch betrachtet am „einfachsten“ in Baden-Württemberg erlangen. Die zweitbeste Note wurde hier 35 Mal vergeben, was 4,2 Prozent der Kandidaten ausmacht. Das heiß umworbene Prädikat wurde 2016 in Nordrhein-Westfalen 332 Mal vergeben, was in absoluten Zahlen Spitze ist, prozentual gesehen hat wieder Hamburg die Nase vorne, mit 32,6 Prozent vergebenen „Vollbefriedigend“.
Besonders schwer war offensichtlich das zweite Examen 2016 in Mecklenburg-Vorpommern. Hier haben mit 40,7 Prozent die meisten Kandidaten ein „Ausreichend“ verliehen bekommen. Zudem sind mit 14,8 % dort noch leicht überdurchschnittlich viele Kandidaten durchgefallen. Der Durchschnitt lag bei 14,2 Prozent. Brandenburg zog diesen Schnitt dabei am stärksten nach oben. Ganze 24,7 Prozent der Kandidaten haben dort leider nicht bestanden, davon leider sogar 16 Kandidaten endgültig nicht.
Baden-Württemberg hingegen hatte mit nur 8,5 Prozent nicht bestehenden Kandidaten den diesbezüglich erfolgreichsten Jahrgang in 2016 überhaupt! Insgesamt schlossen 2016 die meisten Kandidaten zu 40,4 Prozent mit einem durchaus achtenswerten „Befriedigend“ ab.
Die erste Staatsprüfung 2016 auf dem Prüfstand
Im Jahr 2016 wurden insgesamt 14.011 Kandidaten der ersten staatlichen Prüfung unterzogen. Das sind 1.267 Kandidaten mehr als noch im Vorjahr. Im Vergleich zum Jahr 2001 handelt es sich dennoch weiterhin um niedrigere Zahlen, damals waren es noch 15.451 Prüflinge. Die Zahlen sind dennoch aktuell als steigend zu bewerten. Erfreulicherweise ist das auch für die Zahl der bestandenen Kandidaten festzustellen. 2016 haben 70,9 Prozent der Kandidaten bestanden, das sind trotz steigender Kandidatenanzahl immerhin 1,3 Prozent mehr als 2015.
Die Anzahl der „Sehr Gut“ - Bewertungen hat sich dabei glatt verdoppelt: Von 0,1 Prozent im Vorjahr ging es auf ganze 0,2 Prozent in 2016! Es wird schon gemunkelt ob das Examen nicht viel zu einfach wird...
Spaß beiseite, denn mit keinem Witz sollten die Leistungen derer geschmälert werden. Betrachtet man insgesamt die Ergebnisse, lässt sich erkennen, dass die Verteilung der Noten bis auf geringste Schwankungen konstant geblieben ist. Ein zu vernachlässigender Teil ergattert das „Sehr gut“, knapp drei Prozent erlangen ein „Gut“ und das „Vollbefriedigend“ steht bei rund 13 Prozent der Kandidaten auf dem Zeugnis. Rund ein Viertel der Kandidaten hat jeweils ein „Befriedigend“ oder ein „Ausreichend“ zu verzeichnen und knapp 30 Prozent fielen leider durch.