Mit welchen Erwartungen bist du nach Hong Kong gereist?
Ich habe gehofft, dass ich viele Aufgaben zur Bearbeitung von Visumsanträgen bekommen werde. Ansonsten hatte ich zu meinem juristischen Tätigkeitsfeld keine großen Erwartungen und habe mich überraschen lassen.
Ich habe außerdem damit gerechnet, dass ich mich im großen Hong Kong gut zurechtfinden werde. Auch hinsichtlich Sprachbarrieren hatte ich keine Angst, da Englisch die zweite Amtssprache ist.
Inwieweit haben sich diese Erwartungen bestätigt?
Meine Erwartungen hinsichtlich der Stadt an sich wurden weit übertroffen. Hong Kong ist wesentlich größer als erwartet, wobei das Zentrum selbst nicht so groß ist. Überall sind Hochhäuser und in jedem Hochhaus, das nicht Wohnhaus ist, befindet sich ein großes Shopping Center, in denen es nahezu alles zu kaufen gibt: Prada, Gucci, Chanel und vieles mehr. Allerdings ist die Luftverschmutzung in Hong Kong extremer als gedacht, aber nicht so krass wie in Peking.
Meine Erwartungen hinsichtlich der juristischen Ausbildungsstelle konnten sich hingegen nicht so sehr bestätigen. Ich habe leider nicht so viele Aufgaben zugewiesen bekommen, wie erhofft. Außerdem handelte es sich meistens um bloße Recherche-Aufgaben. Mit Visaanträgen habe ich mich nahezu gar nicht beschäftigen dürfen. Das lag aber insbesondere daran, dass man keine Touristen-Visa bei Reisen von Hong Kong nach Deutschland braucht.
Dafür durfte ich jedoch an einigen Veranstaltungen teilnehmen. Ich war zum Beispiel bei zwei Empfängen. Zu dem einen Empfang wurde sogar das Gürzenich-Orchester aus Köln eingeladen, da dieses gerade vor Ort war. Ich wurde außerdem zu einem Reitturnier als Vertreterin des Konsulats entsandt, wo ich Ludger Beerbaum, den deutschen Springmeister, kennengelernt habe und interviewen durfte. Das waren auf jeden Fall unglaublich schöne Erfahrungen.