Sie sind selbst Mutter, haben in Teilzeit gearbeitet und sind zugleich Partnerin bei Kirkland & Ellis. Sehen Sie dies als positives Beispiel, dass sich heutzutage Familie und Karriere nicht notwendig ausschließen?
Familie und Karriere schließen sich keinesfalls aus. Es ist wichtig, der Familienplanung einen entsprechenden Stellenwert einzuräumen. Gleichwohl darf die Familienplanung die Karriereplanung nicht bereits im Keim ersticken. Man sollte nicht auf den Berufsweg verzichten, der einem Spaß macht, der einen herausfordert und die eigenen Fähigkeiten fördert, „nur“ weil man Familie haben möchte. Richtig gut wird man nur in dem, was einen wirklich interessiert. Es finden sich immer Wege, Beruf und Familie zu vereinen, es ist nichts in Stein gemeißelt. Natürlich bedarf es oft eines Spagats zwischen Familie und Beruf und man muss darauf achten, dass man nicht selbst zu kurz kommt, wenn man versucht, es allen Recht zu machen. Aber es ist auch enorm bereichernd, beides, Familie und Karriere, erleben zu dürfen.
Welcher Moment oder welche Begegnung ist Ihnen in besonders guter Erinnerung geblieben?
Besonders gefreut hat mich ein Gespräch mit einer Teilnehmerin, die sagte, dass sie eine Mutter habe, die immer zuhause gewesen sei und sie sich nicht habe vorstellen können, dass Familie und Karriere vereinbar seien, sie es jetzt aber an mir gesehen habe. Dafür hat sie sich bedankt und mir gezeigt, wie wichtig es ist, seine Erfahrungen zu teilen und junge Frauen zu ermutigen, ihren Fähigkeiten und Interessen nachzugehen – und eben solche Veranstaltungen wie „Women in Law“ zu organisieren.
Ihr Fazit?
Unser Event ist jedes Mal eine große Bereicherung, nicht nur für unsere Teilnehmerinnen, sondern auch für uns. Ich freue mich daher bereits auf unser nächstes Event im November, das wieder zahlreiche interessante und talentierte junge Frauen zusammenbringen wird. Mein Rat an die Teilnehmerinnen – und auch unsere Associates – lautet: „Go for it –(ver)traut euch und folgt euren Interessen.“ Ich möchte all diejenigen, für die eine Tätigkeit in einer Großkanzlei eine Option ist, ermutigen, sich bereits im Rahmen der Ausbildung eine Großkanzlei anzuschauen und sich in der Lebensplanung nicht davon abhalten zu lassen, den Weg einzuschlagen, der einen interessiert, fordert und fördert.
Vielen Dank, Frau Dr. Schwander!