Es ist gar nicht so leicht, sich als Jurist passend zu kleiden. Als wir bei der Recherche nach einheitlichen Kleidervorschriften nur noch mit Krawatten, Blusen und Kragenformen konfrontiert wurden, haben wir beschlossen, uns Unterstützung zu holen. Deshalb haben wir uns die Expertin Frau Dr. Laura Kubach ins Boot geholt, die uns sowohl als Rechtsanwältin als auch als Gründerin eines Modelabels mit hervorragendem Fachwissen zur Seite steht. Lies jetzt, was du als Jurist und Juristin zur Arbeit anziehen solltest, und wie asiatische Mandanten im Rheinland das Fürchten lernten.
„Es kommt darauf an“: Der Unterschied zwischen Großkanzleien und kleineren Kanzleien
Frau Dr. Kubach spricht aus Erfahrung, wenn sie von den Unterschieden bei den verschiedenen Kanzleien spricht. Der Wechsel von einer Großkanzlei in eine kleinere Kanzlei bedeutet für sie (unter anderem) einen Tausch von Kostüm und Hosenanzug gegen fahrradtaugliche Jeans:
„Der Vorteil in einer kleineren Kanzlei mit logischerweise auch weniger Mandantenbesuchen ist ja der, dass man vorher weiß, wann ein Termin ansteht, für den man sich als Anwältin "verkleiden" sollte. Für einen normalen Bürotag, an dem ich mit den Mandanten ganz unsichtbar telefoniere und maile, ziehe ich daher das an, wonach mir gerade ist. Sollte dann aus heiterem Himmel doch ein Mandantentermin drohen, habe ich für den Notfall immer ein komplettes Business-Outfit im Büro hängen“
„In der Großkanzlei muss man dagegen ständig für ganz hohen Besuch gestylt sein – schließlich könnte einem der Geschäftsführer eines Aktienkonzerns zufällig auf dem Flur begegnen…“
Gefährliches Rheinland: Verkleidete, wildgewordene Frauen schneiden asiatischen Mandanten die Krawatten ab
Frau Dr. Kubach erzählt: „Mein absolutes Highlight einer Großkanzlei im Rheinland war in diesem Zusammenhang der „Leitfaden zum Umgang mit rheinischer Karnevalskultur“ – um asiatischen Mandanten den Schrecken zu nehmen, wenn sich plötzlich verkleidete, wildgewordene Frauen mit Scheren auf ihre Krawatten stürzen sollten.“