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Gut organisiert und unkompliziert: Skadden remote

Christian Kusenbach und Eva Viethen im Interview über ihre Arbeit bei Skadden in Zeiten des Homeoffice

Christian Kusenbach ist Rechtsanwalt bei Skadden. Er hat Rechtswissenschaften mit einem Schwerpunkt in Gesellschaftsrecht und Restrukturierung an der EBS Universität und der University of Cape Town studiert und im Anschluss einen Master in Business abgeschlossen. Vor seinem zweiten Staatsexamen hat Christian Kusenbach in verschiedenen internationalen Wirtschaftskanzleien – unter anderem auch bei Skadden – als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referendar gearbeitet. Während seines Referendariats hat er eine Station bei Skadden in New York absolviert. Seit November 2019 ist er bei Skadden in Frankfurt als Associate im Bereich M&A/Private Equity tätig.

Eva Viethen absolviert derzeit einen Teil der Anwaltsstation ihres Referendariats bei Skadden in New York im Bereich M&A. Bis Mitte März war sie vor Ort, ist dann aber auf Grund der aktuellen Ereignisse nach Deutschland ins Homeoffice gewechselt. Sie hat Rechtswissenschaften mit einem Schwerpunkt im öffentlichen Wirtschaftsrecht an der EBS Universität sowie in London studiert und im Anschluss einen Master in Business abgeschlossen. Neben Stationen in verschiedenen Kanzleien hat Eva Viethen ein Praktikum bei den Vereinten Nationen in New York absolviert sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem LegalTech Start-Up gearbeitet. Im Oktober 2020 schreibt sie in Hamburg das zweite Staatsexamen.

  

Christian Kusenbach und Eva Viethen

Herr Kusenbach, Sie sind nach Ihrem 2. Examen im November 2019 bei Skadden im M&A-Bereich eingestiegen. Konnten Sie sich trotz der kurzen Präsenzzeit gut in das Team eingliedern und wie wird das Zusammengehörigkeitsgefühl aus dem Homeoffice bei Skadden verwirklicht?

Christian Kusenbach: Einen Teil des Teams kannte ich schon von meinen vorherigen Stationen bei Skadden und die übrigen Teammitglieder haben mich sofort sehr gut aufgenommen. Mittlerweile fühlt es sich schon an, als wäre ich eine Ewigkeit dabei.

 Im Homeoffice trifft man die Kollegen zwar nicht persönlich, aber wir arbeiten genauso eng zusammen wie im Büro. Dazu tragen ganz besonders die täglichen Videokonferenzen mit dem gesamten Team und die bilateralen Telefonate mit einzelnen Kollegen bei. Den Teamspirit haben wir in die „remote environment“ mitgenommen, und ich habe das Gefühl, dass ich aktuell sogar mehr über meine Kollegen in privater Hinsicht erfahre als sonst.

Wir haben es zur Routine gemacht, dass immer drei Personen in der morgendlichen Teamkonferenz eine am Vortag bestimmte persönliche Frage beantworten müssen. Kollegen einschließlich der Partner berichten dann über ihren schönsten Urlaub, die wichtigste Karriereentscheidung oder ihre schlimmste Jugendsünde. Das sind Dinge, die man sonst nicht einfach nebenbei in der Cafeteria erfährt.

Wir lernen uns auf diese Weise alle noch besser kennen und starten mit einer lockeren Stimmung gut gelaunt in den Tag.
 

Frau Viethen, Sie waren von Februar bis Mitte März für die Zeit der Anwaltsstation im New Yorker Office von Skadden und sind auf Grund der aktuellen Ereignisse wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Wie verlief die Rückreise und inwieweit wurden Sie von Skadden unterstützt?

Eva Viethen: Mit einem Wort: abrupt. Sonntagabend war ich noch mit Freunden essen ohne wirklich etwas zu ahnen und Montagmorgen saß ich auf gepackten Koffern. Nachdem spät abends die Schließung aller Geschäfte und Restaurants angeordnet und zeitgleich im Büro verpflichtendes remote working eingeführt wurde, habe ich nachts kurzentschlossen einen Rückflug gebucht.

Skadden hatte mir bereits im Vorfeld signalisiert, dass sie jede Entscheidung meinerseits voll unterstützen werden. Das war beruhigend, da ich so meinen Umgang mit der Situation selbst festlegen konnte. Nach einem kurzen Abschiedslunch mit meinem Mentor stand dann wenige Stunden nach meiner Entscheidung schon der von Skadden organisierte Fahrer vor der Tür, um mich zum Flughafen zu fahren. 

Die aktuelle Situation verschafft der Digitalisierung in Deutschland einen Kickstart und das macht auch vor der juristischen Praxis nicht halt.
Eva Viethen

Mit der Kanzlei ins Homeoffice zu gehen klingt vermutlich leichter als es tatsächlich der Fall ist. Wie konnte dies kurzfristig erfolgreich und unkompliziert in die Tat umgesetzt werden, Herr Kusenbach?

Christian Kusenbach: Interessanterweise ging es mir genau anders rum: Ich war letztlich überrascht, wie unkompliziert der Übergang ins Homeoffice in die Tat umzusetzen war. Bestimmt war die Umstellung technisch eine Herausforderung, davon haben wir aber nichts mitbekommen. Aus meiner Perspektive hat die Umstellung von dem einen auf den anderen Tag unproblematisch und reibungslos funktioniert.

Das lag sicherlich auch daran, dass wir Anwälte bereits vor Corona die Möglichkeit hatten, von zu Hause zu arbeiten und dementsprechend ausgestattet waren. Als sich die Situation dann Mitte März zugespitzt hat, hat die Kanzlei uns gebeten, hiervon nun zumindest vorübergehend permanent Gebrauch zu machen und im Homeoffice zu bleiben.

Gleichzeitig wurde im Hintergrund alles dafür organisiert, dass auch unsere Nachwuchsjuristen und nicht-juristischen Mitarbeiter flächendeckend von zuhause arbeiten können. Eva zum Beispiel hatte bereits in New York unabhängig von der Krise die nötige Ausstattung bekommen und konnte diese einfach mitnehmen, als sie nach Deutschland zurückgekehrt ist. So war sie unmittelbar nach ihrer Rückkehr einsatzbereit.

Um uns die Arbeit noch weiter zu erleichtern, hat die Kanzlei weltweit innerhalb kürzester Zeit die IT Ausstattung so aufgerüstet, dass sich mein Arbeitsplatz zuhause nun nicht mehr von dem im Büro unterscheidet.
 

Allgemein punktet Skadden mit zahlreichen Weiter- und Fortbildungsangeboten. Ist dies aktuell weiterhin möglich oder stehen diese Angebote nur offline zur Verfügung? 

Christian Kusenbach: Auch schon vor Corona haben wir in Deutschland Weiterbildungsveranstaltungen meistens nur an einem Standort stattfinden lassen und diese in das jeweils andere Büro per Videokonferenz übertragen. Die internationalen Angebote konnten wir aus Deutschland heraus schon immer per Webinar wahrnehmen, und das geht natürlich weiterhin. In den letzten Wochen wurde das Angebot solcher Veranstaltungen und Webinare nochmal deutlich erhöht.

So konnten (bzw. können) wir allein im April an über 50 internen und externen Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen teilnehmen – die meisten davon stehen übrigens auch Referendaren und Wissenschaftlichen Mitarbeitern zur Verfügung.

Viele der Veranstaltungen betreffen natürlich die aktuelle Situation und ihre Auswirkungen auf unsere Arbeit. Besonders interessant finde ich hier die Webinare mit Experten aus verwandten Bereichen wie z.B. dem Investmentbanking oder der Versicherungsbranche, die exklusiv für uns bei Skadden darüber berichten, was sich in ihrer täglichen Arbeit gerade ändert. Aber auch Corona-unabhängig kann man sich natürlich weiterbilden. Vor Kurzem hatten wir z.B. in der Mittagspause eine Weiterbildung zum Thema Blockchain per Videokonferenz.
 

Recruiting ist essenziell für die nachhaltige Entwicklung von Kanzleien. Aber wie gestaltet sich dies in Zeiten von Corona und insbesondere „out of Office“? Was sagen die ersten Erfahrungen mit dieser Situation?

Christian Kusenbach: Wir haben von Beginn an besonderen Wert darauf gelegt, unsere Arbeit in allen Bereichen ohne Einschränkungen weiter zu führen – dazu gehört auch das Recruiting. Wir führen unsere Bewerbungsprozesse ganz normal weiter, nehmen Bewerbungen entgegen und führen Vorstellungsgespräche. Ich bin überrascht, wie gut das per Videokonferenz funktioniert.

Es hat sogar Vorteile: Manche Bewerber müssen nicht extra für das Vorstellungsgespräch lange Anreisen auf sich nehmen. Gerade in diesen Fällen könnte ich mir persönlich gut vorstellen, auch nach Corona das ein oder andere Bewerbungsgespräch per Videokonferenz zu führen.
 

Neben dem Recruiting ist auch das Onboarding neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein großes Thema. Wie lassen sich die neuen Kollegen und Kolleginnen aus dem Homeoffice in das Team und die entsprechenden Projekte problemlos integrieren?

Christian Kusenbach: Seit März haben bei uns insgesamt 16 neue Praktikanten, Wissenschaftliche Mitarbeiter, Referendare und sogar ein Associate neu angefangen. Alle Kollegen haben wir virtuell "Willkommen" geheißen und über den jeweiligen Mentor schnell ins Team integriert.

Mit dem Start des Homeoffice hat auch eines unserer Praktikantenprogramme begonnen. Das war natürlich eine ungewöhnliche Situation – insbesondere für die Praktikanten, die nur eine kurze Zeit bei uns sind. Wir haben intensiv überlegt, ob wir das Programm durchführen, und haben uns dann für eine den Umständen angepasste Variante entschlossen.

Einige der Praktikanten haben mittlerweile schon ihr Praktikum abgeschlossen, ohne einen einzigen Tag im Büro verbracht zu haben. Sie kennen das Team nur aus Videokonferenzen und Telefonaten. Trotzdem bekommen wir durchweg positives Feedback. Das motiviert uns, unseren Ansatz weiterzuverfolgen und die jungen Kollegen virtuell eng einzubinden statt ihren Start bei uns zu verschieben. 

Leider mussten wir die geplanten Abendveranstaltungen des Praktikantenprogramms absagen. Davon möchten wir aber einiges nachholen, sobald es wieder möglich ist. 

Werde Teil des Teams!

Wir haben von Beginn an besonderen Wert darauf gelegt, unsere Arbeit in allen Bereichen ohne Einschränkungen weiter zu führen – dazu gehört auch das Recruiting.
Christian Kusenbach

Frau Viethen, trotz Ihrer Rückkehr nach Deutschland sind Sie weiterhin mit Ihrem Mentor aus New York in Kontakt und Bestandteil des New Yorker Teams. Hat sich an Ihrer inhaltlichen Arbeit etwas für Sie verändert und welche Rolle spielt die Zeitverschiebung in Ihrer täglichen Arbeit?

Eva Viethen: Inhaltlich hat sich für mich durch die Abreise bzw. das Homeoffice schon etwas geändert. Aufgrund der Zeitverschiebung bin ich jetzt weniger auf aktuellen Mandaten aktiv als vorher. Dafür habe ich nun endlich die Möglichkeit, mich auf ein Projekt im Bereich LegalTech zu konzentrieren, das ich schon vorher übernommen hatte.

Jetzt habe ich die Gelegenheit, mich eingehend damit zu beschäftigen und hier richtig voranzukommen. Das lässt sich mit der Zeitverschiebung besser vereinbaren: Nachmittags telefoniere ich mit meinem Mentor und bespreche das weitere Vorgehen, das ich im Anschluss umsetze. Während ich schlafe, liest er Korrektur und am nächsten Morgen kann ich dann wiederum seinen Input einarbeiten. Das ist sehr effizient!
 

Bevor Sie Ihr Referendariat begannen, haben Sie bereits ein Praktikum in New York bei den Vereinten Nationen absolviert und auch für Ihre Anwaltsstation hat es Sie nach New York verschlagen. Wie aufwändig sind die Planungen für solche Auslandsaufenthalte und wie hat Skadden Sie im Vorfeld Ihres Aufenthalts bei der Planung und Organisation unterstützt?

Eva Viethen: Die Vorbereitungen sind sehr aufwändig. Das geht schon mit dem Visum los. Bei meinem ersten Aufenthalt hatte ich allerdings ein Diplomatenvisum, das war nicht viel komplizierter als ein ESTA zu beantragen. Das umständliche und langwierige Verfahren für meine Anwaltsstation hatte ich deshalb gar nicht erwartet. Nur Dank der genauen Anleitung und Unterstützung von Skaddens erfahrenem Immigration Team konnte ich hier den Überblick über die zahlreichen Anforderungen, Verfahrensschritte und Ansprechpartner behalten, ohne zu verzweifeln. 

Das Visum ist aber ja nur der erste Schritt. Skadden hat sich außerdem sowohl um meine Unterkunft in New York als auch meine Reise dorthin gekümmert. Am Flughafen wurde ich sogar von einem Fahrer abgeholt. Das war ein toller Luxus nach dem langen Flug!
 

Einer Ihrer Interessensschwerpunkte ist LegalTech, wo Sie ebenfalls als wissenschaftliche Mitarbeiterin bereits an entsprechenden Projekten mitgearbeitet haben. Was glauben Sie, wird die aktuelle Situation zu einer Annäherung von LegalTech und der juristischen Praxis führen?

Eva Viethen: Ich denke ja. Die aktuelle Situation verschafft der Digitalisierung in Deutschland einen Kickstart und das macht auch vor der juristischen Praxis nicht halt. Selbst bei uns in der Großkanzlei, wo schon vieles Standard oder zumindest in der Testphase ist, passiert in diesen Tagen viel in diesem Bereich.

Wir alle lernen mehr und mehr über die vielfältigen Wege, in denen die Technik unser juristisches Arbeiten erleichtern kann – wenn wir uns darauf einlassen. Und genau das ist sicherlich eine besondere Auswirkung der Situation: Anders als früher ist es eben nicht mehr nur „nice to have“ sondern unausweichlich, sich damit auseinanderzusetzen. 

     

Trotz Strapazen immer eine Reise wert: Eva Viethen in New York

Frau Viethen, wie sieht es aus, wenn es zuhause doch mal technische Probleme gibt? Wie kann Ihnen oder anderen Kollegen und Kolleginnen geholfen werden?

Eva Viethen: Hilfe ist jederzeit erreichbar. Das war aber auch schon vor der Krise so. Wir haben eine IT-Hotline, unter der 24/7 das Skadden IT-Team zu erreichen ist. Die schalten sich dann auf deinen Bildschirm und lösen eigentlich jedes Problem. Für die aktuelle Zeit im Homeoffice steht in Frankfurt unser deutscher IT-Spezialist mobil bereit. Er kommt zu Hause vorbei und kann unmittelbar vor Ort eingreifen, wenn die Technik streikt. Besser geht’s nicht!
 

Zum Abschluss: Bücherregal, Fototapete oder die weiße Wand – Welchen Hintergrund empfehlen Sie für die Videokonferenz? 

Christian Kusenbach: Ich mag die Abwechslung. Längere Besprechungen oder Arbeitsmeetings mache ich am liebsten am Schreibtisch – mit, naja, der Zimmertür im Bild. Bei Bewerbungsgesprächen sitze ich meistens vor meinem Lieblingsgemälde, und bei Teammeetings bei schönen Wetter auch mal auf dem Balkon, auch das geht sehr gut.

Eva Viethen: Aus professioneller Sicht ist sicherlich die weiße Wand am unverfänglichsten. Für die Stimmung sind aber Hunde und Kinder ein ziemliches Plus! Da steigt immer direkt die Laune im (Videokonferenz-)Raum, wenn sich ein solcher unerwarteter Gast ins Bild schleicht (oder sich aus dem Off akustisch bemerkbar macht). 
 

Ihr Fazit?

Eva Viethen: Homeoffice hin oder her: Die Arbeit wartet nicht. Mir ist deshalb schnell klar geworden, dass neben einer guten Infrastruktur vor allem Absprachen – sowohl mit der Familie als auch mit den Kollegen – entscheidend sind für einen produktiven Tag im Homeoffice. Dank der guten technischen Vernetzung und dem engen Kontakt zu den Kollegen klappt das prima. Skadden macht uns die Arbeit im Homeoffice damit wirklich so einfach wie möglich. Was aber jede noch so gute Ausstattung und Vernetzung nicht ersetzen kann: den persönlichen Kontakt im Büro oder in der Mittagspause, auf den ich mich schon wieder sehr freue! 

Christian Kusenbach: Da kann ich mich Eva nur anschließen! Klare Absprachen helfen, die nötige Struktur in den Tag zu bringen. Bei allen Hürden und Anstrengungen, die die Arbeit im Homeoffice so mit sich bringt, lohnt es sich, das Positive zu betrachten und aus dem neuen Umfeld das Beste herauszuholen. Auch aus meiner Sicht hilft Skadden hier vorbildlich, Arbeit „remote“ ist gut zu bewältigen, aber auch ich freue mich schon sehr wieder auf reale und nicht nur virtuelle Treffen! 
 

Vielen Dank, Frau Viethen und Herr Kusenbach!

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