Von der Anwältin zur Investorin: Indra Schormann hat der klassischen Juralaufbahn den Rücken zugekehrt und investiert heute in Immobilien. Aber nicht nur das – im Rahmen ihres Start-ups Project Treehouse unterstützt sie mit ihrem umfangreichen Wissen auch ihre Kund:innen bei der Immobilieninvestition. In dieser Folge des New Lawyers Podcast spricht sie mit Magdalena Oehl über ihren Karriereweg und gibt zukünftigen Investor:innen wichtige Tipps mit auf den Weg.
Als Indra Schormann zum ersten Mal mit dem Thema Immobilien in Berührung kam, arbeitete sie bei der Großkanzlei Hogan Lovells. Zwar hatte sie dort ein gutes Gehalt, dennoch machte ihr die Zahl auf ihrem ersten Rentenbescheid Sorgen. Sie entschied sich dafür, als Altersvorsorge zusammen mit ihrem Bruder zwei Wohnungen in Berlin zu kaufen. Und das, obwohl sie sich – wie so viele Anwält:innen – als eher risikoavers bezeichnet.
Anstatt es, wie zu Beginn geplant, bei den beiden Immobilien zu belassen, wollte Schormann ihr neu angeeignetes Wissen weiter nutzen. Sie investierte also erneut, kaufte mehr Wohnungen und tat sich später mit einem Co-Investor und ihrem Mann zusammen. In ihrem Portfolio hat sie heute mehr als 70 Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen, die sie etwa an Studierende, Expats oder Berufsanfänger:innen vermietet.
Beim New Lawyers Podcast schauen wir genau hin:
Als eigenen Job nahm Schormann ihre Investmenttätigkeit zu Beginn nicht wahr. Für sie war es lediglich eine Art der Altersvorsorge. Erst als ihr Bekanntenkreis sie immer mehr um Unterstützung beim eigenen Immobilienkauf bat, merkte sie, wie viel Enthusiasmus sie für die Beratung entwickelte.
Schließlich entschied sie sich dazu, ihre damalige Stelle bei einer Bank zu verlassen und die Beratung zu ihrem Beruf zu machen. Mit ihrem Start-up Project Treehouse möchte sie vor allem Frauen bei der Vorsorge unterstützen, die sich oft abhängig vom Partner machen und weniger verdienen, wenn sie Kinder bekommen. Auch falsche Glaubenssätze würden Frauen oft im Weg stehen – zum Beispiel, dass Schulden prinzipiell schlecht seien oder dass Frauen nicht rechnen könnten. Ihre Community „Indras Circle“ lernt von ihr und weiteren Expert:innen alles, was für das Immobilieninvestment wichtig ist, es gibt Workshops und umfangreiche Onlinekurse, auch Eins-zu-eins-Beratung bietet Schormann an.
Jurist:innen rät sie dazu, möglichst früh mit dem Investieren zu beginnen. „Am besten mit der Unterschrift des Arbeitsvertrags [anfangen]. Das ist tatsächlich so. Den Signing Bonus nehmen, um zu investieren – und nicht, um sich das Auto oder die Handtasche zu kaufen.“ Auch Banken wüssten den Angestelltenstatus von Associates zu schätzen und hätten teilweise noch Probleme damit, das Prinzip der Partnerschaft zu verstehen. Zudem ermutigt Schormann dazu, sich mehr auszutauschen. Es sei wichtig, darüber zu sprechen, was man verdient und was man besitzt. Nur so könne man sein Wissen weitergeben und von anderen lernen.
„Am besten mit der Unterschrift des Arbeitsvertrags [anfangen]. Das ist tatsächlich so. Den Signing Bonus nehmen, um zu investieren – und nicht, um sich das Auto oder die Handtasche zu kaufen.“
Mit einem weit verbreiteten Vorurteil möchte Schormann aufräumen: Immobilien seien kein passives Einkommen. Mit ihrem Portfolio kommt ein hoher Verwaltungsaufwand einher. Sie muss die Wohnungen in Schuss halten und sich um zahlreiche organisatorische Dinge kümmern. Das funktioniere am besten, wenn sie nah an ihren Mieter:innen dran sei.
Sowohl bei der Verwaltung ihres Portfolios als auch bei ihrer Beratungstätigkeit hilft Schormann ihre juristische Erfahrung. Und zwar nicht nur, weil sie im Immobiliarsachenrecht im Studium immer gut abschnitt – auch das strukturierte Vorgehen, eine gute Ausdrucksweise sowie die Fähigkeit, prägnanten Rat und Erklärungen zu geben, kommen ihr zugute.
Du möchtest wissen, wie man bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie genau vorgehen sollte? Oder du interessierst dich dafür, was die häufigsten Fragen von Schormanns Kund:innen sind? Dann hör doch mal rein in diese Folge des New Lawyers Podcasts!
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