Sie beraten Mandant:innen vor allem im Immobilienrecht. Eine Frage aus dem Nähkästchen: Was war bisher Ihre größte Herausforderung in diesem Bereich?
Paulina Bardenhagen: Die größte Herausforderung zu benennen ist gar nicht so leicht. Wenn ich mich aber festlegen muss, würde ich sagen, dass es stets eine Herausforderung ist, sich mit „den alten Hasen“ zu messen und sich vor diesen zu behaupten. Dies gilt sowohl in Hinblick auf altgediente Richter:innen als auch hinsichtlich gegnerischer Rechtsanwält:innen, bei denen man sich trauen muss, die Position des Mandanten konsequent und ohne Wenn und Aber zu vertreten. Diese Herausforderung macht zugleich den Reiz der anwaltlichen Tätigkeit aus.
Welchen Stellenwert nimmt die Prozessführung – sowohl vor staatlichen Gerichten als auch vor Schiedsgerichten – in Ihrem Arbeitsalltag ein?
Paulina Bardenhagen: Die Prozessführung vor staatlichen Gerichten nimmt ca. 50 % meines Arbeitsalltags ein. Im Übrigen berate ich schwerpunktmäßig im Bereich der Vertragsgestaltung sowie der außergerichtlichen Konfliktbeilegung. Prozesse vor Schiedsgerichten stehen bislang noch aus.
Vanessa Offermanns: Die Prozessführung hat einen großen Stellenwert. Meine Einbindung beginnt oft schon vorgerichtlich durch die Erstellung von Risikoanalysen. Auch die eigentliche Prozessführung nimmt einen großen Teil meines Arbeitsalltags ein. Hier sind je nach Verfahrensstand die Aufgaben unterschiedlich und abwechslungsreich. Neben der Sichtung und Auswertung von Schriftsätzen der Gegenseite und dem Verfassen eigener Schriftsätze stimme ich mich stets eng mit meinen Mandanten ab.
Natürlich nehme ich auch Gerichtstermine wahr und führe Vergleichsverhandlungen. Daneben muss ich stets die aktuelle prozessuale Situation im Blick haben, um meine Mandanten bestmöglich beraten und vertreten zu können.
Frau Finster, Sie sind Senior Associate bei Redeker Sellner Dahs und im Bereich des privaten Baurechts tätig. Warum haben Sie sich für diesen Bereich entschieden? Gab es einen bestimmten Auslöser?
Cornelia Finster: Nach dem ersten Staatsexamen war ich neugierig auf die verschiedenen beruflichen Möglichkeiten, die sich nach dem Jurastudium bieten. Vor dem Referendariat wollte ich mir den Anwaltsberuf daher erst einmal in der Praxis ansehen und als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeiten. Um ehrlich zu sein, war es dann purer Zufall, dass ich in einer Baurechtsboutique gelandet bin.
Ich habe aber sehr schnell festgestellt, dass mir die Arbeit dort großen Spaß macht und das Private Bau- und Architektenrecht wahnsinnig interessant ist. Schnittstellen zu technischen Sachverhalten sind die Regel, häufig gibt es eine Vielzahl von Bauunternehmen, Architekten, Fachingenieuren, die an komplexen Projekten beteiligt sind. Das alles macht vor allem die Beratung im Baurecht zu einer Herausforderung und ist gerade deshalb so spannend.