Wie verstehen Sie für sich die Position der Partnerin? Und hat Sie diese Position bereits zu Beginn Ihrer Karriere gereizt?
Stefanie Herkert: Die Position der Partnerin ist für mich ein Mix aus unternehmerischer Verantwortung, Gestaltungskraft, Vorbildfunktion im Team – und natürlich viel Arbeit, die mir aber sehr viel Spaß macht.
Zu Beginn meiner Karriere hatte ich das Ziel Partnerschaft noch nicht vor Augen. Ich wollte eigentlich lediglich zwei bis drei Jahre in die Welt einer internationalen Großkanzlei hineinschnuppern und dann in die Rechtsabteilung eines Unternehmens gehen.
Frau vom Feld, Sie sind im Mai 2020 direkt als Partnerin bei Herbert Smith Freehills eingestiegen, nachdem Sie bereits in Ihrer vorherigen Kanzlei einige Jahre Partnerin waren. Haben Sie mit Blick auf die Partnerschaft in Ihren ersten Monaten bereits Unterschiede festgestellt?
Ina vom Feld: Für mich besteht ein wesentlicher Unterschied darin, dass wir mit meinem Eintritt bei HSF nun erstmals den Bereich gewerblichen Rechtsschutz in Deutschland anbieten. Das hat eine ganz besondere Aufbruchsstimmung mit sich gebracht. Zudem gibt mir dies die Möglichkeit, den Bereich von Anfang an stark selbst gestalten zu können, was ich als besonders befriedigend empfinde.
Und wie haben Sie den Wechsel als Partnerin gegenüber einer Partnerernennung aus den eigenen Reihen erlebt?
Ina vom Feld: Man hätte meinen können, dass man sich als Lateral – anders als ein „Eigengewächs“ – erst noch einleben muss, weil man die Kanzlei noch nicht kennt und die Zusammenarbeit nicht so eingespielt ist. So habe ich es bei HSF aber nicht erlebt. Zum einen kenne ich die internationalen Patentrechtskolleginnen und -kollegen seit Jahren aus gemeinsamen Projekten bzw. als Kolleginnen und Kollegen aus vorheriger Kanzlei. Zum anderen bin auch außerhalb der Patentrechtsfamilie wunderbar aufgenommen worden und ich habe jetzt nach wenigen Monaten schon das Gefühl angekommen zu sein.
Ihr Start bei Herbert Smith Freehills fiel mitten in den Corona-bedingten Lockdown. Wie verliefen Ihre ersten Tage? Wie haben Sie die Willkommenskultur bei HSF erlebt?
Ina vom Feld: Der Start war in der Tat insofern ungewöhnlich, als dass die ersten ca. sechs Wochen im Home Office stattfanden. Ich hatte aber sofort die Gelegenheit, bei gemeinsamen Mandantenprojekten und Webinaren für Mandanten mitzuwirken.
Von Anfang an habe ich mich sehr wohl gefühlt und kann der Willkommenskultur bei HSF auch unter dem Ausnahmezustand der Corona-Pandemie die besten Noten ausstellen.
Frau Herkert, wie viel Verantwortung geht für Sie mit der Position als Partnerin einher und wie wurden Sie von älteren Kolleginnen und Kollegen in Ihrer Anfangszeit als Partnerin unterstützt?
Stefanie Herkert: Als Partnerin trage ich natürlich in erster Linie Mandatsverantwortung. Das Vertrauensverhältnis zwischen Mandant und mir als Partnerin ist sehr entscheidend für eine langfristige, erfolgreiche Mandatsbeziehung. Gleichzeitig bin ich Mitunternehmerin und stehe sowohl den jüngeren Kolleginnen und Kollegen als auch den Mitpartnern gegenüber in der Verantwortung, dass der eigene Business Case zum Gesamterfolg der Kanzlei beiträgt.
Die Unterstützung durch ältere Kolleginnen und Kollegen ist weit größer als ich es erwartet hätte, das gilt vor allem für die in EMEA ansässigen Partnerinnen und Partner meiner eigenen Praxisgruppe. Wir sind in regelmäßigem Austausch sowohl über Business Development als auch über interne Themen. Zudem habe ich einen offiziellen Mentor, der mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite steht.