Betrachtet man die Wirtschaft, die Entwicklung in der Arbeitswelt und insbesondere in der Industrie, kommt man an diesen Wort einfach nicht mehr vorbei: Digitalisierung. Es ist das Wort der Stunde. Von der Wissenschaft und Wirtschaft größtenteil gefeiert, in manchen Branchen gefürchtet und von einigen prominenten Mahnern wie dem Philosophen Richard David Precht zumindest ambivalent gesehen, scheint diese Entwicklung aber an der konservativen Juristenwelt größtenteils vorbeizugehen. Doch ist das wirklich so?
Auf den ersten Blick mag dies so erscheinen, schließlich brüten Juristen noch heute über Büchern aus echtem Papier und abgesehen vom verhältnismäßig umständlichen Recherchieren in speziellen Online-Datenbanken und co. beschränkt sich die Tätigkeit am Rechner auf Officeapplikationen und E-Mails schreiben.
Ein Blick hinter die Kulissen lässt allerdings schnell erahnen, dass sich das rasch ändern könnte. IBM Watson beispielsweise hat eine Genauigkeitsrate von 90% bei der Analyse juristischer Dokumente, was die Effizienz in der Rechtsberatung erheblich steigern könnte. Laut einer Studie von McKinsey & Company können bis zu 23% der Arbeit eines Anwalts automatisiert werden. Die Anwaltskanzlei BakerHostetler nutzt Watson seit 2016 zur Unterstützung ihrer Insolvenzabteilung und berichtet von signifikanten Effizienzsteigerungen."