Der Studiengang Wirtschaft und Recht soll wirtschaftliches Denken im juristischen Kontext vermitteln. In ihrer nunmehr 30-jährigen Berufspraxis als Steuerberaterin, sieht Dr. Margitta Markert in dieser Fähigkeit eine entscheidende Grundlage, komplexe Sachverhalte in den Unternehmen zu verstehen und Mandanten optimal zu beraten.
Abschluss ist nicht gleich Abschluss. Der Studiengang „Wirtschaft und Recht“ kann mit einem LL.M. oder mit einem MBA abschließen – ist der Abschluss vom vorangegangenem Studium abhängig oder steht Bewerber*innen die Wahl des Abschlusses frei?
Margitta Markert: Grundsätzlich steht dem Bewerber*innen die Wahl des Abschlusses frei, allerdings sind die Anforderungen des LL.M. für Studierende ohne juristische Vorbildung nicht einfach zu erfüllen. Das zeigt sich häufig in der Masterarbeit, die für den Abschluss eine Herausforderung ist.
Frau Dr. Markert, nach dem Studium streben viele eine möglichst schnelle Karriere an. Inwieweit können Zusatzqualifikationen hierbei hilfreich sein und weshalb sollten sich Absolvent*innen die Möglichkeit eines LL.M. oder eines MBA in zeitlicher Nähe zum Staatsexamen überlegen?
Margitta Markert: Jede Zusatzqualifikation bringt Erkenntnisse, die für die berufliche Praxis hilfreich sind, davon können die Absolvent*innen eigentlich nicht genug bekommen.
Die Herausforderungen an die berufliche Tätigkeit steigen stetig, das Wirtschaftsleben ist komplexer geworden und fordert eine permanente Anpassung an sich immer schneller ändernde Rahmenbedingungen.
Diesen Anforderungen müssen sich die Absolvent*innen stellen und dann kann viel fundiertes Wissen helfen.
Wirtschaft und Recht hängen in der Praxis eng zusammen, werden aber im Verlauf der jeweiligen Bachelor- bzw. Staatsexamensstudiengänge getrennt voneinander betrachtet. Ist bereits durch das Zusammenlegen beider Bereiche innerhalb des Masters die Ausbildung praxisorientierter?
Margitta Markert: Eine praxisorientierte Ausbildung setzt theoretische Grundlagen voraus und versucht, dieses Wissen mit praktischen Fällen zu anwendungsbereitem Wissen mit auszubauen, natürlich auch mit der Erweiterung der Grundlagen. Die Zusammenlegung der beiden Bereiche allein hilft da noch nicht. Wichtig ist die interdisziplinäre Arbeit an den Fällen, genau da entsteht auch der Mehrwert für die Absolvent*innen.
Dieser Blick über den „Tellerrand“ in die angrenzende Disziplin macht das Mehr an Erkenntnis.