Glade Michel Wirtz

M&A in einer Boutique-Kanzlei: Der Reiz des Unvorhersehbaren

Dr. Felix Bangel von Glade Michel Wirtz im Interview

Die hochspezialisierte Boutique-Kanzlei GLADE MICHEL WIRTZ berät in den Bereichen Corporate, Competition, M&A und Compliance mit dem Anspruch fachlicher Exzellenz. Dr. Felix Bangel ist im Jahr 2021 als Rechtsanwalt bei GLADE MICHEL WIRTZ eingestiegen und nach knapp zweijähriger Tätigkeit in einer anderen Wirtschaftskanzlei als Associate zurückgekehrt.
 

Herr Dr. Bangel, Sie sind bereits zweimal bei GLADE MICHEL WIRTZ eingestiegen: Als Berufsanfänger und als Wiederkehrer. Was hat Sie dazu bewegt, wieder in die Kanzlei zurückzukehren?

Als ich im Jahr 2021 als Associate bei GLADE MICHEL WIRTZ angefangen habe, habe ich mich für das Kapitalmarktrecht entschieden. Erst bei der täglichen Arbeit ist mir aufgefallen, dass mir dieses Rechtsgebiet persönlich nicht liegt. Nach meinem Wechsel zu einer anderen Kanzlei habe ich dann meine Leidenschaft für M&A entdeckt. Ich konnte in dieser Zeit viele wertvolle Erfahrungen sammeln, habe aber schnell gemerkt, dass mir Arbeitsumfeld, Unternehmenskultur und vor allem die Kolleginnen und Kollegen von GLADE MICHEL WIRTZ sehr gefehlt haben.

Die Kanzlei bietet nicht nur ein hochkarätiges und internationales Mandantenportfolio, sondern auch eine außergewöhnliche Teamkultur und die Möglichkeit, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln. Besonders die enge und freundschaftliche Zusammenarbeit mit den Partnern waren für mich entscheidend. Das hat mich letztlich motiviert, zurückzukehren und meine Karriere hier fortzusetzen.

Dr. Felix Bangel
Dr. Felix Bangel

Was macht M&A für Sie besonders spannend und wie hebt es sich von anderen Bereichen des Wirtschaftsrechts ab?

M&A ist für mich besonders spannend, weil es die perfekte Kombination aus juristischer Komplexität und Hands-on-Mentalität darstellt. Jede Transaktion ist einzigartig und bietet neue Herausforderungen – z.B. hitzige Verhandlungen, das In-Einklang-Bringen unterschiedlicher, manchmal diametral gegenläufiger Interessen oder komplexe Sachverhalte in Vertragsform zu gießen.

M&A unterscheidet sich von anderen Bereichen des Wirtschaftsrechts m.E. insbesondere durch seine Dynamik und die Bedeutung, die eine Transaktion für ein Unternehmen haben kann. Es geht es um mehr als "nur" die Lösung eines rechtlichen Problems – oft sogar um die Zukunft eines Unternehmens. M&A hat also eine merkbare unternehmerische Relevanz.
 

Welche Rolle haben Associates bei der Mandatsarbeit? Können Sie Beispiele von typischen Tätigkeiten im M&A-Bereich nennen?

Die Rolle bei der Mandatsarbeit ist sehr dynamisch und verändert sich mit zunehmender Seniorität. GLADE MICHEL WIRTZ ist sehr darauf bedacht, dass die Associates sich weiterentwickeln. Steht zu Beginn noch die Due Diligence im Vordergrund, übernimmt man schon bald eine aktive Rolle und ist oft die treibende Kraft hinter vielen operativen Aspekten einer Transaktion. Mit fortschreitender Zeit kommen dann auch die Vertragsgestaltung und das Verhandeln der zugehörigen Verträge hinzu – alles im engen Austausch mit den Partnern und vom ersten Tag an im direkten Mandantenkontakt.
 

Wie erleben Sie den gesamten Transaktionsprozess, von der Due Diligence bis zur Integration neuer Strukturen? Gibt es ein Projekt, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Den Transaktionsprozess kann man meines Erachtens gut mit einer spannenden, aber auch herausfordernden Reise vergleichen. Zunächst werden im Rahmen der Due Diligence potenzielle Risiken identifiziert und langfristige Perspektiven und Synergiemöglichkeiten einer Transaktion herausgearbeitet. Bei der darauf folgenden Verhandlung der zugehörigen Verträge geht es dann darum, eine möglichst allen Interessen gerecht werdende Lösung zu finden. Das ist zugegebenermaßen nicht immer ganz einfach. Hier kann es schon einmal heiß hergehen, vor allem, wenn die Mandantinnen und Mandanten mit Leib und Seele an "ihrem" Unternehmen hängen. Die Aufgabe als Anwalt umfasst dann auch, die eigenen Mandantinnen und Mandanten in solchen Situationen wieder "einzufangen". Die Integrationsphase ist ebenfalls herausfordernd, weil neue rechtliche und organisatorische Strukturen implementiert werden müssen. Dabei spielen auch kulturelle und organisatorische Aspekte eine wichtige Rolle.

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine Transaktion, bei der wir die Käuferseite begleitet haben. Diese wollte einen mittelständischen Maschinenbauer in Deutschland erwerben, der einen besonderen und weltweit einzigartigen Prototypen entwickelt hatte. Am Donnerstagabend haben wir uns auf ein Signing in der nächsten Woche am Dienstag geeinigt. Am Freitagmorgen erreichte uns dann die (Hiobs-)Botschaft, dass der einzige in Betrieb genommene Prototyp gerade eben explodiert sei. Die gesamte Transaktion hing am seidenen Faden. Nach einigem Hin und Her sowie diversen Änderungen des SPA konnten wir diese dann glücklicherweise doch noch zu einem erfolgreichen Abschluss bringen.

„Mit Dir sind wir noch besser.“

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M&A Prozesse sind komplex. Welche Art von Unterstützung erhalten Nachwuchsjuristinnen und Nachwuchsjuristen bei GLADE MICHEL WIRTZ, um sich einzufinden?

GLADE MICHEL WIRTZ legt großen Wert auf frühzeitige Förderung und Unterstützung. Vom ersten Tag an werden Nachwuchsjuristinnen und Nachwuchsjuristen von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen und einer Partnerin oder einem Partner als Mentor begleitet. Dies umfasst den engen Austausch in der Mandatsarbeit, aber auch regelmäßige Feedbackgespräche, in denen die eigene Entwicklung umfassend besprochen wird. 

Neben der täglichen Arbeit bietet die Kanzlei regelmäßig interne Schulungen und externe Fortbildungsangebote an. Diese beinhalten sowohl rechtliche Themen als auch die Entwicklung von Soft Skills. Zuletzt ist der Austausch im Team wichtiger Bestandteil des Arbeitsalltags. Das Team arbeitet sehr eng zusammen – das erleichtert den Einstieg in die manchmal komplexen Prozesse enorm. Die Kolleginnen und Kollegen haben stets ein offenes Ohr (insbesondere an der Kaffeemaschine) und helfen gern.
 

Welche Fähigkeiten oder Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach besonders wichtig, um im Bereich M&A erfolgreich zu sein?

Zunächst einmal ist eine fundierte rechtliche Expertise unabdingbar. Das Verständnis komplexer rechtlicher Rahmenbedingungen bildet die Grundlage für jede Transaktion. Es sind aber nicht nur die "harten" fachlichen Fähigkeiten, die zählen. Wichtig ist darüber hinaus strategisches Denken. Wirtschaftliche Ziele der Mandantinnen und Mandanten müssen erkannt und darauf basierend maßgeschneiderte Lösungen entwickelt werden.

Manchmal muss man zwischen den Zeilen lesen, um zu verstehen, was die Mandantin oder der Mandant wirklich möchten. Zudem sind zwischenmenschliche Fähigkeiten und Verhandlungsgeschick von zentraler Bedeutung. Gerade im Transaktionsbereich stehen in der Regel unterschiedliche Interessen gegeneinander, die zusammengebracht werden wollen. Hier kann es – wie soeben bereits angedeutet – auch schon mal emotional werden. Solche Situationen muss man beherrschen und zu einer Lösung führen, mit der sich alle Parteien wohlfühlen.
 

Welche beruflichen Ziele verfolgen Sie bei GLADE MICHEL WIRTZ?  Wie unterstützt die Kanzlei Sie dabei? 

Ich möchte mich – vor allem im Bereich M&A – weiter verbessern und die oftmals komplexen Transaktionen für unsere Mandantinnen und Mandanten erfolgreich gestalten. Dabei möchte ich nicht "nur" als juristischer Berater, sondern auch als Sparringspartner wahrgenommen werden, mit dem man Lösungen für unternehmerische Herausforderungen diskutieren kann. GLADE MICHEL WIRTZ bietet mir dafür ein Arbeitsumfeld, in dem qualitativ hochwertige Arbeit und Spezialisierung an erster Stelle stehen. Die Kanzlei unterstützt mich – wie bereits erwähnt - beispielsweise durch regelmäßige Weiterbildungen, die enge Zusammenarbeit mit den Partnern und die Möglichkeit, früh Verantwortung in Mandaten zu übernehmen.

Jede Transaktion ist einzigartig und bietet neue Herausforderungen – z.B. hitzige Verhandlungen, das In-Einklang-Bringen unterschiedlicher, manchmal diametral gegenläufiger Interessen oder komplexe Sachverhalte in Vertragsform zu gießen.
Dr. Felix Bangel

Eine hohe Arbeitsbelastung und enormer Zeitdruck – zwei Faktoren, die den M&A Bereich typischerweise kennzeichnen. Wie schaffen Sie es, unter diesen Bedingungen qualitativ hochwertig zu arbeiten?

Zunächst einmal: Hohe Arbeitsbelastung und enormer Zeitdruck sind im M&A-Bereich zwar üblich, aber auch nicht alltäglich. Kommt es zu solch stressigen Phasen, sind mehrere Faktoren entscheidend. Zum einen ist eine klare Priorisierung der Aufgaben unerlässlich. Es ist wichtig, schnell zu erkennen, welche Aufgaben unmittelbar erledigt werden müssen und bei welchen Aufgaben man einen gewissen Spielraum hat. Dabei hilft es, eng im Team zusammenzuarbeiten und sicherzustellen, dass alle Informationen effizient verteilt und die zur Verfügung stehenden Ressourcen genutzt werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Strukturierung des Arbeitstags. Ich benötige Zeit am Stück für konzentriertes Arbeiten (z.B. bei der Bearbeitung von Verträgen); gleichzeitig sind die mit einer Transaktion verbundenen Calls wichtig, um auf dem Laufenden zu bleiben. Ich versuche meine Tage entsprechend zu koordinieren.

Zuletzt spielt auch die Teamarbeit eine wichtige Rolle. Ich kann mich auf Expertise und Engagement meiner Kolleginnen und Kollegen verlassen; jeder bringt seine besonderen Stärken ein, um auch diese Phasen durchzustehen.
 

Welche Entwicklungen oder Trends – die Mandantinnen und Mandanten und Kanzleien gleichermaßen betreffen – sehen Sie aktuell im M&A-Bereich?

Derzeit sind verschiedene Entwicklungen erkennbar, die sowohl Mandantinnen und Mandanten als auch Kanzleien beeinflussen.

Zunächst können wir beobachten, dass ESG-Kriterien auch im Transaktionsbereich zunehmend an Bedeutung gewinnen. Investoren und Unternehmen achten verstärkt darauf, dass die Zielgesellschaften die erforderlichen Standards erfüllen, um regulatorische Risiken zu minimieren und langfristige Wertschöpfung zu sichern. Dies beeinflusst Due-Diligence-Prozesse, Vertragsgestaltung und Post-Closing-Intergration.

Zudem beeinflussen makroökonomische Faktoren (wie z.B. im letzten Jahr die Inflation, steigende Zinssätze und geopolitische Spannungen) die Transaktionslandschaft. Die Risikobewertung ist noch einmal gründlicher geworden.

Zuletzt verändert die fortschreitende Digitalisierung nicht nur Geschäftsmodelle, sondern auch den M&A-Prozess selbst. Mit datengetriebenen Due-Diligence-Tools und KI-gestützten Analysen werden Effizienz und Genauigkeit gesteigert.
 

Wenn Sie an Ihre bisherige Laufbahn zurückdenken - was war für Sie der größte Aha-Moment, der Sie darin bestärkt hat, genau in diesem Bereich zu arbeiten?

Das ist einfach: Das Signing meiner ersten großen Transaktion. Die vielfältigen Herausforderungen in solchen Prozessen fand ich beeindruckend – und die Erleichterung, als "alles durch" war, ist unbeschreiblich.
 

Ihr Fazit?

Die Vorurteile gegenüber M&A sind unberechtigt. In einem gut funktionierenden Team ist die durchschnittliche Belastung nicht höher als in anderen Bereichen. Transaktionen sind spannend, juristisch anspruchsvoll und machen Spaß. Deswegen: Probiert es einfach einmal aus – am besten bei GLADE MICHEL WIRTZ!
 

Vielen Dank, Herr Dr. Bangel!