Partnerin Maike Hölty und Associate Lina Luyken von Hengeler Mueller im New Lawyers Podcast

Verfasst von Laura Hörner|Veröffentlicht am 30.10.2024

Maike Hölty und Lina Luyken – Mit Kindern in die Großkanzlei?

Partnerin Hölty und Associate Luyken von Hengeler Mueller im New Lawyers Podcast

Maike Hölty arbeitet als Partnerin, Lina Luyken als Associate bei Hengeler Mueller. Die beiden verbindet nicht nur ihre Arbeit, sondern auch, dass sie als Mütter Karriere in der Großkanzlei machen – Maike Hölty sogar alleinerziehend. Über ihre individuellen Wege und die Herausforderungen im Alltag sprechen sie in dieser Folge des New Lawyers Podcasts mit Magdalena Oehl.

 

Als Partnerin trägt Maike Hölty in der Großkanzlei Hengeler Mueller viel Verantwortung. Sie arbeitet im Bereich Corporate und M&A und ist dabei in komplexe und oftmals zeitkritische Projekte eingebunden. Verantwortung wird aber auch zu Hause von ihr gefordert: Als alleinerziehende Mutter bringt sie Tag für Tag ihre anspruchsvolle Arbeit und den Alltag mit ihrer kleinen Tochter unter einen Hut.

Ähnlich geht es Lina Luyken. Sie wurde schwanger, als sie noch an der Uni angestellt war. Der Traum von einer Karriere in der Großkanzlei schien damit für sie geplatzt – bis sie sich nach vielen Gesprächen mit Bekannten und anderen Kanzleien doch für einen Einstieg bei Hengeler Mueller entschied.

Beide Frauen arbeiteten nach der Elternzeit zu achtzig Prozent in Teilzeit und sind glücklich mit ihrer Entscheidung. Aber was braucht es noch, damit die Work-Life-Balance für Mütter wie sie machbar ist?

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Der New Lawyers Podcast blickt hinter juristische Kulissen:

Viel Berufserfahrung vs. keine Berufserfahrung

Hölty erzählt, dass sie vor allem Glück hatte, vor ihrer Schwangerschaft schon neun Jahre im Job gewesen zu sein. So musste sie sich nicht neu einfinden und konnte nach dreieinhalb Monaten Elternzeit schnell und unkompliziert wieder einsteigen. Die kurze Elternzeit war der unmittelbar bevorstehenden Partnerschaftsentscheidung geschuldet. Hölty selbst wollte sich selbst und der Kanzlei genügend Zeit geben, um zu testen, ob die Partnerschaft unter diesen Voraussetzungen funktionieren kann. Das Ergebnis: Es hat funktioniert!

Luyken hingegen hatte vor ihrer Schwangerschaft keine Berufserfahrung in der Großkanzlei. Sie stieg direkt in Teilzeit ein und wählte ebenfalls eine Achtzig-Prozent-Regelung, um sich gut in den neuen Job einzufinden. Im Vorstellungsgespräch kristallisierte sich heraus, dass der Bereich Dispute Resolution sich für eine solche Teilzeitregelung eignet – weshalb sie sich dafür entschied.

Flexibilität und Teamgeist sind ein Muss

Nur eine Teilzeitregelung anzubieten reicht jedoch nicht aus, um Müttern eine erfolgreiche Karriere zu ermöglichen. Luyken und Hölty sind sich einig: Die wichtigsten Voraussetzungen sind Flexibilität von beiden Seiten sowie ein gutes Team – beruflich und privat.

Hengeler Mueller bietet beides: Hölty erzählt, dass nach ihrer Elternzeit ihr Mandatszuschnitt angepasst und darauf geachtet wurde, dass im Team ein sehr erfahrener Associate ihre Teilzeit covern kann. Zudem sei Hengeler Mueller sehr flexibel in der Teilzeit und beim Thema Home Office. Es gebe keine festen Regeln, sondern individuelle Modelle, die genau auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmenden zugeschnitten sind. “Es ist wirklich nicht so, dass man sagen kann: “Eine Lösung passt für alle”. Und selbst eine Lösung, die heute für mich passt, mag morgen nicht mehr für mich passen”, betont Hölty.

Es ist wirklich nicht so, dass man sagen kann: “Eine Lösung passt für alle”. Und selbst eine Lösung, die heute für mich passt, mag morgen nicht mehr für mich passen.
- Maike Hölty

Der beste Rat: “Einfach mal machen”

Auch dass fast alle Männer Elternzeit nehmen, sei in der Kanzlei normal – ganz abgesehen davon, dass sowohl Mütter als auch Väter in den ersten drei Monaten der Elternzeit das volle Gehalt bekommen. Männer würden ohnehin eine große Rolle bei der Vereinbarkeit spielen. Wie Luykens Mann zum Beispiel, der seinen eigenen Job zurückgestellt hat, damit sie sich mehr auf ihre Karriere fokussieren kann.

Sowohl Luyken als auch Hölty sind glücklich mit ihrer Entscheidung, als Mütter eine Karriere in der Großkanzlei zu machen. Beide raten, nicht zu viel nachzudenken, sich nicht zu sehr von gesellschaftlichen Vorstellungen einschränken zu lassen und es einfach auszuprobieren. Wenn es nicht klappt, gebe es immer noch Alternativen.

 

Dich interessiert, welche Rolle Männer beim Thema Vereinbarkeit laut Luyken und Hölty spielen und was Frauen sich von ihnen abschauen können? Oder du möchtest mehr über den Karrieretrack bei Hengeler Mueller erfahren? Dann hör doch mal rein in diese Folge des New Lawyers Podcasts!

Die Themen dieser Folge im Überblick:

 

  • Ab 01:50: Icebreaker-Frage: Was wolltet ihr als Kind werden?
  • Ab 03:25: Maike: Wie bist du als alleinerziehende Mutter Partnerin in Corporate und M&A geworden?
  • Ab 05:27: Maike: Wie sieht der Alltag im M&A aus?
  • Ab 08:00: Maike: Wie geht der Arbeitgeber mit deiner Mutterschaft um?
  • Ab 10:34: Maike: Welches Mindset braucht ein Arbeitgeber?
  • Ab 11:11: Maike: Wie hast du deine Elternzeit gestaltet?
  • Ab 12:23: Maike: Was waren die Erkenntnisse bei deiner Rückkehr in die Kanzlei?
  • Ab 14:09: Maike: Wie hast du deine Mutterschaft deinen Mandanten kommuniziert?
  • Ab 16:21: Lina: Warum wolltest du mit Kind in die Großkanzlei?
  • Ab 20:20: Lina: Was war der ausschlaggebende Punkt für die Entscheidung für die Großkanzlei?
  • Ab 21:46: Lina: Wie sah dein Arbeitsmodell aus?
  • Ab 24:37: Lina: Arbeitsergebnis steht vor Arbeitszeit
  • Ab 27:59: Lina: Arbeitet man in Teilzeit mehr?
  • Ab 29:50: Lina: Wie gehst du mit unvorhersehbaren Situationen um?
  • Ab 31:35: Lina & Maike: Welche Rollen spielen Männer in der Elternzeit?
  • Ab 35:27: Maike & Lina: Was müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber mitbringen?
  • Ab 36:36: Maike: Was bietet Hengeler Mueller?
  • Ab 37:59: Maike: Was ist der Karrieretrack bei Hengeler Mueller?
  • Ab 40:44: Maike & Lina: Was ist euer bester Tipp für Vereinbarkeit?
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Laura Hörner
Kulturwirtschaft Uni Passau

Als freie Autorin schreibt Laura Hörner bei TalentRocket über Themen rund um die juristische Karriere. Besonders interessiert sie sich dabei für die vielfältigen Karrierewege, die Jurist:innen offenstehen.