Meine ersten 100 Tage bei McDermott Will & Emery

Veröffentlicht am 07.06.2023

Meine ersten 100 Tage bei McDermott Will & Emery

Marion Dalvai-König im Interview

Marion Dalvai-König kommt ursprünglich aus Bozen, Südtirol und lebt und arbeitet seit über vier Jahren in München. Sie ist in Deutschland und Italien als Rechtsanwältin zugelassen und seit Juli 2022 bei McDermott Will & Emery im Bereich Real Estate tätig. Zuvor hat Marion Dalvai-König für drei Jahre bei einer Magic Circle Kanzlei, ebenfalls im Bereich Real Estate, gearbeitet. McDermott ist eine internationale Wirtschaftskanzlei und seit über 20 Jahren in Deutschland präsent. Die Kanzlei hat heute Standorte in Düsseldorf, Frankfurt, Köln und München mit einem Team von mehr als 150 deutschen Anwält:innen. 

Marion Dalvai-König berät nationale und internationale Mandant:innen in den unterschiedlichsten Fragen des Immobilienrechts. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf der Begleitung von Immobilientransaktionen, vor allem in Form von Asset und Share Deals.

Marion Dalvai-König
Marion Dalvai-König

Frau Dalvai-König, Sie sind seit Juli 2022 bei McDermott als Anwältin vor allem im Bereich Real Estate tätig. Aus welchen Gründen haben Sie sich für McDermott entschieden und welche Aufgaben haben Sie in den ersten Tagen erwartet?

Maßgeblich für diesen Karriereschritt waren für mich das ausgezeichnete Renommee, welches die Kanzlei im Markt genießt sowie die positiven Erfahrungsberichte aus meinem persönlichen Umfeld. Schon während meiner vorherigen Tätigkeit ist mir regelmäßig der hervorragende Ruf des Real Estate Teams unter der Leitung von Dr. Jens Ortmanns begegnet.

Ich hatte das Glück, dass ich direkt zu meinem Start an einer großen Transaktion mitarbeiten durfte. Der Fokus lag dabei vor allem auf Fragen im Zusammenhang mit der Due Diligence. 
 

Wie hat sich Ihr Bewerbungsprozess gestaltet und wie wichtig ist Ihrer Meinung nach das direkte Gespräch mit Vorgesetzten und Kolleg:innen, auch in der Phase des Onboardings?

Das Bewerbungsverfahren hat sich mehrstufig gestaltet. Nach einem ersten Gespräch mit den Partner:innen aus dem Real Estate Team in Düsseldorf habe ich ein zweites Gespräch mit Partner:innen aus anderen Bereichen am Standort München geführt. Anschließend hatte ich die Gelegenheit, Kolleg:innen aus meinem jetzigen Team kennenzulernen. 

Das gegenseitige persönliche Kennenlernen gehört für mich eindeutig zu dem wichtigsten Teil des Bewerbungsprozesses. Ein gutes Miteinander ist für mich die Basis für gemeinsamen beruflichen Erfolg und Zufriedenheit im Job. 
 

Hatten Sie bereits vor Ihrer Tätigkeit bei McDermott Kontakt zu Ihrem Beratungsschwerpunkt und wie wichtig ist hierbei interdisziplinäre bzw. fachübergreifende Arbeit?

Vor meinem Einstieg war ich bereits drei Jahre bei einer Magic Circle Kanzlei mit demselben Beratungsschwerpunkt tätig. In einer Großkanzlei ist die Zusammenarbeit mit anderen Bereichen ein essenzieller Bestandteil des Tagesgeschäfts. Im Bereich Real Estate arbeiten wir zum Beispiel bei der Beratung von Transaktionen regelmäßig mit den Kolleg:innen aus dem Steuerrecht, dem öffentlichem Recht und dem Gesellschaftsrecht zusammen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist in meinen Augen für die erfolgreiche Umsetzung eines Projektes unverzichtbar. Secondments, wie jenes, welches ich über einen Zeitraum von sechs Monaten im Bereich Projektfinanzierung absolviert habe, sind meines Erachtens ein geeignetes Instrument, um die fachübergreifende Zusammenarbeit zu fördern.   

„Ein Team. Eine Vision. Eine Zukunft."

Welche Herausforderungen sind Ihnen in den ersten Wochen bei McDermott begegnet?

Die größte Herausforderung war zum Einstieg der Klassiker schlechthin, welcher mir bisher bei all meinen beruflichen Stationen begegnet ist: die IT. Das Einrichten und Konfigurieren der Geräte und Systeme nach den eigenen Bedürfnissen nimmt einiges an Anlaufzeit in Anspruch. Umso schöner ist es dann, wenn alles funktioniert.

Da der Hauptsitz meines Teams in Düsseldorf ist, habe ich die ersten drei Monate im Düsseldorfer Büro gearbeitet. Für mich als Wahlmünchnerin war es hier eine „kleine Herausforderung“, mich an das Freitagabend-Altbier zu gewöhnen. Das ging dann aber doch schneller als gedacht. 
 

Die Associates bei McDermott schätzen das gute Betriebsklima. Wie wurden Sie in Ihr Team aufgenommen und wie gestaltet sich Ihr Kontakt zu den Kolleg:innen aus den anderen Praxisgruppen?

Hier kann ich mich dem guten Leumund nur anschließen. Ich wurde in der Kanzlei und vor allem in meinem Team ab Tag eins sehr gut integriert und habe das Gefühl, dass alle am selben Strang ziehen. Die flachen Hierarchien und die Tatsache, dass man immer eine offene Tür findet, wenn man eine fachliche Frage an einen/eine der Kolleg:innen hat, schaffen ein angenehmes Arbeitsklima. 

Auch das Mentoring funktioniert, gerade im Vergleich mit anderen Kanzleien, ausgesprochen gut und wird aktiv gelebt. 

Durch bereichsübergreifende Maßnahmen wie Retreats, deutschlandweit und weltweit, von der Kanzlei regelmäßig organisierte Frühstücke und Mittagessen, sowie Seminare und Kurse werden zahlreiche Plattformen für internes Networking geboten. 
 

Wie verlief die Einbindung in die Mandatsarbeit? Wurden Sie direkt in Projekte eingebunden?

Ich hatte das Glück, direkt in die Mandatsarbeit eingebunden zu werden. Das hat sicher auch wegen meiner Vorerfahrung sehr gut funktioniert. Insgesamt genießt man auch als Berufseinsteiger:in bei McDermott große Freiheitsgrade und kann sich in den Projekten aktiv einbringen. Und genau das ist es, was diesen Beruf für mich besonders interessant und erfüllend macht: die Übernahme von Verantwortung und die Möglichkeit, persönlich und fachlich zu wachsen. 
 

Vor Ihrem Einstieg bei McDermott waren Sie in einer anderen großen internationalen Sozietät tätig. Inwiefern können Sie in Ihrer jetzigen Position von dieser Arbeit profitieren? Ist berufliche Vorerfahrung in Ihrem Fachbereich ein „Muss”?

Mein Eindruck ist, dass gerade bei juristischen Berufsbildern Erfahrung ein wichtiger Faktor ist. Diese ist jedoch grundsätzlich kein „Muss“, da auch Berufseinsteiger:innen mit dem richtigen Tempo an die Aufgaben herangeführt werden.      

Das Arbeitspensum in der Kanzleiwelt ist bekanntlich hoch. Wie “planbar” sind die Arbeitszeiten im Real Estate bei McDermott?

Ja, es muss grundsätzlich jedem/jeder Interessent:in klar sein, dass das Arbeitspensum in Großkanzleien hoch ist. Umgehen können muss man auch mit den Begleiterscheinungen des Projektgeschäftes, nämlich dass sich das Arbeitspensum nicht immer gleichmäßig über das Jahr verteilt, sondern zu Stoßzeiten lange Tage (und kurze Nächte) sowie der ein oder andere Wochenendeinsatz notwendig sein können, dafür es in anderen Phasen aber auch mal ruhiger zugeht.
 

Sie haben durch Ihre Tätigkeiten als Auslandsjuristin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in internationalen Kanzleien wertvolle Erfahrungen sammeln können. Beraten Sie auch grenzüberschreitende Mandate bei McDermott oder spielt sich Real Estate vielmehr im nationalen Raum ab?

Durch zahlreiche lokale Besonderheiten und Vorschriften im Bereich Real Estate ist es richtig, dass sich die Mehrheit der Transaktionen im nationalen Raum abspielt. Über die letzten Jahre hinweg haben Deals unter Beteiligung internationaler Parteien jedoch spürbar zugenommen.

Erst letztes Jahr hat mein Team eine große Transaktion für eine deutsche Mandantin in Italien begleitet. Ferner bin ich Ansprechpartnerin in Deutschland für alle italienbezogenen Angelegenheiten im Zusammenhang mit dem Immobilien- und Gesellschaftsrecht und fungiere insoweit als eine Art „Italian Desk“.
 

Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag in Ihrem Fachbereich aus?

Einen „typischen“ Arbeitsalltag gibt es (zum Glück) nicht. Das Prüfen und Entwerfen von juristischen Dokumenten sowie interne und externe Telefon- und Videokonferenzen nehmen wesentliche Teile eines regulären Arbeitstages ein. Physische Treffen mit Mandant:innen haben spätestens mit Beginn der Pandemie spürbar abgenommen, finden jetzt aber wieder regelmäßiger statt.  

Ich wurde in der Kanzlei und vor allem in meinem Team ab Tag eins sehr gut integriert und habe das Gefühl, dass alle am selben Strang ziehen.
Marion Dalvai-König

Sie haben in Italien studiert und sind dort auch als Rechtsanwältin zugelassen. Inwiefern unterscheiden sich das italienische und das deutsche Rechtssystem? Welche Herausforderungen galt es für die Zulassung in Deutschland zu meistern?

Das italienische und deutsche Rechtssystem haben erstaunlich viele Überschneidungen und dennoch manchmal völlig unterschiedliche Ansätze, wenn es um die Lösung eines juristischen Problems geht. Gerade wenn es darum geht, in beiden Jurisdiktionen die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft zu erlangen, liegt der Teufel im Detail.

Deshalb habe ich mich in Italien und in Deutschland durch Repetitorien und Skripte gearbeitet sowie unzählige Urteile gelesen und Fälle gelöst. Auch wenn diese Vorbereitungszeit wirklich nicht vergnügenssteuerpflichtig war, habe ich sehr viel aus dieser intensiven Phase mitgenommen und möchte sie nicht missen.
 

Was reizt Sie besonders an dem Fachbereich Real Estate und welche Fragen werden in Zukunft verstärkt im Real Estate in den Fokus rücken?  

Vor allem reizt mich die Tatsache, dass die Grundstücke und Gebäude, die Gegenstand einer Transaktion sind, „angefasst“ werden können (oder dies, im Falle einer Projektentwicklung, bestenfalls in der Zukunft sein werden).

Ein besonderes Highlight für mich sind Transaktionen mit architektonisch herausragenden Objekten. Hinsichtlich des Fokusses im Bereich Real Estate ist gerade förmlich ein Paradigmenwechsel zu beobachten: das Thema ESG, also Environmental, Social & Governance, beeinflusst die Kaufentscheidungen maßgeblich. 
 

Gibt es ein Projekt, dass Ihnen aus den ersten 100 Tagen in Erinnerung geblieben ist?

Definitiv. Unter Leitung von Dr. Pierre André-Brandt haben wir den Erwerb eines spannenden Objektes in unmittelbarer Nähe des Hamburger Flughafens begleitet. Die Transaktion war trotz oder gerade wegen der herausfordernden Projektphasen spannend und hat viel Spaß gemacht.

Erste Einblicke bei McDermott!

Wie blicken Sie auf Ihren Einstieg bei McDermott zurück? Welche Tipps können Sie Berufseinsteiger:innen mit auf den Weg geben?

Ich kann aus Überzeugung sagen, dass der Wechsel zu McDermott die richtige Entscheidung war. Berufseinsteiger:innen würde ich empfehlen, in möglichst viele Kanzleien und Fachbereiche hineinzuschnuppern und im Zweifelsfall dem Bauchgefühl zu folgen.
 

Ihr Fazit?

In Summe sind meine ersten 100 Tage bei McDermott „verflogen“. Ich gehe jeden Tag gerne ins Büro und mache mich mit Freude an die Arbeit. Ich bin sehr dankbar, dass mir diese Chance geboten wurde und ich bei und mit McDermott (weiter) wachsen bzw. zum Wachstum der Kanzlei beitragen kann.
 

Vielen Dank, Frau Dalvai-König!

McDermott Will & Emery
undefined

McDermott Will & Emery

11 Bewertungen

Noch Fragen? Hier findest du deine Ansprechpersonen bei McDermott

*sponsored