Es ist kein Geheimnis mehr, die Generation Y ist im Kommen und mit ihr kommt der Schrecken aller Personalabteilungen: Die Work-Life-Balance und der Wunsch nach bezahlter Freizeit.
Zugegeben das war ein wenig polemisch, denn auch in den Personalabteilungen sitzen mittlerweile Vertreter dieser Generation, um die es hier geht. Diese Thematik ist längst salonfähig geworden. Doch trotzdem stellt sich mir die Frage, was es mit dieser „Work-Life-Balance“, die von so ziemlich jeder Großkanzlei und jedem Konzern beworben wird, denn wirklich auf sich hat.
Im Folgenden soll es in erster Linie um das Sabbatical gehen. Ursprünglich stammt die Idee des Sabbatjahres aus der Bibel und besagte, dass nach sechs Jahren getaner Arbeit ein siebtes ohne eben diese folgen sollte. Ein Urlaubsjahr sozusagen. Um es vorwegzunehmen und um möglichen Enttäuschungen vorzubeugen: Alle sechs Jahre ein Jahr Urlaub gibt es nicht mehr oder noch nicht!
Nach dieser für einige sicherlich enttäuschenden Einleitung geht es jedoch wieder bergauf, denn der Ruf nach einem effektiven Ausgleich von Arbeit und Freizeit, eben dieser viel beschrienen Work-Life-Balance, wurde erhört und Sabbaticals werden nunmehr häufiger auch in Kanzleien angeboten.
Dabei verliefen die ersten zaghaften Versuche, in der Welt der Juristen ein Sabbatical einzuführen, eher mäßig. Das lag vor allem daran, dass sie zunächst fast nur auf Partnerebene angeboten wurden. Das befriedigte in erster Linie die Generation Y gar nicht, da diese auf dieser Eben noch gar nicht angekommen sein konnte und in zweiter Linie das Angebot von der älteren Generation kaum genutzt wurde, da es unter der „alten Garde“ sich nicht schickte. Das Sabbatical wurde gar als etwas für Träumer und Weicheier verschrien und galt als der Karrierekiller schlechthin. "Wer ein Sabbatical nahm, der konnte es gleich zur Jobsuche nutzen" – So hieß es zumindest.
Doch es ist Bewegung in den Arbeitsmarkt gekommen. Gute Absolventen müssen angelockt werden und die schmale Aussicht auf eine etwaige Partnerschaft in vielen Jahren bei heute häufiger wechselnden Arbeitgebern reicht der jungen Generation nicht mehr und pures Geld sowieso nicht.