Es gibt zu wenige Jurist:innen im Journalismus
Als Juristin im Journalismus genießt Tacke das Privileg, eine von viel zu wenigen zu sein. Auch ältere oder männliche Kollegen wandten sich deshalb schon zu Beginn ihrer Karriere an sie, wenn es um juristische Themen ging. So kam es schließlich auch dazu, dass sie die Berichterstattung im Fall Christian Wulff für den NDR und die ARD übernahm – ein Fall, der sie zuerst gar nicht wirklich interessierte, weil sie nicht erwartet hatte, dass er eine strafrechtliche Relevanz haben könnte. Bekanntlich kam es dann doch anders. Tacke wurde zur Expertin im Fall Wulff und erhielt am Tag vor dem Urteil eine Einladung zur Talkshow Anne Will.
Durch ihren Auftritt wurde Peter Frey, Chefredakteur des ZDF, auf sie aufmerksam und machte ihr ein Jobangebot. Tacke nahm an und arbeitet seitdem bei dem Sender, wo sie heute als Journalistin, Moderatorin und Leiterin der Redaktion für Recht und Justiz tätig ist. Sie moderiert ihr eigenes Magazin WiSo sowie Sondersendungen, dreht aber auch Dokumentationen. Ihren Job beschreibt sie als unfassbar vielfältig und kreativ: Bei jeder neuen Aufgabe müsse sie die Themen wieder neu verstehen, die richtigen kreativen Mittel wählen und letztendlich auch dem Anspruch des Senders gerecht werden.
Jurist:innen, die sich für eine Karriere im Journalismus interessieren, rät sie zu einer Station im Referendariat – vielleicht sogar beim ZDF. Auf diese Weise könnten sie einen guten Einblick in die Arbeit erhalten und herausfinden, ob der Job das Richtige für sie ist.
Dich interessiert, ob es für Jurist:innen im Journalismus auch Jobs hinter der Kamera gibt? Oder du möchtest mehr über Sarah Tackes Arbeitsalltag erfahren? Dann hör doch mal rein in diese Folge des New Lawyers Podcasts!