Was Fondsrecht ist, wissen die meisten Jurastudierenden nicht, wenn sie gerade von der Uni kommen – schließlich findet dieser Rechtsbereich im Studium kaum Erwähnung. Zu Beginn des Gesprächs erklärt Schachinger, was es genau damit auf sich hat. So sei es zunächst einmal wichtig zu verstehen, was ein Fonds überhaupt ist: nämlich eine Art „Kapitalsammelstelle“, in welche verschiedene Anleger:innen ihr Geld einzahlen. Dieser Fonds wird dann von eine:r Fondsmanager:in verwaltet und das Geld investiert. Zum Beispiel existieren Venture Capital Fonds, über welche Anleger:innen in junge Unternehmen und Start-ups investieren können. Da der Kontakt zu neu gegründeten Unternehmen schwer herzustellen und deren Bewertung für Investor:innen oft nicht möglich ist, gestaltet sich die direkte Investition meist schwierig und risikoreich. Über einen Fonds lässt sich hingegen in die ganze Start-up-Branche investieren und so das Risiko streuen.
Was früher noch skeptisch betrachtet wurde, ist laut Schachinger heute ein wichtiger Treiber für Innovation: „Heute gelten Private Equity Fonds, Venture Capital Fonds, als Zukunftsmotoren. Das ist inzwischen praktisch in der Mitte von Politik und Gesellschaft angekommen. Und da wird erkannt, dass es ein wichtiges Instrument ist zur Wirtschaftsförderung und zur Standortförderung“, erklärt er.
Spannend ist für Schachinger am Fondsrecht nicht nur dessen wirtschaftliche und politische Bedeutung, sondern auch die Tatsache, dass er bei seiner Arbeit zahlreichen spannenden Menschen begegnet und viel Mandantenkontakt hat: Diese sind sowohl Fondsmanager:innen als auch Investor:innen, aber auch Gründer:innen lernt er regelmäßig kennen. Die Arbeit im Fondsrecht ist besonders interdisziplinär und vereint unter anderem das Aufsichtsrecht, das Steuerrecht und das Gesellschaftsrecht.