Wie wird man Spielerberater und warum haben Juristen Vorteile?
Der Weg zum Spielerberater hat sich in den letzten Jahren vereinfacht, was zu einer wahren Schwemme geführt hat. Mittlerweile ist eine Prüfung nicht mehr fester Bestandteil des Werdegangs, es bedarf lediglich eines polizeilichen Führungszeugnisses und einer Hinterlegung von rund 500 Euro pro Transferperiode beim DFB.
Früher hatte es dafür eine Zulassungsprüfung gegeben, die sehr hohe Durchfallquoten aufwies. Diese Prüfung konnten sich zugelassene Anwälte jedoch ersparen. Trotz der Einbuße dieses Privilegs haben Juristen nach wie vor große Vorteile bei der Beratung von Spielern, schließlich steht das Verhandeln in deren Namen mit den Vereinen im Vordergrund.
Das Erstellen von Verträgen und das Ringen um deren Ausformulierung gehört natürlich zum Kerngeschäft von Juristen. Zudem kennen Sie die Rechtslage bestens und kennen die Rechte ihrer Klienten, können aber auch Chancen und Risiken gut abwägen. Das Tagesgeschäft des Spielerberaters entspricht also durchaus dem eines Anwalts.
Die Kehrseite des Berufs ist die bereits angesprochene hohe Konkurrenz durch andere Vermittler und Spielerberater, sowie ein erkennbarer Trend, dass sich Spieler immer öfter von Familienmitgliedern oder Freunden beraten lassen. Was früher die Ausnahme war, ist heute auch bei vielen Profis eher die Regel. So lassen sich zum Beispiel auch die Nationalspieler Mario Götze oder Mats Hummels von ihren Vätern beraten. Selbiges gilt für den möglicherweise besten Spieler der Welt Lionel Messi.
Die Justiz des Fußballgeschäfts als Alternative
Wenn es um viel Geld, Macht und sportlichen Erfolg geht, dann ist der Streit nicht fern. So ist es natürlich auch beim Fußball, was dazu geführt hat, dass der DFB eine eigene Justiz für interne Angelegenheiten eingeführt hat. Die Sportgerichtsbarkeit beginnt dabei in den Landesverbänden und sogar bereits auf Kreisebene, wo sie natürlich hauptsächlich ehrenamtlich organisiert ist.
Doch auf der Ebene des Deutschen Fußball Verbandes und der Deutschen Fußball Liga gibt es das DFB Sportgericht und das DFB Bundesgericht, an dem hauptsächlich aktive oder ehemalige Juristen tätig sind. Auch die Funktionäre des DFB sind häufig Juristen, sind sie schließlich hauptsächlich mit gesellschaftsrechtlichen Fragen und Verwaltungsaufgaben betreut. Wer eine Karriereplanung in diese Richtung anstrebt, der ist gut damit beraten, früh und auch auf kleiner Ebene damit zu beginnen.
Viele der heutigen Funktionäre waren einst Schiedsrichter oder saßen in anderen Gremien oder kleineren Sportgerichten. Zudem neigt die Branche dazu, sich den Nachwuchs selbst heranzuziehen. Nichtsdestotrotz haben gerade die höheren Richter am Sportgericht eine Laufbahn in der Justiz absolviert.