Content Strategin Su Reiter im New Lawyers Podcast

Verfasst von Laura Hörner|Veröffentlicht am 19.07.2023

Su Reiter – Warum sollten sich Jurist:innen mit Content Marketing beschäftigen?

Content Strategin Su Reiter im New Lawyers Podcast

Sichtbarkeit im Internet ist heute so wichtig wie nie zuvor. Als Content Strategin unterstützt Su Reiter Kanzleien, Anwält:innen und juristische Unternehmen nicht nur dabei, online gefunden zu werden, sie hilft ihnen auch, eine Personal Brand aufzubauen. In dieser Folge des New Lawyers Podcasts spricht sie mit Alisha Andert unter anderem darüber, wie sie neben dem Studium in die Selbstständigkeit gestartet ist und warum Content auch für Jurist:innen ein großes Thema ist.

 

Su Reiter ist vor ein paar Monaten aufs Land gezogen – in eine sonnige Straße mit Wildtieren vor der Haustür. Ermöglicht hat ihr das ihr Job. Als Content Strategin arbeitet sie remote und kann deshalb leben, wo sie möchte.

Ihr Weg dorthin begann schon während der Schulzeit. Reiter hatte immer Lust zu arbeiten und ist nach dem Abitur deshalb direkt ins Berufsleben gestartet. Sie arbeitete in einer Online-Redaktion und als TV-Redakteurin, moderierte zum Beispiel auf der Gamescom und arbeitete in einer Youtube-Agentur. Ihre Leidenschaft für Jura entdeckte sie erst über ihr Studium in Medienrecht, in welchem ihr die juristischen Vorlesungen so sehr gefielen, dass sie schließlich in ein klassisches Jurastudium wechselte. Heute kann sie alle ihre Talente kombinieren und nicht nur juristisch und strategisch arbeiten, sondern auch kreativ sein – und schnell auf Trends reagieren.

Wo arbeiten Jurist:innen heute?

Finde es heraus im New Lawyers Podcast. Das sind die neusten Folgen:

Content Marketing holt Mandant:innen im Internet ab

Wenn es um Marketing und Vertrieb geht, herrscht auf dem Rechtsmarkt noch immer große Zurückhaltung. Dabei hätten sich die Ansprüche der Kund:innen und Mandant:innen in den letzten Jahren komplett verändert, wie Reiter sagt. Man gehe nicht mehr zu der Kanzlei in seiner Straße oder seiner Stadt. Stattdessen schaue sich die Zielgruppe heutzutage bei Google oder in den sozialen Netzwerken um. Für Unternehmen in zahlreichen Branchen – und darunter auch die juristische – sei es deshalb wichtig, online sichtbar zu sein.

Content Marketing kann dabei helfen. Hinter dem Begriff „Content“ verbirgt sich erst einmal alles, was mit Inhalten im Internet zu tun hat. Dazu gehört ein LinkedIn Post, dazu gehören Videos und Fotos – aber auch Tweets oder Memes.

Unter anderem geht es beim Content Marketing darum herauszufinden, wonach potenzielle Mandant:innen im Internet suchen und diese Suchintention zu bedienen. Reiter berät ihre Kund:innen deshalb nicht nur zu ihrer Content Strategie, sondern erstellt auch hilfreiche Inhalte zu juristischen Themen. Diese Texte optimiert sie so, dass sie den Anforderungen der Suchmaschine entsprechen. So können Mandant:innen und Kund:innen auf Anwält:innen, Kanzleien oder Unternehmen aufmerksam werden.

Es geht nicht nur um Kompetenz, sondern auch um Sympathie

Schnelle Ergebnisse sollte man beim Content Marketing nicht erwarten. Stattdessen gehe es darum, sich Vertrauen aufzubauen – also eine langfristige Investition. „Ich bin eine Person, die sehr stark davon überzeugt ist, dass Begeisterung ansteckend ist“, sagt Reiter. Wer zeigt, dass er etwas mit Leidenschaft tut, kann auch andere damit begeistern.

Hilfreich ist dabei eine Personal Brand, also eine Art Marke für die eigene Person. Diese habe jeder von uns schon im Offline-Leben. Online kann man diese aktiv beeinflussen und damit auch die Art, wie man von anderen wahrgenommen wird. Dabei geht es nicht nur darum, seine Kompetenz zu zeigen, sondern vor allem auch um Sympathie. Oft komme es auch vor, dass Menschen in Schubladen gesteckt würden, in welche sie gar nicht wollen. Mit einer guten Personal Brand könne man dem entgegenwirken. Reiter weiß, wovon sie spricht, denn sie hat sich selbst eine erfolgreiche Brand aufgebaut – mehr als 90 Prozent ihrer Anfragen bekommt sie über LinkedIn.

Ich bin eine Person, die sehr stark davon überzeugt ist, dass Begeisterung ansteckend ist.
- Su Reiter

Bei Überforderung sollte man sich Hilfe holen

Zwar hat sie mit ihrem Jurastudium eine sehr gute fachliche Basis für ihren Job, die Marketingkomponente musste sich Reiter jedoch selbst erarbeiten. Ganz ohne Mentorin oder Vorbild. Ihr Ansatz: Learning by Doing. Die Selbstständigkeit sei eine mutige Entscheidung gewesen, sie sei „mit wenig Wissen und sehr viel Optimismus“ gestartet. Dass ihr dabei auch einige Fehler passiert sind, weiß sie heute zu schätzen – so habe sie dazugelernt.

Als Ausgleich zum eher trockenen Jurastudium ist ihr Job als Content Strategin perfekt für Reiter. Dennoch kam sie durch die Doppelbelastung oft an ihre Grenzen, war mehrere Male kurz vor einem Burn-out und hat ihr Studium hin und wieder sehr vernachlässigt. Über mentale Gesundheit spreche man zu wenig, sagt sie, und dass es wichtig sei, sich Hilfe zu holen. Sie selbst arbeitet mittlerweile in einem kleinen Team mit zwei ihrer Kommilitonen. Das Jurastudium an sich empfindet sie als zu unflexibel, vor allem mit Blick auf die aktuellen Veränderungen am Arbeitsmarkt. Nicht alle Menschen, die juristisch arbeiten, bräuchten zwingend die Befähigung zum Richteramt. Das hohe Zeitinvestment sei also nicht immer notwendig.

 

Dich interessiert, warum Su Reiter Remote-Arbeit so wichtig ist? Oder du möchtest mehr über Content Marketing für Jurist:innen erfahren? Dann hör doch mal rein in diese Folge des New Lawyers Podcasts!

Die Themen dieser Folge im Überblick:

 

  • Ab 01:58: Icebreaker-Frage: Welche Straße auf der Welt ist deine Lieblingsstraße?
  • Ab 04:49: Wie bist du zu Jura gekommen?
  • Ab 06:10: Woher kommt deine Begeisterung für den Medienbereich?
  • Ab 07:39: Was ist Content-Marketing?
  • Ab 09:44: Warum sollten sich Jurist:innen für Content Marketing interessieren?
  • Ab 13:02: Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
  • Ab 15:01: Wie bist du Content-Strategin geworden?
  • Ab 17:25: Wie findest du deine Kund:innen?
  • Ab 20:32: Hat sich die Selbstständigkeit gelohnt?
  • Ab 22:11: Wie wichtig ist Personal Branding?
  • Ab 26:08: Wie wichtig ist dir Remote-Arbeit?
  • Ab 28:56: Wie bekommst du Studium und Selbstständigkeit unter einen Hut?
  • Ab 31:10: Braucht es mehr Raum für Kreativität im Jurastudium?
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Laura Hörner
Kulturwirtschaft Uni Passau

Als freie Autorin schreibt Laura Hörner bei TalentRocket über Themen rund um die juristische Karriere. Besonders interessiert sie sich dabei für die vielfältigen Karrierewege, die Jurist:innen offenstehen.