Meine Wahl von einer anderen US-Kanzlei zu Sidley zu wechseln, fiel mir vor drei Jahren recht leicht. Der kurz zuvor neu eröffnete Deutschlandstandort von Sidley in München, lockte mich vor allem damit, Teil eines hoch kompetenten Gründerteams zu werden mit zahlreichen Aufbau- und Entwicklungsmöglichkeiten über die nächsten Jahre. Am meisten begeistert mich heute an Sidley, dass wir mit ca. 30 Anwälten eine recht kleine Einheit in München und dennoch Teil einer der weltweit renommiertesten US-Kanzleien sind. Sogar die Obamas haben sich bei Sidley kennengelernt, als Barack Obama Summer Associate bei Sidley war und Michelle ihn als seine Mentorin betreut hat.
Herr Dr. Feil, wer oder was ist die „Generation Sidley“ und sehen Sie sich auch als Teil dieser Generation?
„Generation Sidley“ bezieht sich sowohl auf unser eigenes Team, als auch auf die Persönlichkeiten, die wir als Nachwuchsjuristen für unser Münchener Büro suchen. Uns ist bewusst, dass die aktuellen Berufseinsteiger viel Wert auf eine ausgeglichene Work-Life Balance legen. Das war zu Zeiten des Berufseinstiegs vorheriger Juristengenerationen noch etwas anders – damals lag der Fokus vor allem darauf, einen anspruchsvollen Karriereweg einzuschlagen mit fachlichen als auch finanziellen Aufstiegsmöglichkeiten, auch wenn dies einen enormen Zeit- und Arbeitsaufwand erforderte. Wir suchen also jene Persönlichkeiten als Nachwuchsjuristen, die ambitioniert auf höchstem juristischen Niveau bei grenzübergreifenden Transaktionen mitarbeiten wollen und möchten ihnen aber zeitgleich signalisieren, dass Familie, Hobbies, Sport und Freizeit uns allen hier im Büro, trotz eines erhöhten Arbeitsaufkommens, ein großes Anliegen ist. Nicht zuletzt deshalb sind wir stolz darauf, unser Team, trotz unterschiedlicher Hierarchien und Generationen, „Generation Sidley“ zu nennen.
Wie sehen die ersten Arbeitstage und -wochen in der Kanzlei der „Generation Sidley“ aus und wann muss sich für einen konkreten Rechtsbereich entschieden werden?
Die ersten Arbeitstage bei Sidley dienen vor allem dazu, die Kanzlei, das Team und die Arbeitsweise des Münchner Büros kennenzulernen. Nach einem umfangreichen IT-Training, beginnt dann auch sofort das „Training on the Job“. Jeder neue Associate, Praktikant, wissenschaftliche Mitarbeiter oder Referendar bekommt einen Mentor zugewiesen, der als Vertrauensperson und erster Ansprechpartner auf fachlicher Ebene fungiert.
Die Teams werden bei uns pro Projekt immer neu zusammengestellt, weshalb man stets im Team mit mehreren Anwälten zusammenarbeitet und nicht nur „ausschließlich“ für seinen Mentor tätig ist. Früher Mandantenkontakt ist uns sehr wichtig und Associates werden ab Tag 1 bereits direkt am Mandat mitarbeiten. Auch Referendare bekommen die Möglichkeit, möglichst nah am Mandat dabei zu sein. In unserem Legal Research Team, welches aus unseren Nachwuchsjuristen besteht, wird praxisgruppenübergreifend gearbeitet, sodass Studenten, Referendare und wissenschaftliche Mitarbeiter die Möglichkeit bekommen, alle Rechtsbereiche unserer Kanzlei kennenzulernen. Dies hat viele Vorteile. Die meisten Bewerber möchten z.B. für den Bereich M&A arbeiten, da dies sicherlich die bekannteste Praxisgruppe ist. Nach einem Praktikum oder einer Station bei Sidley aber, merken glücklicherweise recht viele Kandidaten, dass z.B. Finance ein wahnsinnig spannender Bereich ist – und im Übrigen meine Praxisguppe. Als Associate ist man dem gegenüber generell einer Praxisgruppe fix zugeteilt.