2. Die inhaltlichen Basics
Wenn du den Gutachtenstil beherrschst, hast du schon einen sehr großen Teil deines juristischen Handwerks und somit deiner Jura Basics gelernt. Nun kommt natürlich noch eine Menge Stoff auf dich zu. Hier gilt es auch nichts schönzureden, denn spätestens mit der Examensvorbereitung wirst du merken, wie viel du wirklich wissen musst. Dennoch, gerade für das juristische Verständnis, aber auch bei der Lösung unbekannter Rechtsfragen, hilft dir ein juristisches Grundgerüst ungemein weiter.
Grundsätzlich gibt es rein technisch gesehen das Recht zwischen Privatleuten, das gemeinhin als Zivilrecht bezeichnet wird und das Öffentliche Recht, dass Rechtsbeziehungen zwischen dem Staat und seinen Bürgern regelt. Unter das Öffentliche Recht fällt somit genau genommen auch das Strafrecht.
In der Praxis werden jedoch die drei Rechtsgebiete „Zivilrecht“, „Öffentliches Recht“ und „Strafrecht“ unterschieden. Neben diesen Inhalten werden dir im Jura Studium planmäßig noch Grundfächer begegnen, die Grundzüge des Rechts behandeln. Typisch hierfür sind Rechtsgeschichte, Verfassungslehre oder Rechtsvergleiche. Deren Relevanz für das Examen und vor allem spätere Jobs ist jedoch überschaubar. Dennoch sind sie nicht völlig zu vernachlässigen, gerade in der mündlichen Prüfung sind Einstiegsfragen aus diesem Gebiet keine Seltenheit!
3. Öffentliches Recht: Das musst du kennen!
Damit das breite Gebiet des Öffentlichen Rechts nicht zu deiner Achillesferse wird, musst du zwei Grunddisziplinen beherrschen. Das sind zum einen das Wissen über die Grundrechte sowie das Staatsorganisationsrecht und zum anderen das des Verwaltungsrechts. Beide oder wenn man genau sein möchte, alle drei Themengebiete sind die Basis für alle weiterführenden Themen. Vor allem die Grundrechte sind besonders relevant, weil sie immer wieder in die juristische Argumentation bei fast allen Rechtsfragen im Öffentlichen Recht mit einfließen.
Darüber hinaus gibt es in jedem Bundesland noch einen spezifischen Teil im Öffentlichen Recht. Daher kann man also schon bei der Wahl des Bundeslandes auf einiges achten.
Selbstverständlich gibt es zu jedem der Themen eine Vielzahl an Lehrbüchern und Skripten. Wer allerdings einen guten Überblick erlangen möchte, ohne sich zu schnell in Feinheiten zu verlieren, dem sei das Buch „Öffentliches Recht“ von Hans-Wolfgang Arndt und Thomas Fetzer empfohlen. Zwar reicht das Buch nicht zur Examensvorbereitung aus, für einen guten Überblick oder das Wissen im Grundstudium eignet es sich sehr wohl. Was ebenfalls hilft, sind unsere 10 Merkhilfen zum Thema, die du hier findest.
4. Strafrecht: Leichter zu überblicken, dafür verhältnismäßig viel zum Auswendiglernen
Für viele Student:innen ist das Strafrecht vor allem zu Beginn des Studiums das Rechtsgebiet mit dem sie am besten zurechtkommen. Das liegt zum einen daran, dass einige Straftatbestände und bestimmte Gesetze aus Tatort und anderen Krimis bekannt sind und zum anderen kommt es wohl auch daher, dass der Stoff zunächst überschaubarer ist.
Das Strafrecht setzt sich zusammen aus dem allgemeinen (AT) und dem besonderen Teil (BT). Das allgemeine Strafrecht, abgekürzt AT, sind dabei die vor die Klammer gezogenen Regeln, die grundsätzlich für alle Straftatbestände gelten und die nur noch von diesen konkretisiert werden. So befinden sich im Strafrecht AT zum Beispiel Vorschriften bezüglich des Vorsatzes, der verschiedenen Form von Täterschaft und Teilnahme oder der Notwehr.
Der besondere Teil des Strafrechts hingegen sind die konkreten Straftatbestände wie zum Beispiel Körperverletzung, Diebstahl oder Mord. Wer den allgemeinen Teil beherrscht, muss nur noch die relevanten Aufbauschemata und Definitionen für die Straftatbestände des besonderen Teils zu lernen, um ein solides Grundwissen im Strafrecht zu erlangen. Im fortgeschrittenen Studium werden Streitentscheidungen ein weiterer wichtiger Faktor für gute Klausuren werden, doch wer bereits ein solides Grundwissen hat, der wird es auch hier einfacher haben, denn man stößt dann quasi wie von alleine auf die entscheidenden Streitigkeiten.
Für Literaturempfehlungen gilt oben Gesagtes, doch für einen groben Überblick über das Strafrecht eignen sich die Bücher von Christian Jäger sehr. Da die Bücher auf die verschiedenen Teile aufgeteilt sind, sind diese sogar für die Examensvorbereitung zu gebrauchen. Selbstverständlich darf aber auch ein eigenes StGB nicht fehlen.