Das Thema Work-Life-Balance bekommt seit einigen Jahren dank der Generation Y immer größere Bedeutung. Während früher die Aussicht in einer Kanzlei Partner:in werden zu können häufig als Motivation ausgereicht hat den harten Karriereweg in einer Großkanzlei zu beschreiten, sind heutige Bewerber:innen anspruchsvoller geworden. Sie wollen neben finanziellen Anreizen und Karriereperspektiven auch besondere Angebote hinsichtlich Flexibilität und Freizeitausgleich von ihren Arbeitgebern. Es stellt sich also die Frage, wie weit ist es wirklich her mit der Work-Life-Balance?
Geteilte Zeit ist halbe Zeit
Doch was genau ist mit Work-Life-Balance überhaupt gemeint? Ist die Möglichkeit, einen Beruf in Teilzeit zu machen bereits ein besonderes Angebot für Bewerber, die großen Wert auf einen guten Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit legen? Wenn man dies bejaht, ist zunächst positiv festzustellen, dass fast alle Großkanzleien mittlerweile Angebote für ihre Mitarbeiter haben, zumindest eine gewisse Zeit auf weniger als 100 % zu arbeiten.
Durch die hohen gezahlten Gehälter ist das auch alles andere als eine Katastrophe, allerdings sollte beachtet werden, dass der Arbeitgeber eine gewisse Flexibilität von seinen Mitarbeitern verlangt und so Verschiebungen in der Arbeitszeit durchaus üblich sein können. Inwiefern dann die Vorteile dieser Arbeitsform gerade hinsichtlich einer familienfreundlichen Zeiteinteilung vorliegen, muss jeder für sich selbst abwägen.
Dennoch ist durchaus eine positive Entwicklung zu beobachten - Teilzeitarbeit ist in den Großkanzleien angekommen und sogar der Weg zum Partner als Teilzeitkraft scheint nicht unmöglich. Häufig dauert eine Beförderung länger als bei Vollzeitkräften, angesichts der weniger geleisteten Arbeitszeit ist das jedoch verständlich.