Juristische Karrierepfade bei der Polizei
Zunächst muss festgestellt werden, dass der Bedarf an Quereinsteiger:innen überschaubar ist und der Einstieg darüber hinaus durchaus schwer sein kann, insbesondere für Diplomjuristinnen und Diplomjuristen. So bedarf es neben zwei mit mindestens „befriedigend“ bestandener Staatsexamina, eines bestandenen anspruchsvollen Sporttests sowie dem Bestehen eines Assessment-Centers, bei dem sowohl psychische als auch kommunikative Fähigkeiten von Nöten sind.
Wer diese Hürden jedoch einmal gemeistert hat, dem stehen als Jurist:in bei der Polizei verschiedene Türen an der Verwaltungsspitze im sogenannten „höheren Verwaltungsdienst“ offen. Auf der einen Seite gibt es typische Verwaltungsaufgaben, wie zum Beispiel die des internen Sachbearbeiters oder der internen Sachbearbeiterin oder die rechtliche Aufarbeitung von Disziplinarverfahren, Datenschutz-Angelegenheiten oder arbeitsrechtlichen Fragen.
Auf der anderen Seite gibt es auch die Möglichkeit in die Leitung der Polizei einzusteigen und als Teamleiter:in zu agieren und beispielsweise Großeinsätze oder den allgemeinen Einsatz von Streifenwagen zu koordinieren. Dies wirkt sich nicht nur in den Gehältern bei der Polizei aus, hierfür bedarf es wiederum auch einer speziellen Ausbildung nach dem Studienabschluss an einer Polizeihochschule.
Prinzipiell ist die Karriereleiter für Volljurist:innen von nun an nach oben hin offen. Gerade die höchsten Ämter und Jobs, wie exemplarisch das des Polizeichefs oder der Polizeichefin, werden häufig gar nicht mit Polizist:innen besetzt, sondern sind politische Jobs, zu deren Anforderungsprofil das von Jurist:innen am Ehesten passen könnte.