Wann verliere ich meine Anwaltszulassung?
Zum Juristen oder zur Juristin zu werden, ist nicht einfach (mehr dazu später). So lange es auch dauert, deine Zulassung zu erhalten, so schnell kann sie dir auch wieder entzogen werden. Natürlich müssen dafür triftige Grüde vorliegen. Unter diesen 8 Voraussetzungen kannst du deine Zulassung verlieren:
1. Eine Straftat begehen
Wer sich etwas zuschulden lassen kommt, der kann kein Anwalt mehr sein. Oder? Nicht ganz, denn nicht bei jeder Straftat wird dir gleich deine Zulassung entzogen. Relevant sind in diesem Fall nur solche Verurteilungen, die entweder mit dem Beruf direkt in Verbindung stehen oder solche, die einen Verlust von Vertrauen und Ansehen zur Folge haben. So wirst du nicht deine Zulassung als Anwalt verlieren, wenn du bei Rot über die Ampel gehst, sehr wohl aber, wenn du etwa die Gelder deiner Mandanten veruntreust oder in sonstige betrügerische Tätigkeiten verwickelt bist. Dazu zählen nicht nur selbst verschuldete Straftaten, sondern auch Fahrlässigkeit.
2. Gesundheitliche Gründe
Tatsächlich kann es vorkommen, dass einem Anwalt die Zulassung entzogen wird, wenn er langfristig gesundheitliche Probleme hat, die ihn in der Ausübung seines Berufes stark einschränken. Das geschieht, um die Interessen der Rechtssuchenden zu schützen. Kann ein Anwalt also aufgrund körperlicher Einschränkungen keine angemessene Rechtsberatung bieten, dann ist es durchaus möglich, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben darf. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um schwerwiegende und chronische psychische Erkrankungen.
3. Grundrechtsverwirkung
Bisher ist eine Grundrechtsverwirkung in Deutschland noch nie vorgekommen, auch wenn es bereits Anträge darauf gab. Sollte einem Anwalt ein Grundrecht abgesprochen werden, weil er die Meinungsfreiheit etwa „zum Kampfe gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung mißbraucht“ (Art 18 GG), kann ihm die Zulassung entzogen werden.