Frau Fritz, welche beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten gibt es auf dem Alternative Track?
Silke Fritz: Associates auf dem Partner Track und dem Alternative Track entwickeln sich grundsätzlich parallel, nur sind die Anforderungen leicht angepasst. Die Entwicklungsmöglichkeiten, die die Kanzlei bietet, stehen allen Associates offen, alle nehmen an Peer-, Praxisgruppen- und weiteren lokalen und globalen Meetings teil, oft auf EMEA-Ebene.
Auch als Associate des Alternative Tracks kann man einen Booster erhalten – ein vor ca. zwei Jahren eingeführtes Budget, das Associates ab ihrem dritten Berufsjahr bei uns für Business Development, Innovation und ähnliche Projekte verwenden können.
Während der Partner Track irgendwann die Entscheidung zum Local Partner vorsieht, bietet der Alternative Track die Möglichkeit, Counsel zu werden. Volljuristen steht zudem, ausgehend vom Alternative Track, der Wechsel auf den bzw. zurück auf den Partner Track offen.
Baker McKenzie ist eine Großkanzlei, in der nicht nur Volljuristen und Volljuristinnen tätig sind, sondern auch Wirtschaftsjuristen und -juristinnen und Ökonomen. Steht die Tür des Alternative Tracks grundsätzlich allen offen, Frau Fritz?
Silke Fritz: Ja, genauso ist es gewollt und wird es auch gelebt. Derzeit befinden sich acht Volljuristen, acht Wirtschaftsjuristen und zwei Kollegen mit einer Zulassung im Ausland auf dem Alternative Track. Voraussetzung ist auch hier, dass man überdurchschnittliche Qualifikationen mitbringt.
Frau Bortels, welche Rolle spielt die Praxisgruppe, der man angehört? Gibt es hier Unterschiede zwischen einzelnen Fachbereichen?
Laura Bortels: Ich persönlich betreue viele gerichtliche Streitigkeiten, die durch ihre Schriftsatzfristen und langfristige Terminierung gut planbar sind. Das ist sicherlich in Praxisgruppen mit einem kurzfristigen und unvorhersehbaren Beratungsbedarf eine größere Herausforderung und im Einzelfall mit dem Mentor und Team abzustimmen.
Sehen Sie den Associate Alternative Track im Vergleich zu den klassischen Karrieremodellen als nachhaltiges Programm, das in den kommenden Jahren stärker nachgefragt sein wird, Frau Fritz?
Silke Fritz: Ich glaube ja. Viele jüngere Kollegen haben heute einen stärkeren Wunsch nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance als dies noch vor einigen Jahren der Fall war. Zudem verändert sich das Kanzleiumfeld aus verschiedenen Gründen, z.B. wegen der Globalisierung und der Digitalisierung. Und längst sind neben hervorragenden Volljuristen auch andere Spezialisten wie Project Manager, Legal Technicians, Product Developer und eben auch Wirtschaftsjuristen gefragt.